Bulimie als Routine

#1
hallo,

ich habe seit 2009 eine bulimie, die damals sehr schwer war, das heißt ich habe täglich über monate mehrmals gekotzt, ständig ans essen gedacht und täglich mehrere fressanfälle gehabt.ich habe ständig geplant was ich wann, wie ,wo esse und wo ich es wieder auskotze.
dann kam ich vor ca zwei jahren davon los und nahm rasant an gewicht zu, auch durch neuroleptika und antidrepressiva und zur zeit kotze ich eigentlich nur, wenn ich "überflüssig" gegessen hab.also morgens mittags abends normal und abends dann zusätzlich gegessen und kotzen. aber das wird immer mehr. den ganzen tag verbringe ich aktiv und bin unter leute, was mich auch einigermaßen zufrieden stellt und abends bin ich dann allein fresse und kotze.das macht mir irgendwie "spaß", ist aber wie ein lebensinhalt, die reinst Routine.ich weiß einfach nicht was mit mir los ist.
DAS KOTZEN TUT MIR SOOO GUT!und es macht mir spaß mich zu zerstören.jupi-dupi-de
ich denke ich kotze, weil in mir schwierige gefühle hochkommen und schwieriges aus der vergangenheit was ich nicht verarbeiten und womit ich nicht umgehen kann. das ist so der auslöser.aber ich weiß nicht wie ich jemals damit aufhören sollte. was niemand versteht. für mich ist das normal.mir ist völlig gleichgültig, ob das kotzen folgen hat.damals als ich so extrem viel gekotzt hab war das ganz anders. es war "nur" wegen des aussehens, aber jetzt liegt das problem so unbeschreiblich tief,das spüre ich.
in der betreuten wg, in der ich lebe, versteht niemand meine essstörung und sorgen macht sich auch keiner, weil ich ja sogar übergewichtig bin.ich würde so gerne verstanden werden..

versteht mich hier jemand?
Zuletzt geändert von ainabell am Do Mai 01, 2014 20:25, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bulimie als Routine

#2
Liebe Ainabell,

ich verstehe dich. Mir geht es ähnlich. Ich habe schon ein paar Jährchen mehr an Bulimie auf dem Buckel, hatte einige Klinikaufenthalte und bin eigentlich dauerhaft in psychologischer Behandlung (ambulant)... und trotzdem ist es auch zur Routine geworden. Eine Gewohnheit. Ein sinnloser Zeitvertreib. Ich bin chronisch gelangweilt und weiß sonst nichts mit mir anzufangen. Und beim Essen vergeht die Zeit schnell. Es macht Spaß. Es ist wie ein Hobby. Eigentlich gehts auch nur ums Essen. Und das Erbrechen danach ist das "notwendige Übel". Ich merke allerdings, dass mein Körper das nicht mehr mitmacht. Ich habe Haarausfall, schlechte Zähne und bin auch nur schlapp und blass. Ich verbringe kein schönes Leben, habe kaum Freunde, verkrieche mich nur in meinen vier Wänden, um meiner Sucht nachzugehen. Ich habe an nichts wirklich Spaß, bin nur genervt und schlecht gelaunt. Ich will das nicht mehr. Ich will nicht mehr, dass es mir Spaß macht. Ich will es nicht wollen, mich nicht darauf freuen. Ich will mein Leben zurück.
Aber ich bin zu schwach mich zu wehren. :(

Liebe Grüße und alles Gute
Evi
Zuletzt geändert von LaQuinaude am Sa Mai 03, 2014 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
Zu jedem Schritt bereit, nur nicht zum nächsten...