
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin so verzweifelt und muss mir das einfach mal von der Seele schreiben:
Ich bin bulimisch seit ich 12 bin und habe auch seither gemerkt wie unerwüscht ich bei meinen Eltern bin. Ich habe auch sofort eine Thera gemacht, aber das Leben zuhause war die Hölle. Mein Vater ist Alkoholiker und meine Mutter verteidigt ihn wo sie kann. Es war immer so dass sie sich gegen mich verbündet hatten und beide gegen mich kämpften. Den Grund verstehe ich bis heute nicht, auch Gespräche in der Thera brachten mich da nicht weiter. Mir wurde nur geraten nicht mehr zu versuchen meine Eltern zu ändern. Und das habe ich versucht immer und immer wieder. Habe versucht sie zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren, aber das ist schlichtweg unmöglich. Zur Thera sind sie beide nie gekommen und haben sich auch nicht dafür interessiert was ich in dieser Zeit durchmachen musste. Dazu kam, dass meine Eltern ein Sommerhaus haben und ich deswegen immer ein dreivierteljahr allein zuhause war. Ab und zu hat meine Oma mich in der Zeit aufgenommen und mich unterstützt, sie ist auch deshalb wie eine Mutter für mich und nimmt sich auch heute noch all meinen Problemen mit meinen Eltern an. Hilfe hat das aber auch nicht gebracht. Und wenn sie dann mal da waren konnte ich mir immer nur Vorwürfe anhören wie dumm ich sei (ich war lange Zeit Klassenbeste und hatte immer super Noten) bzw. hat mein Vater auch schon Dinge gesagt wie "Du zerstörst den Familienfrieden" oder dass er nur wegen mir Alkoholiker ist. Ich bin dementsprechen mit 17 über das Jugendamt ausgezogen, weil die Situation nicht zum aushalten war. Es war wirklich die Hölle.
Ich habe dann mein Abitur abgebrochen weil es nicht mehr finanziell möglich war mich über Wasser zu halten (musste ja schon in meiner eigenen Wohnung wohnen). Dies zog wieder derbe Vorwürfe gegen mich, dass ich ein Versager sei und dass ich nie etwas schaffen werde. Gleichzeitig wurde mir von meinen Eltern wortwörtlich gewünscht, dass ich es genauso schlecht haben sollte wie sie. Meine Eltern waren paradoxerweise sowieso immer dagegen dass ich mein Abitur mache, da sie berfürchteten dann für ein Studium zahlen zu müssen. Ich machte dann eine Lehre und in dieser Zeit wars auch recht ruhig geworden. Das Verhältnis war zwar immernoch mies, aber wir konnten wenigstens einigermaßen ruhig miteinander umgehen.
Jetzt ist es so, dass ich nach meiner Lehre mich nochmal dazu entschlossen habe mein Abitur zu machen und besuche jetzt die Fachoberschule für 1 Jahr. Und seither ist alles wieder beim Alten und sogar noch fieser und noch schlechter als es je war. Meine Eltern machen mir permanent Vorwürfe wegen Geld, obwohl ich noch nie Schulden hatte und auch keins von ihnen bekomme. Es ist total verrückt. Ich werde kein bisschen unterstützt, aber gleichzeit wird verlangt dass wenn ich keine guten Noten schreibe sie das beim Bafög Amt melden, damit ich rausfliege. Ich hab das Gefühl dass sie mir nur das schlechteste und schlimmste wünschen. Auch wenn ich zu Besuch bin fühle ich mich wie ein ungebetener Gast, es gibt nichts herzliches und nichts warmes. Es kommt immer wieder zum Streit wegen verrückten unsinnigen Dingen. Ich versuche mich immer ruhig und offen zu verhalten, habe aber keine Chance. Und obwohl ich teilweise gebeten wurde mal wieder zum Essen zu kommen wird mir im Nachhinein vorgeworfen dass bei Ihnen zu Essen dasselbe wäre als würde ich nach Geld fragen. Dabei fühle ich mich so mies und minderwertig, als wäre ich der schlimmste Mensch der ihnen je begegnet wäre. Dafür tue ich überhaupt nichts und bemühe mich wo ich kann und verlange überhaupt keine elterlichen Pflichten. Letztens beim Essen sagte mein vater zu mir, dass er es bereut die Erfahrung mit einem Kind gemacht zu haben und ich doch besser keine Kinder kriegen soll. Bei solchen Sätzen könnte ich in Tränen ausbrechen, weil ich es einfach nicht verstehe. Ich fühle mich gedemütigt und schäme mich und enttäuscht. Auch meine Mutter ist keine Hilfe, eher im Gegenteil. Bei solchen Sätzen sagt sie gar nichts. Und wenn ich versuche mit ihr über irgendetwas zu sprechen, dann wittert sie in jedem Satz eine Kritik gegen sich und rastet total aus. Sogar wenn es nett gemeint war. Sie führt sich teilweise auf als wäre sie selbst noch ein Teenager, benimmt sich oft kindisch und unreif. Interpretiert in alles etwas negatives rein und erzählt meinem Vater dann Dinge über mich die überhaupt nicht stimmen und die ich so nie gesagt habe. Wodurch das Verhältnis zu meinem Vater natürlich noch mieser wird. Manchmal hgab ich das Gefühl, dass sie ihn richtig gegen mich hetzen will, weil sie weiß dass ich Angst vor ihm hab. Im Endeffekt werde ich dann wieder für Dinge niedergemacht die ich nie getan habe und die sie nichts angehen (wie z.B. die Trennung von meinem Freund oder meine eigenen Finanzen). Es ist auch egal was ich sage, ich kriege nur Vorwürfe und es ist immer falsch. Egal wie man es dreht und wendet.
Die ganze Sache macht mich so wahnsinnig, da ich sowas auch immer stark an mich ranlasse. Ich weiß einfach nicht emhr wie ich mich verhalten soll, da ich schon alles versucht habe. Ich halte sie aus all meinen Angelegenheiten raus, habe versucht zu reden und mich wie die perfekte Tochter zu verhalten ohne was dafür zu kriegen bzw sogar dafür noch Vorwürfe zu kriegen. Seit Monaten denke ich schon an einen kompletten Kontaktabbruch, ertrage es aber auch nicht dass sie das wieder als "teuflische Absicht" wahrnehemn. Aber ich weiß einfach nicht mehr wie ich das aushalten soll.
Danke fürs Lesen und vlt. habt ihr ein paar Ratschläge

P-F