Essstörung, weil ich keine Frau werden wollte.
#1hallo! ich bin jetzt 39 jahre alt und hatte jahrelang (zwischen 13 bis etwa 20) eine ES, zuerst magersucht, und dann fressanfälle und schließlich begann ich mit dem kotzen. meine ganze jugend war geprägt von der sorge zu dick zu werden, dem heimlichen essen und kotzen. erst jetzt beschäftige ich mich wieder damit, und mir wurde vor kurzem klar, dass das ganze angefangen hat, nachdem ich, ich war etwa 13 und bekam einen busen und rundere hüften, mehrmals von älteren herren massiv s*x**ll* belästigt wurde. es war mir so unangenehm und ich wollte einfach keine frau werden. wehrte mich dagegen, weil ich es hasste, allerorts belästigt zu werden. ich wollte nicht zusehen, wie mein körper weiblich wird. ich begann mit 13 zu fasten, um dem entgegen zu wirken. ich war in einem alter, indem man eigentlich wachsen und viel essen sollte, ständig auf diät. dann mit etwa 15 begann ich mit der kotzerei. es war schrecklich. nach der schule holte ich mir heimlich allerlei süßigkeiten, stopfte in mich rein, erbrach alles wieder und so weiter. trotzdem wurde ich weiblich, war nie dick, aber ich bekam einen busen und rundere hüften. ich begann mich deswegen zu hassen. mit etwa 17 begann ich dann mit SVV, ritzen, selbstmordgedanken, depressionen. ein teufelskreis. in meinem umkreis gab es keine frauen, die mir sagten, wie ich mich gegen s*x**ll* übergriffe und belästigungen wehren sollte. ich hatte keine positive weibliche bezugsperson. von meiner mutter hörte ich nur, dass männer halt so sind, und ich solle einfach weggehen und weghören, wenn so was passiert, und: männer sind halt so. erst als ich dann nach wien zum studieren ging, gings mir besser. ich hatte dann eine freundin, sie ist feministin und hat mir viele bücher gegeben. erst mit der lektüre feministischer literatur begann ich mich zu wehren, gegen übergriffe, wurde selbstbewusster und lernte, dass es nicht so sein muss, zum sexobjekt degradiert zu werden. ich begann allmählich wieder normal zu essen und zu mir zu stehen. v.a. dann, als ich mit 23 einen freund hatte, der mich sehr liebte, so wie ich bin. ich lese jetzt viel über essstörungen, es gibt literatur, in der esstörung auch in zshg. mit s*x**ll* m*ssbr**ch gebracht werden und mit dem "unbehagen im weiblichen körper", dann gibts aber auch viel literatur, wo geschrieben wird, dass mädchen deswegen esstörungen entwickeln, weil sie halt schlank und schön sein wollen..._meine frage in die runde nun, wie es anderen frauen mit essstörungen geht, ob sie ähnliche erfahrungen wie ich gemacht haben??_ich bin sehr froh, dass ich aus dem teufelskreis raus bin, hatte allerdings zwischen 20 und 30 jahren immer wieder depressionen, erst jetzt bin ich selbstbewusst und stark, als frau als mensch und überhaupt.... freu mich über rückmeldung