Panik, zu wenig zu bekommen

#1
Hallo ihr Lieben,

mich beschäftigt sein einiger Zeit ein ganz bestimmte Gefühl: Panik.
Und zwar Panik, nicht genug zu bekommen, nicht genug zu Essen zu bekommen! :shock:

Mal vorweg: Ich bekam immer und bekomme genug und gar zu viel zu Essen.
War als Kind stets propper und als Teenie gings los mit zweistelligem ÜG.

Daher frage ich mich umso mehr: Woher kommt diese Panik???

Ich erläutere es mal ein wenig:

Schon als Kind habe ich präzise die Portionen von meiner Mutter und mir akriebisch abgewägt, musste immer mindestens genau so viel haben, wie sie!
(Soll anscheinend sogar die Erbsen abgezählt haben! :shock: )
Und wenn ich mal weniger bekam (weil ich ja schließlich auch ein Kind war), dann habe ich so lange Terror gemacht, bis ich mehr hatte oder habe es mir heimlich reingestopft.

Dann habe ich schon immer extremen Futterneid. (bin übrigens bis zum 12. Lj. Einzelkind gewesen)
Wenn ich etwas nur für mich kaufte, durfte keiner was davon abhaben. Sonst hab ich Panik bekommen und wurde agressiv.
Auch heute ist es so. Ich kann Essen nur mit extremer Überwindung teilen oder gar ganz abgeben. :evil:
Im Gegenzug dazu stibitz(t)e ich aber regelmäßig von anderen Tellern.

So. Und da ich mich ja derzeit in einer Anti-Diät-Phase befinde, fällt mir das natürlich besonders auf.
Ich muss mindestens 3 x am Tag essen, egal ob ich Hunger habe oder nicht.
Ich muss sogar oft fast stündlich was essen, wenn ich mal überwiegend nur Obst oder Gemüse zu mir nehme, sonst kommt diese Panik hoch!

Und wenn diese Panik erst mal hochkommt, dann endet es meist in einem FA!!!!
Dann kann ich es nicht mehr kontrollieren, was und wie viel ich esse!
Dann wird solange reingestopft, bis sich die Panik legt und das Gefühl "jetzt hab ich genug zum Überleben" aufkommt.

Allerdings, wenn ich mich an einen konkreten Diät-Plan halte, dann hab ich kein Problem mit der Panik.
Weil, dann ist ja irgendwie "abgesichert", dass ich alles zum Leben bekomme. :?

Liegt es letzten Endes wieder mal dran, dass ich mir selbst nicht vertraue?
Dass ich mir nicht vertraue, mich für mich selbst sorgen zu können?
Dass ich meinem Körpergefühl, meinen Gefühlen im allgemeinen nicht vertraue???

Kennt das jemand? Kann mir jeamd einen Rat geben?
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: Panik, zu wenig zu bekommen

#2
[quote="kugel"]Wenn ich etwas nur für mich kaufte, durfte keiner was davon abhaben. Sonst hab ich Panik bekommen und wurde agressiv.[/quote

das kenn ich auch.. soabdl ich etwas zu essen für mich hab und meine geschwister daovn was haben wollen werd ich direkt zickig.. oder wenn meine familie etwas isst und mir nichts abgibt will ich sofort was haben und bin sauer dass ich nicht direkt was abbekommen habe..

ich dachte immer es liegt an mir, ich sei einfach zu aggressiv, zu egoistisch.. es ´´erleichtert´´mich zu sehen dass es auch anderen so geht..

und mir kommt nun mehr und mehr der gedanke: liegt mein verhalten, die aggressivität, das genervt sein, dass allein sein wollen, liegt es an derf Es und gar net an mir? bin nicht ICH das Problem?...
verstehst du was ich meine?

ich jedenfalls kenn das gefühl des ,,neides´´ auf das essen der anderen wenn sie etwas haben dass ich momentan nicht haben kann ...

liebe grüsse!
remember that if you don’t have a good day today, there is always tomorrow and the day after that.

Re: Panik, zu wenig zu bekommen

#3
Hallo!

Ich empfinde ähnliche Gefühle... ich habe IMMER das Gefühl, schier zu verhungern (logisch... wenn man isst und k* :| ). Teilweise fühle ich mich wie im Krieg (klar, es ist nicht mit dem Hunger damals vergleichbar).

Und der leere Kühlschrank mit dem Senf oder was da sonst noch steht (jaa.. vielleicht Zwiebeln, Meerretich :| ...)... bestätigt mir nur noch, dass ich ständig und immer Hunger leide und MUSS...

Ich fühle mich fast wie auf Drogen, wenn ich Lebensmittel einkaufen darf, vor allem nicht jeden Cent 1000 Mal umdrehen muss....
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Panik, zu wenig zu bekommen

#4
Danke euch, so weiß ich wenigstens, dass es mir nicht alleine so geht.
Aber seltsam finde ich es noch immer.

Also, wenn man nun Essen = Leben definieren würde, könnte es dann nicht bedeuten, dass wir das Essen brauchen, um uns lebendig zu fühlen?
Und wenn es droht, uns weniger/zu wenig zu kriegen, dann kriegen wir Todes-Panik? Oder so ähnlich?

Ok, aber selbst wenn, wieso und was kann man dagegen machen???


Vielleicht weiß ja jemand noch eine Erklärung für dieses Verhalten, diese Panik?
Liebe Grüße, kugel

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Re: Panik, zu wenig zu bekommen

#5
Hey, also ich hab mich hier angemeldet nicht weil ich Essgestört bin, sondern weil ich in der Schule gerne eine Präsentation über Bulimie machen würde.
Für den Vortrag würde ich gerne ein Interview mit einer Betroffenen führen & dacht vielleicht wäre das ein guter weg das ehe annonym zu machen evtl.
Ich würde mich freuen wenn sih vielleicht jemand von euch dazu bereit erklärt.

LG Nadja

Re: Panik, zu wenig zu bekommen

#6
hm, panik zu wenig zu bekommen habe ich eigentlich nicht. eher das gegenteil:
panik das zu viel da ist! ich hasse es, mit zu viel essen konfrontiert zu sein.
panik bekomme ich maximal, wenn ich weiß, dass ich essen muss und nur begrenzt gesunde sachen da sind (zB nur ein paar körnerbrötchen).

aber zu deinem problem...
ich denke, dass der grund echt in der kindheit liegt und daran, wie deine mutter mit dem essen umgegangen ist. da kann man ja nur einen splean bekommen!

was man dagegen machen kann?
kopfkino!? sag dir immer wieder, dass es keinen grund für futterneid gibt! immer wieder, ganz stupide, bis du es glaubst.
und vielleicht kaufst du auch mal ganz bewusst essen zum verschenken? was denkst du darüber?
ich glaube, dass das echt eine sache des trainings ist!
Wer die Vergangeheit in der Gegenwart lebt, hat für die Zukunft keine Perspektive...
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