ich weis langsam nicht mehr weiter...Ich bin essgestört, wie lange? "Richtig" erst seit 3 1/2 Jahren, aber sicher habe ich schon immer ein Essproblem.
Nun mal meine Geschichte in kurzform: Angefangen hat alles mit einer ernährungsumstellung zu Hause. Ich muss dazu sagen das meine Mutter seler stark übergewichtig ist. Wir stellten zu Hause alles um. Eben gesund, aber im normalen Verhältnis. Ich wollte zu beginn nicht mitziehen, weil ich schon Erfahrungen mit Diäten und dem späteren JOJO erfahren hatte. Nachdem ich aber die Erfolge bei meinen Eltern und meiner Schwester sah, macht ich mit. Ich aß zu Hause was es gab, ausgewogen, gesund und machte Sport. Die Pfunde flossen dahin. Ich war glücklich. Ich erreichte innerhalb 3 Monate mein Idealgewicht. Wollte dann nur noch ****kg abnehmen um einen Notpuffer zu haben. Das war der Fehler. Ich nahm weiter ab und konnte es nicht stoppen. Endlich war ich nicht mehr die fette....nein, ich war schlank und konnte mal anziehen was ich wollte! Alle waren stolz...ich hab die Zeit geliebt.
Dann kam die Wende. Ich hungerte richtig. ehr als *** am Tag waren nicht drin. Bis mich meine Mum eines Tages mit zum Psychologen nahm. Sie machte sich sorgen. So wie alle. Weil ich zu der Zeit auch untergewichtig war.
Mehr als ein "Sie haben keine Essstörung, sondern ein zu großes Harmoniebedürfnis mit ihrer Mutter" kam nach einer Sitzung nicht raus. Nie wieder bin ich zu dem gegangen.
Meine Eltern taten alles. Ich bekam wieder einen Hund (meiner starb vorher), sie taten einfach alles. Nur das ich esse. Langsam steigerte ich mein Essen auch. Dennoch habe ich Schäden bekommen. Mein linkes Bein ist taub durch die Magersucht, obwohl ich nie tief im Untergewicht war. Nur Grenzwertig. Ab dem Zeitpunkt, als mein Bein taub wurde und ich nicht mehr richtig reiten konnte, mit dem Hund Sport machen nicht möglich war, machte es Klick. Ich nahm zu. Bis auf ein Normalgewicht. Knapp zwar, aber Normal.
Dies hielt ich eine Zeit lang. Klar drehte sich alles noch ums Essen, aber ich aß und hielt es.
Dann kames sie. Die Fressanfälle. Erst nur mit Obst und Quark....Äpfel, Quark waren nichts. Ich erbrach aber nie.
Irgentwann wurde es mehr und irgentwann kamen auch meine verbotenden Lebensmittel dazu.
Das Egalgefühl stellte sich immer mehr ein. Ich nahm rasend schnell zu. Mir ging es seelisch so schlecht wie noch nie.
Ab einem bestimmten Gewicht wars vorbei. Mir war alles egal. Ich war wieder die Übergewichtige. Die ganzen Qualen, meine Körperschäden, alles war für umsonst.
Ich sackte echt ab und aß von Morgens bis Abends.
Dann immer im Wechsel. Ich zog eine Woche null, fraß dann wieder 2 Tage und so weiter. Die Fastentage machten alles noch schlimmer. Mein Körper lagert Wasser ein, sodass ich meine Finger am Tag nach dem FA nicht mehr bewegen kann...
Erbrochen habe ich nie. Egal wie viel Essen es war. Ich versuchte es auch nie. Aber Entwässerungstabletten, abführmittel und Fastentage stehen auf dem Tagesplan.
Ich bin ausgezogen zu Hause, wegen meiner Ausbildung (Physiotherapeutin) und wegen dem Essens. Vorräte sind für mich das schlimmste. Die erste Zeit alleine klappte super. Ich hatte mein Pferd bei mir, und wohnte auf einem Dorf wo ich keine Einkaufsmöglichkeiten hatte. Da ich durch das taube Bein keinen Führerschein besitze konnte ich auch nicht fahren.
Ich nahm wieder ab, weil sich die FAs einstellten. In der Schule war der Druck riesig, weil wir uns täglich entkleiden müssen (Arbeiten aneinander).
Im September 08 bin ich ausgezogen, im Dezember fingen die FAs dort an. Ich kaufte ein, fuhr mit dem Bus in die Stadt, schwänzte Schule. Dann ging es wieder los. Ich fastete und fraß. Mal ging es eine Woche ohne FA, mal nur zwei Tage. Mal fraß ich eine Woche lang täglich.
Im Januar lernte ich meine große Liebe kennen. Anfang März kamen wir zusammen. Sind es immernoch und auch verlobt. Die erste Zeit half mir sehr. Keine FAs nichts mehr.
Ich in wieder in meine Heiatstadt gezogen, mit ihm zusammen. Eigentlich müsste alles super sein. Ich müsste glüklich sein, mir sollte es gut gehen.
Dennoch. Es klappt eine Woche mal gut mit dem Essen, frei, nicht zu wenig, nicht zu viel, kein Fasten. Dann brech ich wieder in einen FA ein. Nehme Abführmittel und Entwässerungstabletten. Und Faste. Fange nach 3 - 4 Tagen wieder an langsam zu essen und breche dann nach einer Woche wieder ein.
Es ist ein Teufelskreis und ich weis nicht was ich noch tun soll.
Ich versuche zu essen, es klappt eine Woche gut und dann geht alles wieder von vorne los.
Die Essensmengen während eines FAs sind gigantisch. Mir, meinem Körper, geht es danach schlecht. Durst, der Durst bringt mich um. Und die Schmerzen, das aufgequollende....
Ich schwöre mir jedesmal es nicht wieder zu tun.
Ich kann aber noch nicht mal Geld bei mir haben, noch nicht mal ein Brot bei mir lagern. Nichts, ich kann nicht normal leben. Ich kann nicht essen gehen, nicht normal sein.
Ich war eine Woche mit meinem Freund an der Ostsee es hat super geklappt mit dem Essen. Und dann kam Motag der einbruch....und seit dem Fresse ich wieder. Gestern, und Heute genauso....riesige Mengen und mein Geld ist weg....in einer Woche gehen meine Zwischenprüfungen los. Ich kann nicht lernen weil ich vollgestopft im Bett liege....ich hasse mich und bin am ende, komplett am Ende.... Ich hab Angst. Das ich durchfalle. Ich verpasse immer wieder etwas in der Schule, weil ich nach FA Tagen nicht hingehe, wenn wir Fächer haben wo wir uns entkleiden müssen....
Ich weis nicht was ich noch tun soll...Ich weis nicht mehr wie es weitergehen soll...
Sorry für den langen Beitrag, ich hoffe es hat sich Jemand durchgelesen und kann mir einen Rat geben.
Achso, ich bin seit Anfang 08 (nachdem die ersten FAs kamen und ich immer weiter zunahm) freiwillig in eine ambulante Therapie gegangen, in der ich immernoch bin...
Liebe Grüße
Sinja
Ich weis nicht mehr weiter....
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Zuletzt geändert von Anonymous am So Aug 16, 2009 7:41, insgesamt 2-mal geändert.