Hallo liebe Leute!

Ich habe schon über 2 Wochen keine einzige Zigarette mehr geraucht, weil ich es endgültig satt war und am Anfang ist es mir echt prima gegangen. War voll happy, stolz auf mich und voller Energie.
Doch, was seit letzter Woche mit mir passiert, macht mir ernsthaft sorgen. Ich habe wieder einen Fressanfall nach dem anderen. Ich kann mich nicht beherrschen. Ich versteh das nicht, denn als die Entzugserscheinungen vom Rauchen am schlimmsten gewesen waren ist es mir mit dem Essen recht gut gegangen..
Ich habe 2 Monate nicht mehr gekotzt und ich will es bei Gott NIE wieder machen. Musste im Dezember eine Magen-Darmspiegelung machen, weil ich Blut im Stuhl hatte. Seit dem will und kann ich das einfach nicht mehr verantworten, dass ich mich selbst ruiniere.. Ich kämpfe so stark dagegen an, doch ich hab es einfach nicht unter Kontrolle.
Hab mir grad voher Schokolade und Chips geholt und heimlich gegessen. Fühl mich voll schlecht. Ich will nicht kotzen, aber ich will auch nicht noch mehr zunehmen. Hat irgendjemand Tipps für mich. Bin nahe der Verzweiflung. Es ist so, als würde sich alles aufstauen und müsste einfach raus(kotzen). Ich weigere mich dagegen, aber der Drang wird immer stärker.
Mein Freund ist mir grad auch echt keine Hilfe. Er zieht mich damit auf, dass ich jetzt so zunehme.. und das zieht mich noch weiter runter..

lg,
veilchen

Oh mann, ein Horror!!

Klar, wir alle hätten gern das Wundermittel gegen die FAs.

Was ich manchmal versuche: verzichten und dann die Gier spüren, bis die Gier sich allmählich in Emotionen anderer Art "verwandelt". Z.b. in Wut, oder Trauer oder was auch immer.
Der Frust des Verzichts kann, wenn er durchstanden wird, manchmal das ein oder andere Gefühl wecken, was im Nachhinein durchlebt auch entspannen und entlasten kann.

hm. So oft hab ich das zwar selbst noch nie versucht (ich Schisser), aber das wäre das einzige was ich mir spontan aus den Fingern ziehen kann

Wenn man die Sache absolut nicht in den Griff bekommt, ist das beste wahrscheinlich immernoch professionelle Hilfe.

Wow, Bewunderugn Veilchen. Die meisten Leute schaffen weder das Kotzen sien zu lassen, noch mit dem Rauchen aufzuhören! Du machst gerade beides. Dir gehört mal ein Lob. Und was ist das eigentlich für ein Freund? Habt ihr denn sonst eine gute Beziehung? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn von einem Freund erwartet man sich in Momenten höchster Not Unterstützung... nicht noch einen zusätzlichen Tritt...

Ansonsten kann ich auchnur Therapie empfehlen. Damit du merkst, was das für Gefühle sind, die unbedingt raus müssen udna dnere WEge findest.

lg

aire

Hallo Veilchen,
ist dir das mit dem Rauchen aufhören denn so wichtig. Ich weiß nicht, ich rauche schon fast so lange wie ich die Bulimie habe, also ungefähr 8 Jahre, sage mir aber immer erst die eine Sucht bekämpfen und dann die andere. Es fällt ja schon normalen Menschen schwer damit aufzuhören, man ist mehr, ist nervöser.... was glaubst du dann wie es uns damit geht. Mal eine WOche aufhören ist nicht so schwer, das schafft man mit beiden Süchten, das Problem ist, mit unvorhergesehenen Problemen umzugehen. Was ist dir denn im Moment wichtiger?
Also ich würde dir raten erst, wieder anzufangen wenn du merkst, dass da ein Zusammenhang mit deinen FAs siehst.
Was mich beim Rauchen immer tröstet: Ich weiß, dass ich irgendwann mal Kinder haben will und dann werde ich eh aufhören. Von daher, mach dir keinen Stress

Andalucia hat geschrieben:Was mich beim Rauchen immer tröstet: Ich weiß, dass ich irgendwann mal Kinder haben will und dann werde ich eh aufhören. Von daher, mach dir keinen Stress

Hört sich für mich nach der klassischen Süchtigen - Ausrede an. So ähnlich wie "Wenn ich wollte, könnte ich jederzeit aufhören"

Hallo!

Danke für eure Antworten!

Para: Danke für den Tipp mit dem "Abwarten". Es ist ja so, dass ich im Moment des Fressanfalls weiß, was mich ärgert. Nur kann ich nicht richtig mit den Emotionen umgehen. Ich kann sie nicht ertragen und so richte ich sie gegen mich.

Ich bin in Therapie und das schon seit längerer zeit. Sie hilft mir- ohne zweifel, nur manchmal ist die sucht und das verlangen einfach so groß, dass ich mir nicht zu helfen weiß.
Vielleicht darf ich auch nicht so ungeduldig mit mir sein...

Aire: Du hast recht: was ist das bloß für ein freund?! unsere beziehung läuft manchmal echt nicht gut, doch dann gibt es wieder momente in denen ich so unendlich glücklich bin.. ist absurd, ist aber so:)

Andalucia: Es ist mir natürlich auch gleich wieder der Gedanke gekommen, dass ich wieder mit dem Rauchen anfangen sollte. Aber: NEIN!!!! Ich habe mit dem Rauchen "bewusst" angefangen, weil ich gehofft habe, damit meine Bulimie besser in den Griff zu bekommen. Anfangs hat das auch so halbwegs "funktioniert". Doch mit der zeit hilft einfach die Zigarette nicht mehr. Ich war so frustriert und enttäuscht von mir, dass ich mir auch noch zusätzlich eine andere Sucht aufgehalst hab. ich wollte frei sein, frei von süchten. Und: Es war wirklich halb so wild aufzuhören. Hätte ich selbst nicht gedacht. es war fast zu einfach. und glaub mir: nachher ist es mir sooo viel besser gegangen. ich war aktiver, fröhlicher und stolz UND ich konnte mich auch besser konzentrieren und wurde weniger schnell wütend. kaum zu glauben- aber war.
ich glaub auch nicht, dass meine fressanfälle daher kommen, weil ich keine mehr rauche. die haben andere gründe. was nun dazu kommt, ist, dass ich zugenommen habe (was ja auch normal ist, wenn man zu rauchen aufhört). das rauchen alleine nimmt den körper so mit, dass er kalorien verbrennt- ist das nicht der wahnsinn?! (fiies!!!) aber das sollte sich im normalfall wieder legen..
Es ist halt nicht so leicht, wenn man zusätzlich eine essstörung hat...

Danke nochmals für eure lieben Antworten!!

Lg, veilchen

Andalucia hat geschrieben:ist dir das mit dem Rauchen aufhören denn so wichtig.
Ich weiß nicht, ich rauche schon fast so lange wie ich die Bulimie habe, also ungefähr 8 Jahre, sage mir aber immer erst die eine Sucht bekämpfen und dann die andere.

Und welche bekämpfst du gerade? Hört sich so an, als würdest du absolut keine Gefahr sehen.

Andalucia hat geschrieben: Also ich würde dir raten erst, wieder anzufangen wenn du merkst, dass da ein Zusammenhang mit deinen FAs siehst.
Was mich beim Rauchen immer tröstet: Ich weiß, dass ich irgendwann mal Kinder haben will und dann werde ich eh aufhören. Von daher, mach dir keinen Stress

Ich würde raten gar nich mehr anzufangen. Wie blöd is das denn bitte? Warum kannst du denn vermeintlich später aufhören, aber grad im Moment nich?

Filthy

Hallo Veilchen,

bin auch froh, dass du den Tipp mit dem Rauchen wieder anfangen nicht befolgen willst!

Wünsche dir viel Kraft für dein Vorhaben! Und vielleicht erklärst du deinem Freund das noch mla genauer, er könnte dich ja mal unterstützen, wenn du Fressdruck hast....

lg

aire

ich kann mir eben auch nicht vorstellen, dass es leichter ist mit dem Rauchen aufzuhören, wenn man schwanger ist. ja, der druck aufzuhören ist dann wohl größer... aber zu den entzugserscheinungen kommt dann auch noch ein prima hormoncocktail, der einem dann sicher aus der bahn wirft. wäre zumindest bei mir so.

aber irgendwie versteh ich diese sichtweise... hab mir das auch immer eingeredet...

Nun ja, für mich ist die Bulimie auf jeden Fall viel belastender als das Rauchen... Für mich bedeutet auch 2 Wochen ohne Zigaretten nicht gleich "aufhören". Selbst nach einem halben Jahr kann man wieder rückfällig werden- ich glaube ihr kennt das alle... Der Unterschied zwischen beiden Süchten ist, dass die eine anerkannt wird von der Gesellschaft, die andere nicht. Ihr alle wisst, dass es schwer genug ist, aus der Bulimie wieder rauszukommen, wieviel schwerer ist es dann mit beiden Dingen gleichzeitig aufzuhören. Überforderst du dich damit nicht ein bisschen- tun Bulimiker ja im allgemeinen gerne?! Natürlich will ich auch irgendwann aufhören mit rauchen, aber nicht so lange ich mich noch auf so unsicherem Terrain bewege.
Wenn dich allerdings das Rauchen so sehr an dir stört und du es vielleicht auch noch nicht lange machst, dann lass es bleiben, aber glaub mir, das ist die harmlosere Sucht von beiden

Ach ja zum Aufhören bei der Schwangerschaft. Ich denke das hat wohl jeder seine eigene Moral. Ich könnte es niemals verantworten meinem Kind mit jedem Zug Schaden zuzuführen und womöglich schuld an irgendwelchen Krankheiten zu sein. Genauso wenig wie ich Alkohol trinken würde. Allerdings habe ich viele Freunde in meinem Bekanntenkreis, die da ähnlich denken und die sofort aufgehört haben, sobald sie ein positives Ergebnis hatten.