Stockung in therapie

#1
Ich wollte einfach mal fragen,ob es jemanden gibt,dem es ähnlich wie mir geht
Ich mache seit längerem eine therapie;fortschritte hab ich auch schon gemacht
da ich eine familientherapie ablehne,hab ich mich entschlossen eine "pause"zu machen
nun geht es mir aber seit zwei wochen wieder sehr schlecht und die alten muster kehren zurück
ich hab das gefühl auf einer stelle zu tretn,bzw. zurückgegangen zu sein udn nun festzustecken
schaffs nicht mehr,an meine "alten"erfolge anzuknüpfen sondern lass mich wieder so sehr hängen
jeden tag dasselbe,obwohl ich es schon so weit geschafft hab...
hat jemand vergleichbare erfahrungen gemacht?

#2
hi kleenemaus,

du liebe, ich vesteh deine sorgen.

ich habe alle jubeljahre mal wieder auch therapiepausen von bis zu einem monat, weil meine therapeutin einen so vollen terminkalender hat.
ich weiß, du machst deine pause freiwillig, aber die folgen sind für uns beide die gleichen.
ich bin in deiser zeit auch rückschrittig, verfalle in alte verhaltensmuster, lasse mich gehen, gebe mich selbstmitleid und selbsthaß hin.
aber sobald meine therapeutin wieder für mich da ist, und ich ein zwei stunden bei ihr hatte, geht es mir auch wieder besser.

ich verstehe, daß du eine familientherapie ablehnst, ich würde mich auch unwohl dabei fühlen, und ich bin heil froh, daß meine therapeutin das niemals angesprochen hat.

aber warum willst du, nur weil du die familientherapie nicht möchtest, die ganze therapie sein lassen?
was spricht gegen eine gruppen- oder einzeltherapie?

es ist keine schande, daß du dir die familientherapie nicht vorstellen kannst. laß dir von keinem sagen, daß du damit falsch liegst.
wenn du dich schlecht mit dem gedanken daran fühlst, dann bist du einfach noch nicht so weit, und du würdest dir eher schaden als nutzen, wenn du gegen deine überzeugung handelst.
aber schalte deswegen nicht auf stur und schlage jede weitere therapeutische hilfe aus; du siehst doch, daß es dir schlechter damit geht.

du mußt nicht denken, daß du versagt hast, weil die alten verhaltensmuster wieder durchbrechen und du nicht stark genug bist allein zurecht zu kommen. ICH KOMM AUCH NOCH NICHT ALLEIN ZURECHT!
es ist einfach noch zu früh für dich, um ganz allein damit zurecht zu kommen. nimm wieder hilfe in anspruch, und es geht dir bald besser.

das du rückfälle bekommst, wenn du zu früh die therapie abbrichst ist doch nichts neues!
denke doch mal an den alkoholiker, der zu früh die entzugsklinik verläßt und dann einen rückfall erleidet, weil er denkt, er sei jetzt trocken, und würde nun allein zurecht kommen.

an deiner stelle würde ich ganz schnell die therapie wieder aufnehmen!

du solltest dich jetzt nicht hängen lassen, sondern stolz darauf sein, was du schon alles in der therapie erreicht hattest!
es ist doch stark und mutig überhaupt eine therapie zu beginnen, und auch daß eine therapie erfolge bringt, das liegt nicht nur am therapeuten, das liegt auch am patienten.
wenn es dir also durch die therapie zeitweise besser ging, dann ist das doch ein zeichen dafür, daß die chancen gut für dich stehen, und das du viel stärker bist als du bisher dachtest.
andere schaffen es überhaupt nicht bis zu einem therapeuten, aber du hast das geschafft!

faß dir ein herz und nimm die therapie wieder auf.
stelle einfach klar, daß zumindest im moment eine familientherapie für dich nicht in frage kommt, aber daß du trotzdem nicht komplett auf die hilfe der therapie verzichten möchtest.

du bist so weit gekommen, nun gib nicht alles einfach so leichtfertig auf!

ich weiß, mit jedem rückschlag fühlst du dich mieser, aber denke an die zeiten, in denen es dir besser ging, und dann führe dir immer vor augen, daß es dein erfolg gewesen ist, durch deine stärke und deinen mut!

hey, was du jetzt nicht alleine schaffst, daß kannst du aber mit deinem therapeuten oder einer gruppe schaffen!
der tag wird kommen, da du hilfe von außen nicht mehr brauchst, aber du darfst von dir selbst keine wunder verlangen.
wenn es noch zu früh dafür ist, dann mußt du das akzeptieren.

überlege mal, was du dem alkoholiker raten würdest (bedenke, auch er ist krank!) ... würdest du ihm nicht sagen, er solle lieber noch länger in der klinik bleiben, daß das sicherer wäre!?
würdest du jemanden, der schon etwas erreicht hat nicht loben? würdest du nicht sagen: prima, du hast jetzt schon seit drei monaten keinen alkohol getrunken, ich bin stolz auf dich!?
und wenn er nun doch wieder getrunken hätte, würdest du ihm sagen: gib dich doch einfach auf, du sack, oder würdest du ihm sagen: wer vom pferd fällt, der soll wieder aufstehen, also reiß deinen ar... hoch und geh wieder zum arzt.

so weit wie du gekommen bist, das ist doch einfach cool.
scheiss auf alle anderen, denk an dich und mache mit der therapie weiter.
du wirst sehen, es dauert nicht lange, dann wirst du an die alten erfolge anknüpfen!
DU MUSST ES NUR WOLLEN!

greetz *grüne_fee*

#3
danke für deine antwort,aber ich glaub,es liegt ein missverständnis vor.
ich habe die therapie nicht abgebrochen,ich mache lediglich eine PAUSE
ich hab ja auch nicht vor,die therapie in den sand zu werfen,doch vielleicht ist es auch mal nötig für kurze zeit zu versuchen auf eigenen beinen zu stehen(was ja anscheinend leider nicht funktioniert)
falls es mir schlecht geht,kann ich ja bei meinem psychologen anrufen...
aber das möcht ich irgendwie auch nicht,da es mal wieder so ein zeichen meiner schwäche ist

natürlich,mit dem alkoholiker hast du natürlich recht
ich würd ihm sicherlich sagen,dass er zur sicherheit noch in der klinik bleiben soll und würde ihn aufmuntern und ihn an seine erfolge erinnern

bloß hat das für mich auch gleichzeitig wieder so etwas deprimierendes,da ich ganz genau weiß,dass ich es besser machen könnte und es einfach nicht schaffe

nur,um das noch mal deutlich zu machen,ich steck den kopf nicht in den sand,aber ich bin verzweifelt
ich werde nicht aufgeben,geschweige denn die therapie hinwerfen,aber im moment ist es sehr schwer für mich mit der situation umzugehen
es gab schon öfter mal längere zeiten,in denen ich keine therapiestunde hatte udn da hat es meistens auch ganz gut geklappt
doch seitdem ich mich für eine pause entschieden hab,läuft alles wieder schlechter als je zuvor

die familientherapie,das ist noch ein anderes thema für sich,aber ich hab meinen standpunkt klar deutlich gemacht und ich werde ja auch nicht unter druck gesetzt oder gezwungen etwas zu tun,was ich nicht möchte
mein entschluss,keine familientherapie zu machen,hängt auch nicht von meinem momentanen zustand ab,denke ich

für mich wäre es einfach schlimm zu wissen,dass ich ständig hilfe brauche
auf der einen seite ist es schutz,aber auf der anderen seite ist es meine sensibilität,die mich zwingt,diesen schutz anzunehmen
das ist ja nicht unbedingt was schlechtes,hilfe anzunehmen,sondern erfordert viel mut,aber ich möchte eben selbsständig sein können,eigenverantwortlich...und nicht mehr ständig auf andere leute angewiesen sein,damit es mir selbst gut geht

wünsche dir ganz viel kraft udn energie um gesund zu werden,
gehe deinen weg und erkenne die wahren dinge,die im leben wichtig sind
alles liebe und gute
cron