Christoph Dornier Klinik klingt super

#1
Das hab ich im I-net gefunden und es klingt für mich unheimlich gut.




www.c-d-k.de



Auch wenn die bulimische Erkrankung komplex erscheint und mit zahlreichen Folgeproblemen einhergeht: Eine erfolgreiche Therapie dieser Essstöurung ist heute sehr gut möglich. Die moderne Psychotherapie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie hat in zahlreichen Untersuchungen gezeigt, dass es allen Grund gibt, optimistisch zu sein. Mit Hilfe qualifizierter Psychotherapeuten, die in der Behandlung bulimischer Essstörungen spezialisiert sind, kann auch bei langjährigen Erkrankungen der Teufelskreis der Bulimia nervosa erfolgreich überwunden werden.






Eine erfolgreiche

Therapie

dieser Essstörung

ist heute sehr gut

möglich.




A
Ansatzpunkte der Behandlung:
Essverhalten – Angst vor dem Dicksein – Heißhungerattacken – Konflikte


Wie auch bei der anorektischen Essstörung sind bei der Bulimie sowohl Psyche als auch Körper der Patientin verändert. Deshalb ist es auch für bulimische Patientinnen kaum möglich, allein mit Einsicht oder Willensstärke diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Auch der Versuch, sich allein auf die Hintergrundkonflikte zu konzentrieren und das Essverhalten nicht direkt anzugehen, führt in der Regel nicht zum Erfolg. Vielmehr ist es notwendig, gezielt die Faktoren zu verändern, die den Teufelskreis aufrecht erhalten: Das restriktive Essverhalten, die Angst vor dem Dicksein, die unkontrollierbaren Fressanfälle, sowie die Hintergrundkonflikte einschließlich des Schlankheitsideals.

1.
Restriktives Essverhalten
Es ist von zentraler Bedeutung, den körperlichen Mangelzustand direkt und gezielt zu beheben, weil es sonst zwangsläufig weiter zu Heißhungerattacken kommt. Und die Normalisierung des Stoffwechsels ist nur über eine Normalisierung des Essverhaltens möglich. Und das bedeutet: Ausreichend Kalorien pro Tag, verteilt auf mehrere Mahlzeiten, ausgewogene Zusammensetzung aus Fett, Eiweiß und Kohlehydraten.


2.


Angst vor dem Dicksein
Eine normales Essverhalten löst bei bulimischen Patientinnen Angst aus. Denn Normalisierung des Essverhaltens bedeutet, auch wieder die Lebensmittel zu essen, die sich die Betroffenen aus Angst vor Gewichtszunahme verboten haben. Darum ist die Behandlung der Angst vor dem Dicksein ein ganz wichtiger und notwendiger Therapiebaustein.


3.


Heißhungerattacken und Fressanfälle
Schon diese beiden ersten Therapieschritte (Normalisierung des Essverhaltens und damit Behebung des körperlichen Mangelzustands, sowie Überwindung der Angst vor Gewichtszunahme) führen zu deutlich weniger Heißhungerattacken. Weil aber viele Fressanfälle auch aufgrund von Stress oder Stimmungsschwankungen entstehen und dann kaum zu kontrollieren sind, werden die Heißhungerattacken mit speziellen Übungen gesondert behandelt. Die Patientin sollte die Erfahrung machen, dass auch in kritischen Situationen nicht automatisch Heißhunger entstehen muss.


4.


Konflikte und Schlankheitsideal
Wenn sich das Essverhalten normalisiert, die Angst vor dem Dicksein reduziert und die Heißhungerattacken weniger werden, wird es für viele bulimische Patientinnen sehr wichtig sein, zu lernen, wie sie besser mit Stimmungsschwankungen, Konflikten und Belastungen umgehen können und auch das übermächtige Bedürfnis nach Schlankheit überwinden können. Dabei geht es darum, sich von alten Sichtweisen zu verabschieden, neue Einsichten zu erwerben, und vor allem auch neue Strategien zu lernen, besser als mit der Hilfe von Essstörungen Lösungen für Konflikte und Belastungen zu finden.


Die kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung der Bulimia nervosa besteht also aus mehreren verschiedenen Elementen. Sie müssen miteinander kombiniert und möglichst gleichzeitig angewandt werden, um eine sichere und langfristig stabile Änderung des Essverhaltens und damit dauerhafte Überwindung des bulimischen Teufelskreises zu gewährleisten.

Wie die Therapieelemente kombiniert werden, hängt von der persönlichen Ausprägung der Essstörung bei der einzelnen Patientin ab. Jede Therapie der Bulimie wird quasi auf die individuelle Situation zugeschnitten, damit die Patientin eine möglichst maßgeschneiderte Behandlung erhält.







Die Patientin lernt

sehr schnell, wieder

Kontrolle über ihr

Essverhalten zu

bekommen...

B
Dauer der Behandlung:
Konzentration durch Intensivtherapie


Häufig dauern Behandlungen von Essstörungen recht lange, nicht selten über ein halbes Jahr. Bei der Magersucht ist das nachzuvollziehen, wenn allein die Gewichtszunahme mehrere Monate erfordert. Generell jedoch ist es nicht immer von Vorteil, wenn die Betroffenen sich über längere Zeit einer Behandlung unterziehen müssen, zumal wenn die Störung eine stationäre Therapie notwendig macht, die Patientinnen also aus ihrem gewohnten Lebenszusammenhang entfernt sind.
In der Christoph-Dornier-Klinik in Münster wird durch die gezielte Kombination verschiedener Therapiebausteine und durch die Intensität der Therapie die gesamte Behandlung auch bei langwierigen und komplizierten bulimischen Erkrankungen auf wenige Wochen konzentriert.

Das ist möglich im Rahmen eines Behandlungsrahmens, in dem jeder Patientin ihre persönliche Therapeutin zur Verfügung steht – und zwar ausschließlich. Das bedeutet, dass diese Therapeutin während der Intensivphase nur diese eine Patientin zu betreuen hat – eine echte 1:1-Behandlung!

In diesem Behandlungsrahmen können, wenn nötig, über mehrere Stunden am Tag viele Übungen und Einzelsitzungen durchgeführt werden – ohne Zeitbegrenzung. Die intensiven und wiederholten Erfahrungen z.B. im Umgang mit der Angst vor dem Dicksein, in der Konfrontation mit schwierigen Essenssituationen und mit "verbotenen" Lebensmitteln, oder in der Überwindung von Heißhungerattacken, führen schon nach relativ kurzer Zeit zu deutlichen Veränderungen in den Faktoren, die den Teufelskreis aufrecht erhalten. Durch die Intensität der Übungen lernt die Patientin sehr schnell, die Probleme selbst zu überwinden, wieder Kontrolle über ihr Essen zu bekommen und ihr Essverhalten und damit auch die körperlichen Prozesse zu normalisieren. Parallel wird in intensiven Einzelgesprächen wie auch in Gruppentherapien der Hintergrund der bulimischen Essstörung bearbeitet mit dem Ziel, alternative Lösungen für die Probleme zu finden und auszuprobieren, die bisher das bulimische Verhalten hervorgerufen haben.

Die Intensität der Therapie wird deutlich am Beispiel eines Therapietages zu Beginn der Behandlung:


Ein Therpietag...
08:00
Einzeltherapie: Angstkonfrontation mit "verbotenen" Lebensmitteln (Frühstück)

09:00
Einzeltherapie: Thema "der eigene Teufelskreis"

10:00
Einzeltherapie: Angstkonfrontation mit "verbotenen" Lebensmitteln (Zwischenmahlzeit)

11:00
Einzeltherapie: Video-Konfrontation zur Figurwahrnehmung

12:00
Mittagessen: Kochgruppe

13:00
Einzeltherapie: Thema "Umgang mit Beziehungen"

14:00
Einzeltherapie: Konfrontationsübung zum Umgang mit Heißhungerattacken

15:00
Einzeltherapie: Angstkonfrontation mit "verbotenen" Lebensmitteln (Zwischenmahlzeit)

16:00
Problemlösegruppe: Umgang mit Konflikten in der Familie

18:00
Einzeltherapie: Angstkonfrontation mit "verbotenen" Lebensmitteln (Abendessen)

19:00
Einzeltherapie: Auswertung und Vorbereitung




Einzelne der Übungen, vor allem die Konfrontationsübungen, werden von der Patientin im Laufe der Behandlung zunehmend selbständig durchgeführt, so dass gegen Ende die Therapeutin der Patientin noch für die Einzelgespräche zur Verfügung steht, die Übungen jedoch von der Patientin eigenverantwortlich durchgeführt werden – die Patientin ist ihre eigene Therapeutin geworden.

Es zeigt sich, dass unter dieser intensiven Therapie schon nach wenigen Tagen eine Normalisierung von Stoffwechsel, damit auch von Hunger- und Sattheitsgefühlen zu beobachten ist. Der Drang zu Fressanfällen läßt nach, und mit den Konfrontationsübungen auch die Angst vor dem Dicksein. Und die Intensität der Übungen hilft der Patientin, relativ schnell sehr viele eigene Erfahrungen zu machen und wieder Vertrauen in den eigenen Körper und vor allem auch in die eigenen Fähigkeit zu bekommen. Selbstwertgefühl, Kompetenz und Zuversicht steigen – eine wichtige Voraussetzung, um die erreichten Fortschritte stabil zu halten.






Die Bulimie ist eine

komplexe

Erkrankung,

die nicht eine einzige

Ursache hat...




C
Methoden der Behandlung:
Störungsspezifisch und vielfältig


Die bulimische Essstörung wird durch psychische und körperliche Prozesse aufrechterhalten. Das Denken, Erleben und Verhalten der bulimischen Patientin ist in ganz typischer Weise verändert und nicht vergleichbar mit anderen psychischen Störungen. Deshalb ist eine Behandlung notwendig, die genau auf die Besonderheiten dieser Störung zugeschnitten ist. Zugleich ist die Bulimie eine komplexe Erkrankung, die nicht eine einzige Ursache hat, sondern durch sehr unterschiedliche Faktoren bestimmt wird. Deshalb ist die Kombination von Therapiemethoden optimal, die genau dieses Faktoren gezielt berücksichtigt.

1. Normalisierung des Essverhaltens
Ein normales Essverhalten bedeutet: 1) Ausreichende Kalorienmenge, um das Gewicht zu halten. 2) Verteilung auf fünf Mahlzeiten täglich. 3) Ausgewogene Zusammensetzung aus Fett, Eiweiß, Kohlehydraten und Ballaststoffen. 4) Auch bisher vermiedene Lebensmittel werden ohne Angst gegessen. Die Normalisierung des Essverhaltens beginnt am ersten Tag der Therapie. Gemeinsam mit der Patientin wird ein genauer Plan für die einzelnen Mahlzeiten zusammengestellt. Die Patientin wählt aus und entscheidet, was sie essen möchte – solange die Kalorienmenge pro Mahlzeit ausreichend ist, die Nahrung sich ausgewogen zusammensetzt, abwechslungsreich ist (und das bedeutet vor allem auch, dass die bisher aus Angst gemiedenen Lebensmittel jetzt nicht mehr ausgelassen werden!), und auf fünf Mahlzeiten am Tag verteilt ist.

Normalisierung des Essverhaltens:
Tägliche Kalorienzufuhr:
2200 Kcal

Verteilt auf fünf Mahlzeiten:
Frühstück (25%):
550 Kcal

1. Zwischenmahlzeit (10%):
220 Kcal

Mittagessen (30%):
660 Kcal

2. Zwischenmahlzeit (10%):
220 Kcal

Abendessen (25%):
550 Kcal

Ausgewogen:
Kohlenhydrate:
ca. 55%

Fett:
ca. 30%

Eiweiß:
ca. 15%

Bestehend aus bisher vermiedenen Lebensmitteln






2. Konfrontationstherapie gegen die Angst vor dem Dicksein
Es ist nur natürlich, dass so manche Mahlzeit im neuen Essensplan der Patientin Angst machen wird, dass sie jetzt zunimmt. Das gilt besonders für die bulimischen Patientinnen, die bisher viele Lebensmittel vermieden haben oder ihr Essen auch nach normalen Mahlzeiten (nicht nur nach Heißhungerattacken) erbrochen haben. Diese Angst vor der Gewichtszunahme, die für die meisten bulimischen Patientinnen sehr typisch ist, muss gesondert behandelt werden. Das geschieht in der modernen Verhaltenstherapie durch sog. Konfrontationsübungen. Dabei wird die Patientin mit genau den Situationen konfrontiert, die bei ihr diese Angst auslösen. Das können bestimmte Lebensmittel sein (z.B. fetthaltige Mahlzeiten), das kann aber auch die gesamte Essenssituation sein (wenn andere zugucken oder mitessen), das kann auch der Anblick der eigenen Figur, insbesondere von "kritischen" Körperteilen sein, und das kann auch der Moment sein, wenn man sich auf die Waage stellt oder ein enges Kleidungsstück anzieht. Es gibt viele Situationen, die bei bulimischen Patientinnen die Angst vor dem Dicksein auslösen.

All diesen Situationen werden sich die Patientinnen aussetzen (man spricht deshalb auch von "Expositionstherapie"), und zwar geschieht dies mit therapeutischer Hilfe so lange, bis die Angst scheinbar von alleine weniger wird. Die Angst wird während einer solchen Exposition tatsächlich nicht von alleine weniger, sondern aufgrund von körperlichen Veränderungen, die bei einer solchen Konfrontation stattfinden: Der Körper wird zunächst mit starken Angstsymptomen reagieren (z.B. Herzklopfen, Schwitzen, Anspannung), wenn sich die Patientin mit der Angstsituation konfrontiert (z.B. mit einer eher fetten Speise, oder wenn sie sich im Spiegel betrachtet). Nach einer Weile, manchmal eine halbe Stunde, manchmal etwas länger, schwächen sich die körperlichen Angstreaktionen ab, es kommt zu einer körperlichen Gewöhnung.

Diese Gewöhnung geht automatisch auch mit einer psychischen Beruhigung einher, so dass sich die Patientin am Ende der Expositionsübung mit der Situation konfrontieren kann, jedoch kaum noch oder gar keine Angst mehr erlebt. Diese Gewöhnung nennt man "Habituation". Wenn eine solche Habituation oft genug wiederholt wird, also die Übung am gleichen Tag und an den folgenden Tagen mehrmals durchgeführt wird, nimmt die Angst vor Gewichtszunahme immer mehr ab, und die Patientin kann schließlich ohne Angst wieder all die Speisen essen, die sie vorher vermieden hat.

Um die Angst vor Gewichtszunahme konsequent zu reduzieren, werden die Expositionsübungen in folgenden wichtigen Bereichen durchgeführt:



a)
Normale Mahlzeiten: Alle Mahlzeiten werden so zusammengestellt, dass mindestens ein Bestandteil dabei ist, das bei der Patientin Angst auslöst. Also z.B. Butter auf´s Brot beim Frühstück, oder Sahnesoße zum Mittagessen, oder fetthaltigen Käse zum Abendessen. Die Mahlzeit wird dann so eingenommen, dass sich die Patientin mit Hilfe ihrer Therapeutin ganz auf diese Mahlzeit konzentriert, auf den Geschmack, den Geruch und insbesondere die Speisen, die Angst machen. Sie versucht also, ihre Angst möglichst hoch zu treiben, das ist notwendig, um tatsächlich und spürbar die Erfahrung der Gewöhnung (Habituation) zu machen.





b)


Die eigene Figur: Vor einem großen Spiegel und mit Hilfe von Videoaufnahmen konfrontiert sich die Patientin mit dem eigenen Körper, insbesondere mit den Körperteilen, die bei ihr Angst vor dem Dicksein auslösen (z.B. Bauch oder Oberschenkel). Auch dies geschieht unter Anleitung, und wird wie bei der Konfrontation mit normalen Mahlzeiten solange durchgeführt, bis sich die Angst vor dem Dicksein durch Habituation reduziert.


c)
Das eigene Körpergewicht: Bei manchen Patientinnen wird die Angst vor dem Dicksein schon durch den Anblick der Kilogrammangabe auf der Waage ausgelöst. In diesen Fällen werden Expositionsübungen auch mit dieser Situation – sich wiegen – durchgeführt.


d)


Die eigene Kleidung: Auch körperbetonte Kleidung kann Angst vor dem Dicksein auslösen. Ähnliche Übungen wie mit den Mahlzeiten, der Figur oder dem Körpergewicht werden deshalb auch mit enger Kleidung angewandt.









Auf die

ausgewogene

Zusammesetzung

der Nahrung wird

von Anfang

an geachtet...





3. Konfrontationstherapie gegen den Heißhunger
Für viele Patientinnen sind die Fressanfälle das größte Problem. Obwohl sich durch die Normalisierung des Essverhaltens, unterstützt durch die Konfrontation mit normalen Mahlzeiten, auch der körperliche Stoffwechsel wieder normalisiert und mit der Rückkehr des Hunger-Sattheits-Gefühls auch die Heißhungeranfälle weniger werden, bleibt es bei vielen Patientinnen zunächst noch dabei, dass immer wieder unkontrollierbare Heißhungerattacken auftreten. Manche davon werden durch äußere Belastungen oder innere Stimmungsschwankungen ausgelöst, manche durch bestimmte Lebensmittel, nämlich genau diejenigen, die bisher immer zu Fressanfällen benutzt wurden. Um hier gezielt Abhilfe zu schaffen, wird – ähnlich wie gegen die Angst – auch gegen den Heißhunger eine Konfrontationstherapie eingesetzt. Dazu konfrontiert sich die Patientin zunächst unter therapeutischer Anleitung genau mit den Speisen, die sie normalerweise für Fressanfälle benutzt. Sie riecht daran, schmeckt auch daran, befühlt die Lebensmittel – tut also alles, um das Verlangen zu steigern.

Die Therapeutin sorgt dafür, dass es nicht zum wirklichen Essen kommt, doch der Heißhunger soll möglichst stark werden. So stark, dass er an körperlichen Reaktionen spürbar wird: Speichelfluss, Herzklopfen, Schwitzen usw. Nach einer gewissen Zeit wird der Körper dann von alleine mit einer Gegenregulation reagieren: Das Verlangen lässt nach, obwohl sich die Patientin weiter konfrontiert und alles tut, um ihr Verlangen noch zu steigern. Das Ergebnis: Auch hier Gewöhnung und Habituation, d. h. Heißhunger kann nicht mehr so leicht produziert werden. Ist der Körper einmal so trainiert, wird die Situation dadurch alltagsnäher gestaltet, dass nun auch andere Elemente hinzugefügt werden, die normalerweise Heißhunger auslösen: Bestimmte gewohnte Kleidung, bestimmte Tageszeit, eine bestimmte Stimmung, äußere Belastungen usw.

4. Gruppentherapien
Von Beginn der Bulimietherapie an nimmt die Patientin an den Gruppentherapien teil, die speziell für essgestörte Patientinnen entwickelt wurden. Zum einen ist das eine Problemlösegruppe, in der gemeinsam die Hintergründe und aufrechterhaltendenden Bedingungen des gestörten Essverhaltens (also der Teufelskreis) erarbeitet werden. Gemeinsam wird dabei nach Lösungen für einzelne Problembereiche (z.B. der Umgang mit Konflikten oder mit Langeweile oder mit Depressionen) gesucht. Wichtige Themen dieser Gruppentherapie sind auch, die Essstörung besser zu verstehen, Auslöser für Heißhungerattacken schneller zu erkennen, sich mit dem eigenen Schlankheitsideal auseinander zu setzen. Oder zu lernen, wie der eigene Selbstwert nicht nur vom Essen oder von der Figur abhängt, sondern auch durch andere Eigenschaften und Fähigkeiten bestimmt wird.

Neben dieser Problemlösegruppe gibt es noch die Kochgruppe, in der gemeinsame Mahlzeiten eingekauft, vorbereitet, gekocht und gegessen werden. Eine weitere spezielle Gruppentherapien ist das "Selbstsicherheits- und Kommunikationstraining", in dem geübt werden kann, sich angemessen durchzusetzen, zwischenmenschliche Konflikte besser zu bewältigen, oder zu lernen, wie Kontakte geknüpft und Beziehungen verbessert werden können.









Die Behandlung

findet in der Regel

von Anfang an in

einem 1:1-Verhältnis

statt






5. Einzeltherapien
Hauptbaustein der Bulimietherapie ist die Einzeltherapie. Die Einzeltherapie ist der Ort, um Hintergründe der Störung wie auch der Behandlung besser zu verstehen, auftretende Probleme bei der Änderung des Essverhaltens zu lösen, Auswege aus Konflikten und Belastungen zu finden. Die Behandlung findet in der Regel von Anfang an in einem 1:1-Verhältnis statt, d.h. die Therapeutin steht ausschließlich für die eine Patientin zur Verfügung. Das bedeutet: Nicht mehr mehrere Einzelgespräche pro Woche, sondern mehrere pro Tag!
Die Übungen, z. B. im Rahmen der Konfrontationsbehandlung, sind sehr intensiv und aufwendig, und werden durch die enge therapeutische Betreuung ganz auf die persönlichen Ziele und Probleme der Patientin abgestimmt. So lernt die Patientin durch eigene Erfahrungen, ihr Essverhalten selbst zu verbessern und zu stabilisieren. Im Laufe der Behandlung wird die Patientin immer selbständiger und führt viele Übungen ganz eigenständig durch – sie wird zur eigenen Expertin für ihre Störung. Deshalb ist die Patientin auch von Beginn an genauestens über jeden therapeutischen Schritt informiert und weiß, warum und zu welchem Zweck die einzelnen Therapieübungen durchgeführt werden.

6. Familientherapie
Bei vielen bulimischen Essstörungen ist es wichtig, die Familienmitglieder oder den Lebenspartner in die Behandlung einzubeziehen. Es ist wichtig, dass alle Familienmitglieder (oder der Partner) über die Hintergründe der Erkrankung, aber vor allem auch über das konkrete Vorgehen in der Behandlung genau informiert sind.
Deshalb raten wir dringend, dass die Angehörigen die Patientin möglichst schon vor der Behandlung zur Eingangsdiagnostik begleiten, damit wir in gemeinsamen Gesprächen einen möglichst umfassenden Eindruck von der Situation zu Hause bekommen, damit aber die Familie oder der Partner auch von Anfang an über Hintergründe und Vorgehen in der Therapie informiert ist. Und alle wissen, was in den nächsten Monaten auf sie zukommt und was sie erwarten können. Auch während der Behandlung und darüber hinaus werden immer wieder gemeinsame Gespräche stattfinden; teilweise werden die Familienangehörigen oder Partner auch in einzelne therapeutische Übungen einbezogen.

7. Medikamente
In der Behandlung der Bulimie ist die Psychotherapie, und zwar die störungsspezifische Psychotherapie, die Methode der ersten Wahl. Ohne Änderung des Essverhaltens gibt es keine Besserung. Nur in seltenen Fällen, wenn nämlich zusätzliche psychische oder körperliche Störungen vorliegen, ist es angezeigt, medikamentös zu behandeln. Das ist z.B. dann der Fall, wenn die Patientin sehr depressiv ist, und deshalb von der Psychotherapie nicht recht profitieren kann.

8. Visiten
Um die körperlichen Probleme, die mit einer bulimischen Essstörung einhergehen können, aber auch um mögliche psychiatrische Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und therapieren zu können, nehmen die Patientinnen mindestens einmal wöchentlich an ärztlichen Visiten teil. Die Visiten werden als Einzelgespräche durchgeführt, um ganz auf die individuellen Anteile der Behandlung eingehen zu können. In den Visiten wird auch über den eventuellen Einsatz von Medikamenten gesprochen.

9. Ärztliche Untersuchungen.
Die körperlichen Folgen des bulimischen Essverhaltens machen es notwendig, von Anfang an regelmäßige ärztliche Untersuchungen durchzuführen. Dabei werden Blutbild, Stoffwechsel, Herz-Kreislauf-Funktionen und der allgemeine körperliche Zustand sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass die Behandlung auch auf somatischer Ebene die gewünschten Ziele erreicht.

#3
Ja, Pinar, aber unter Umständen wird es von der Krankenkasse übernommen.
Ich war in einer Klinik, die leider ganz anders verfuhr und ich hab noch Jahre danach mit der Bulimie weiter kämpfen dürfen.
Ein solches Konzept hätte es echt gebracht. 1:1 Betreuung, permanente Therapie, vor allem beim Essen- und was mir total gefällt, ist diese Therapie rund um Fressattackenauslösende Nahrungsmittel. Ich würd sterben vor Angst, aber mit Therapeut würd ich es machen.
Allein meid ich solche FA-Auslöse Nahrungsmittel immer noch... :(

#4
hi röschen,

finde ich gut, dass du die klinik mal kurz vorgestellt hast. hört sich wirklich nicht schlecht an.
mich würde es mal interessiern in welcher klinik du warst?
ich werd jetzt auch wieder in eine klinik gehen. vor etwas über einem jahr war ich in der adula-klinik in oberstdorf, ich weiß nich ob ich da wieder hin soll. hab aber angst vor was neuem.
liebe grüße, glöckchen

#5
Hi Glöckchen,

ich war in der Psychosomatischen Abteilung in der Uniklinik Bonn. Das Konzept war für den Eimer, war man zu dünn gab es Fresubin unter Aufsicht (Gesöff, das 500 kcal hat), ansonsten 3 mal Krankenhauskost, die sich nach 2 Wochen wiederholte (toll, wenn man da mehrere Wochen ist...). Ansonsten wurd einem nicht geholfen was Selbstwahrnehmung und Essen betrifft. Man hatte Gruppentherapie, Entspannungstherapie, Gestaltungstherapie und interaktives Training (nachspielen schwieriger Situationen). An den Kern des Problems und an das Umlernen wagte sich jedoch nieman ran.
Im Nachhinein war es eine reine Verwahranstalt.

Ich wäre gespannt so was "neues" zu machen. Wenn mein Bedarf nach Therapie sich wieder vergrößert, zieh ich diese Klinik in Münster echt in Erwägung. Muss ich halt vorher mit der Krankenkasse fighten, auch gut... :twisted:

Glöckchen, ich drück Dir die Daumen für die nächste Therapie! :wink:

LG Röschen

#6
Hey Röschen,

dein Beiteag hat mi ziemlich geholfen, da ich in Bonn wohne war die Uniklinik für mich immeer die naheliegenste Möglichkeit, mich irgendwo zu vorzustellen, aber jetzt weiß ich das ich es besser sein lasse.

Kommst du aauch aus Bonn oder Umgebung?

LG Prinzessin!!!

#7
Hallo Prinzessin,

ich habe zu der Zeit in Bonn gewohnt und bin daher in die Uniklinik gegangen. Der Professor ist ein ganz toller- seine Therapie war mir seine tollen Forschungsberichte unter die Nase zu halten. "Bulimie wird ausgelöst durch a,b,c..." "Öh, Herr Professor Liedtke, bei mir war es aber was anderes..." "Nein, laut meiner Studie wird es ausgelöst durch a,b,c...."

Tja, danke auch....

Das Marienhospital soll nicht besser sein. LKH so oder so nicht und was noch nahe liegt- Bad Neuenahr, taugt wohl auch nichts.

Ich würd sogar mittlerweile empfehlen weiter weg zu gehen- man hat doch mehr Zeit sich auf sich selbst zu konzentrieren. Besuche lenken ab.
Gut sind meines Erachtens alle die, die auch Ernährungstraining anbieten- also Kochküche haben usw. Und die, die trainieren, die Angst vor dem Dicksein zu verlieren.
Auf diese 2 Faktoren achte ich mittlerweile bei Klinikdarstellungen.
Gut sind wohl die Schönkliniken und die Klinik am Korso.

LG Röschen