Mein 1. Schritt

#1
Hallo Zusammen!

Also ich muss das jetzt mal loswerden. Ich war vorhin eben bei einem Doktor, weil ich mich wegen Therapien informieren wollte. Der Doktor war mir eigentlich ziemlich sympathisch, aber ein paar Sachen haben mich doch SEHR erstaunt. Zum Beispiel wollte sie wissen ob ich eine schlechte Kindheit hatte, was bei mir überhaupt nicht der Fall war. Dann meinte sie, dass sie nicht verstehe warum ich sowas dann mache wenn ich eine gute Kindheit hatte, weil normalerweise muss da was passiert sein damit man sowas macht. Und am Schluss meinte sie noch, dass es bei mir nicht so schlimm sei, weil ich ja Normalgewicht habe und nicht abgemagert bin?!?!?! Ich konnte das nicht glauben. Es geht ja schließlich um Bulimie und nicht Magersucht! Ich finde, dass wenigstens Ärtzte den Unterschied wissen sollten :!:

LG Winter

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#2
hallo du!!
leider kenne auch ich solche ärzte, aber ich habe echt gehofft, dass sich das jetzt zumindest schon geändert hätte!! schande, dass es nicht so ist!!
Als ich noch ein wenig jünger war, so mit 20 war ich auch bei einem arzt, weil ich mir dachte, ok, mit mir stimmt was nicht, ich brauche hilfe und naja, wenn nicht ein arzt, wer dann??
so sprach ich mit meinem Hausarzt, und nach einem längeren gespräch meinte er dann, ich sollte mich auf die waage stellen!!
das tat ich dann auch und hatte, naja, ich darf ja da kein gewicht nennen, auf alle fälle war es objektiv gesehen, nicht sehr viel!!
da meinte er, sie haben nur *kg unter dem idealgewicht, das ist nocht nicht so schlimm!!
mmmmh, was sollte ich dazu noch sagen..............
1 jahr später, war es dann so, dass ich durch das ständige erbrechen, sehr viel an flüssigkeit verloren hatte und zusammen gebrochen bin, mein schwager brachte mich dann zum arzt, leider wieder zum selben!!
was ist passiert??
er hat sich geweigert mich zu behandeln, weil er dachte, ich hätte drogen genommen!!!
was ich aber damals nicht getan hatte und auch nie tun würde, abgesehen davon!!!
also, was soll ich euch dazu noch sagen, mmmh???
ich dachte bloß echt, das hätte sich ein bißchen verändert.........

#3
hallo winter,

manche ärzte kapieren aber wirklich gar nichts.

keine ahnung wann die gesellschaft endlich versteht, dass essstörungen nicht unbedingt mit traumatischen erlebnissen in der kindheit (sprich gewalt, m*ssbr**ch, vernachlässigung,...) zusammenhängen müssen.
insofern hatte ich auch eine schöne, "wohl behütete" kindheit und genau das war das problem! bei vielen stoße ich da auch auf komplettes unverständnis.

hat die ärztin dich zumindest untersucht, blut abgenommen und so? das ist nämlich wichtig um folgeerkrankungen durch nährstoffmangel frühzeitig zu erkennen. hast du informationen über therapiemöglichkeiten bekommen?

auf jeden fall finde ich es super, dass du diesen schritt gewagt hast. liebe grüße

#4
@ faith
Das mit deinem Hausartz ist ja wirklich das letzte!!! Es muss dir so viel Schmerzen bereitet haben. Sowas zu hören macht mich total traurig :( . Wie geht's dir jetzt? Machst du Therapie? Hast du eine vertrauenswerte Person gefunden? Ich hoffe sehr, dass du mittlerweile besser behandelt wirst und es dir wieder besser geht. *drückdichganzfest*
Du hast mich auch noch an was anderes erinnert. Das wiegen. Da hab ich mich doch glatt mit Jeans, festen Schuhen und dicken Pullover auf die Waage stellen müssen. Das hat an der Zahl ganz schön viel geändert und die hat gar nicht daran gedacht. Eben wie bei dir meinte sie ich hätte nicht so schlimmes Untergewicht. Naja, ich hör jetzt lieber auf mit dem jammern....

@ jill
Vielen Dank für deine Antwort! Ja ich kapier wirklich nicht warum manche Ärzte nicht verstehen, dass auch eine gute Kindheit schaden kann. Auch wenn sie es wirklich nicht kapieren, sollten sie es wenigstens nicht laut sagen. Naja, so ist es halt mal. Und ja, sie hat einen Bluttest gemacht. Ich krieg die Resultate am Freitag. Bin ja mal gespannt. Sie sucht mir auch einen Psychologen. Hoffentlich hab ich dann mehr Glück.

#5
Hi Leute!
Ich war vor kurzem beim Hausarzt (Hab ihm allerdings nicht gesagt, dass ich Bulimie habe.) und hab ´nen Bluttest machen lassen, weil mir die Haare so stark ausgehen (Warum wohl?- Wollt´s zu dem Zeitpunkt nur nicht wahrhaben.). Alles, was der Typ festgestellt hat, war "leichter Eisenmangel". Ich meine, ich k* seit fast fünf Jahren ziemlich regelmäßig, da hätte er doch zum Donner irgendwas feststellen müssen, oder? Und wenn er sich meinen Haarausfall angesehen hätte, hätte er doch nur eins und eins zusammenzählen müssen.... Seine Aussag dazu war nur: "Jaja, wird wohl der Stress auf der Uni sein..."
Soviel zum Thema Beratung und Hilfe durch Hausärzte.....
(Will allerdings nicht alle ins schlechte Licht rücken, es gibt sicher auch andere!)
lg Lenaya

#6
Hallo!
Meine Erfahrung ist generell, dass es sehr auf den Arzt ankommt, ob er mir helfen kann oder nicht. Und dies trifft nicht nur auf ES zu, sondern ganz allgemein auf alle Krankheiten. Auch bei einem Krebsfall in unserer Familie haben wir leidvolle Erfahrungen mit Ärzten machen müssen. Mein oberstes Gebot lautet deshalb, für mich die Verantwortung selbst zu übernehmen, dem Arzt offen gegenüber zu sein und gegebenenfalls mehrere Ärzte auszuprobieren. Unter einem guten Arzt verstehe ich jemand, der weiss, ob er von einer Krankheit Ahnung hat oder im anderen Fall seinen Patienten entsprechend überweist.
Ich möchte aber auch gleichzeitig die Ärzte in Schutz nehmen, denn bei der Vielzahl von Erkrankungen und der geringen Zeit pro Patient ist ihre Aufgabe sicher nicht leicht.
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#7
Hallo Winter,

bei was für einen Arzt mit welcher Fachrichtung warst du denn?
Ich würde dir empfehlen, zu einem Neurologen zu gehen, da die
sehr oft mit dieser Krankheit zu tun haben und viele auch eine
psychotherapeutische Ausbildung haben.
Mir hat damals eine Neurologin sehr geholfen zum einen mit
Antidepressiva, die bei mir sehr gut angeschlagen und mein Essverhalten
normalisiert haben und auch ihre therapeutische Unterstützung. War
danach für 4 Jahre "clean".
Wenn du viel und hart arbeitest lernst- wenn du
schummelst und aufgibst wird jede Prüfung nur um so schwerer.