Umgang mit schlechten Gefühlen

#1
Hallo!
Bei mir ist es häufig so, dass meine ES an Gewicht gewinnt, wenn ich mich psychisch nicht gut fühle. Gegen die kleineren Probleme im Alltag bin ich inzwischen ganz gut gewappnet, aber größere Probleme können mich immer wieder umwerfen. Mir fehlen im Moment Ideen, wie ich schlechte Gefühle verarbeiten kann, ohne zu meiner Krücke zu greifen, insbesondere auch ohne dass sich alles solange aufschaukelt, bis ein FA fast wieder vorprogrammiert ist. Welche Strategien habt ihr entwickelt, um schlechte Gefühle zu verarbeiten?
Ich freue mich schon auf Eure Anregungen!
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#2
hallo Kandra,

eine gute Frage. Momentan schaffe ich es besser schlechte Gefühle zu verarbeiten, wenn ich alleine bin, das heißt Abstand zu dem Problem und den Menschen mit denen diese Probleme zusammenhängen.
Ja, und mir einfach Zeit zum Nachdenken zu nehmen. (Was will ich jetzt, was stört mich)
Sprechen mit anderen hilft mir auch und einfach für mich etwas Angenehmes zu machen, um mich wieder zu regenerieren.
Manchmal beschimpfe ich auch die Personen auf die ich zum Beispiel gerade wütend bin und der Ärger vergeht dann mit der Zeit.
Aber so wirklich zurecht komme ich auch nicht mit negativen Gefühlen.
Mich würde auch sehr interessieren, wie andere damit zurecht kommen.

Liebe Grüße
Giocanda

#3
Hallo, bei mir ist es genauso, wenn irgendetwas blöd war und ich sauer bin dann schreie ich erst rum und anschließend fühle ich mich nicht besser und ich gehe zum Kühlschrank. Ich weiss genau, warum ich sauer oder traurig bin und versuche auch das Problem zu lösen aber am ende bin ich doch wieder beim Fressen. Wäre echt toll, wenn sich jemand meldet der damit umgehen kann. Bis denn Lulu

#4
das schlimmste für mich ist es, in solchen situationen alleine zu bleiben.

ich brauche dann menschen um mich herum, mit denen ich reden kann und die mir zuhören. ich hab da schon einige freunde, die ich mit meinen problemen zujammern kann und die es auch schaffen, mich zu beruhigen (denn meistens erscheinen mir die probleme und schwierigkeiten viel größer als sie überhaupt sind) und mich wieder auf den boden zurückholen.

natürlich haben die nicht immer dann zeit, wenn es mir gerade schlecht geht. da hilft es mir, mich irgendwo in einem café in eine ecke zu verziehen, zeitungen zu lesen und leute beobachten. nachdenken kann ich am besten beim spazierengehen. ich darf nur nicht untätig daheim sitzen.

auf diese weise gelingt es mir (jetzt immer öfter) einen abstand zu meinen problemen zu bekommen, um sie dann in einem anderen licht, einem anderen rahmen zu sehen. dann erdrücken sie mich nicht mehr so.

und als letzte möglichkeit für mich: telefonieren, telefonieren, telefonieren (ist zwar nicht gut für die telefonrechnung, aber bei einem fa verbrauche ich genauso viel geld).

#5
Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für Eure Antworten. Wahrscheinlich muss jeder für sich selbst herausfinden, welche Strategien für ihn am besten sind. Ich war bisher noch nicht so sehr erfolgreich, zumindest habe ich noch nichts effektiveres gefunden als die ES. Wenn wegen schlechter Gefühle ein FA bei mir aufgetreten ist, kann ich richtig nachempfinden, wie die eigentlichen Probleme, die ich meinte nicht ertragen zu können, sich relativieren, sich mein Blickwinkel ändert. Jetzt habe ich ja auch wieder meine wohlbekannten Probleme und alles andere gerät in den Hintergrund. Es ist schon seltsam, wenn ich quasi von aussen diese Änderung der Gefühlslage beobachten kann.
Ansonsten versuche ich, möglichst auf mich selbst zu hören und es mir gutgehen zu lassen, für mich zu sorgen. Insbesondere geht es dann auch meiner Umwelt besser:-). Es hat mir auch geholfen, mir bei größeren Problemlagen FAs einfach zuzugestehen. Sie fallen dann meist nur recht harmlos aus.
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem
cron