Verlieren und gewinnen?

#1
hallo, ihr draußen!!
komme gerade von meiner therapie zurück und bin sehr nachdenklich!!
meine therapeutin hat mich gefragt, warum ich die bulimie nicht loswerden kann, was ich denn dann verlieren würde.......
ich konnte ihr nicht antworten???
was würden wir verlieren, wenn wir keine bulimie oder eine andere eßstörung mehr hätten???
und was würden wir gewinnen????
würde mich über eure meinungen sehr freuen......
ganz liebe grüße

Re: Verlieren und gewinnen?

#2
faith hat geschrieben: ...meine therapeutin hat mich gefragt, warum ich die bulimie nicht loswerden kann, was ich denn dann verlieren würde.......
ich konnte ihr nicht antworten??? ...
meine therapeutin hat mich auch schon mal so was ähnliches gefragt und ich habe darauf geantwortet, dass ich dann eine art 'schutz' verlieren würde. einen schutz vor mir selbst, damit ich mich nicht mit meinen gefühlen und problemen (also mit mir selbst) auseinandersetzen muss.

bulimie ist für mich etwas, das mich meiner umwelt und mir gegenüber abstumpft und gefühllos macht... :roll:

jill

#3
Für mich ist die Bulimie eine Stütze wenn es mir schlecht geht. Sie ist immer für mich da und lässt mich meine Einsamkeit vergessen. Sie lässt mich nicht im Stich und ist mir vertraut, es ist einfach sie um Hilfe zu bitten, sie sagt niemals nein, denn sie wartet darauf, dass es mir schlecht geht und ich sie brauche. Sie ist eine Freundin, zwar eine falsche, aber zumindest immer da. Sie tut mir gut, obwohl sie mir schadet. Sie gehört mir, mir ganz allein und ich brauche sie mit niemandem zu teilen. Sie hat immer Zeit, ist nie unterwegs, ich kann sie rufen wann ich will, zu jeder Tageszeit und in der Nacht. Natürlich ist sie nicht gut für mich, doch sie lässt mich verdrängen, verdrängen was ich nicht wissen will. Wenn ich aufhören würde sie zu rufen wäre ich frei und uneingeschränkt, doch müsste ich mich dann mit allen Problemen und Gedanken und unangenehmen Gefühlen auseinandersetzen. Deshalb rufe ich sie immer wieder, um nicht allein und einsam zu sein. Doch irgendwann werde ich es schaffen sie nicht mehr zu rufen, sie vergeblich warten zu lassen. Dann werde ich frei und ungezwungen leben und trotz allem nicht das Gefühl der Einsmakeit haben. Irgendwann werde ich zu meinen Gefühlen stehen und keine Angst mehr haben meinen Problemen ins Gesicht zu schauen. Dann ist ihre Zeit gezählt, sie wird einsam in meinem Kopf verhungern und immer kleiner werden, bis ich ihre Anwesenheit vergesse.
Liebe Grüße,
Kitty