Könnt ihr mir helfen

#1
Hallöchen!

Ich halte demnächst mein Fachreferat über Bulimie und bin auf der Suche nach Material durch Zufall in eurem Forum gelandet.
Ich hoffe ihr hält mich jetzt nich für total verblödet oder so, weil ich jetzt hier schreibe und eigentlich nix mit Bulimie zu tun hab. Ich hab bis jetzt immer nur indirekt damit zu tun gehabt. D.h. die Freundin von meiner Freundin hat Essstörungen (wir wissen aber nicht was genau) Meine Freundin macht sich deswegen Vorwürfe sie wäre daran Schuld und da ich mich für Bulimie interessiere, ist sie immer froh bei mir Hilfe zu finden.

Ich finde ihr hab echt Power. Ich find eure Einträge echt faszinierend. Ihr gebt nicht auf und wirkt so stark ... als wenn ihr eigenlich kein "Problem" (wenn ich das so sagen darf) hättet.
Was ich nur nicht verstehe ist ... wieso ihr so Probleme habt mit eurer Family und euren Freunden über eure Krankheit zu reden!?! Schieben die alle so ein Terror ??? Wie seht ihr euch in der ganzen Sache??? Wie seid ihr zu der ganzen Sache gekommen und warum macht ihr das?
Seid mir bitte nicht böse ... aber mich interessiert das irgendwie total!!!

Könnt ihr mir sagen wo ich brauchbare Informationen über Therapie für mein Referat finde ???

Wäre nett wenn ihr mir antworten könntet!
Mfg
Angel :wink:

P.s. Sorry ... & bitte seid mir ned böse das i so blöd frag!

Re: Könnt ihr mir helfen

#2
hallo du

ich kann dir eine frage beantworten, die aber auch nur für mich:
es ist eben eine scham vor eltern freunde etc....
man schämt sich vor sich selbst am ende wie soll man da noch leuten etwas sagen?
es ist peinlich,man zeigt mehr als eine schwäche.....ich zeige schon schwäche vor freunden aber das......nein.
vor allem haben gerade meine eltern genug stresss um die ohren....ich will sie nich noch damit belasten...mein freund würde glaub nich mal wissen WIE er mir helfen könnte.......

Alles gute viel erfolg beim referat... :wink:

#3
Tja,ich weiss zwar nicht,was du studierst,find es aber super,dass du über bulimie referieren willst!!!
Das wird eh viel zu sehr tabuisiert, deshalb ist es auch soooo schwer mit "aussenstehenden" zu reden. eigentlich weiss ja keiner wirklich bescheid.
andererseits trau ich mich nicht meinem freund oder meinen eltern zu sagen,dass er/sie vielleicht mal hier im forum ein wenig llesen sollen... wahrscheinlich,weil ich angst habe sie könnten mich aufgrund meiner einträge "erkennen" & all meine gefühle bzw. situationen & probleme "nachlesen" (auch bzw. v.a. wenn´s um sie geht)

tja,es ist eben nicht leicht.
warst du eigentlich "schockiert" über den einen oder anderen eintrag?!

selbst ICH als betroffen war es jedenfalls

über therapie kannst dich z.B. im AKH, bei den Barmherzigen Schwestern in der Stumpergasse (6.Bezirk) und bei sowhat (18.,Staudgasse; www.sowhat.at) informieren.
Im AKH gibt´s eine eigene Forschungsgruppe (hab jetzt aber den Namen des Leiters leider nicht zur Hand).

Hoff ich hab dir ein wenig geholfen! Und durch dein Referat lernen vielleicht einige etwas über unsere (psychisch-pysische) Erkrankung dazu!

Alles Liebe

#4
Hallo,
endlich versucht sich mal ein Nicht-Kranker mit Bulimie zu beschäftigen. Ich habe irgendwie das Gefühl, daß manche glauben, Eßstörungen seien nur irgendwelche Modekrankheiten, nach dem Motto, es gibt ja wohl wichtigeres, als sich andauernd mit seiner Figur und dem Thema Essen - Nicht-Essen zu befassen. Aber das ist nicht so!!! Eßstörungen sind die Hölle!!! Und besonders das Thema B* wird in der Gesellschaft tabuisiert, Magersucht ist da schon etwas "etablierter".
Als ich vor einigen Wochen ein Buch über B* gekauft habe, hat mich der Verkäufer angestarrt, als wenn ich gerade das Buch auf seinen Tisch gek* hätte. B* ist eine schwere und keine seltene Krankheit; nicht irgendein modeschnick-schnack.

#5
Hi euch allen!

Danke das ihr mir geantwortet habt! *freu*

Zu Adele. Ich studiere nicht ... ich geh auch die Fachoberschule und versuche da mein Fachabi zu machen *g*

Ich finde es auch total doof das Bulimie ein Tabuthema unserer Gesellschaft ist! Und man sollte viel mehr dafür tun dies zu ändern! Ich halte jetzt das 2te mal ein Referat über Bulimie und es interessiert mich jedesmal auf´s Neue total ... nur letztes mal hab ich es allgemein gehalten und dieses mal muss ich mich auf die Problematik (Angehörige/Betroffene) und Therapie konzentrieren!

Neeeee... schockiert war ich nicht! Eher im gegenteil ich war sehr erstaunt ... Dieses Forum strahlt eine gewisse Wärme aus wenn man drin liest! Ich hätt nicht gedacht das ihr da so offen drüber spricht! ... Es könnt aber auch sein das ich es einfach auch gewöhnt bin ... bin nämlich auch in einem Forum ... und ich weiss wie gut es tut mit Gleichgesinnten Erfahrungen aus zu tauschen und einfach unter sich zu sein!

Zu Felise. Ich versteh ja das du deine Schwäche nicht zeigen willst ... ich weiss wie das ist ... und verstecke sie auch sehr gerne. Aber vermisst du es nicht verstanden zu werden ... in den Arm genommen zu werden ???
Stell dir doch mal vor der liebst Mensch für dich auf Erden ... hätte Bulimie oder eine andere Krankheit von der du nichts weisst und dich noch nie damit beschäftigt hast. Wüsstest du auf anhieb was zu tun ist und wie du dich zu verhalten hast?
Es ist leider so das Bulimie ein Tabuthema ist .... und wenn man dann mal was in den Medien hört, dann ist das ... psychisch gebrechlich ... Thema vermeiden ... in ruhe lassen ... "Mit Samthandschuhen anfassen" ... etc ... Das is doch scheiss oder ?! Ihr seid auch nur Menschen ... und schliesslich ist niemand perfekt! Niemand! ... glaubt mir und wenn nicht dann tut mir derjenige echt leid! Das ist z.B. bei der Sache von Anika mit dem Buchhändler ... ein Tabuthema ... und man ist halt neugierig! Man kennt sich nicht aus und weiss nicht wie man reagieren soll!
Ich kann natürlich nur für mich sprechen ... aber ich finde es ist auch nicht grade leicht Freund zu sein und mit anzusehen wie es einem lieben Menschen schlecht geht!

Ich denke das Problem zwischen Bulimiker und Außenstehender ist, dass beide Angst haben und sich nicht trauen. Keiner weiss was er jeweils dem anderen zutrauen kann und wie er sich verhalten soll. Deshalb ist es wichtig Brücken zwischen einander zu bauen.
Du darfst dir nur nicht einreden das dich dein Freund nicht verstehne würde oder dir helfen könnte! Das kannst du ja nicht wissen! Was ist wenn sich das gegenteil rausstellen würde ?!

Wie seid ihr eigentlich zu Bulimie gekommen ???
Ein Modetrend ist es bestimmt nicht Anika ... Und Idioten die so eine scheisse labern wird es immer geben!

Hoffe ihr meldet euch mal wida :wink:

Angel
*drück euch*

#6
Hi Angel
ich finde es gut wenn du über dieses Thema refarieren willst, es ist nur schwer dir diesbezüglich zu helfen, ich denke es ist besser du liest dir die Beiträge durch um vielleicht erahnen zu können warum es dabei geht, bzw. in welcher seelischen und psychischen Sitution sich die Betreffenden befinden.
Viele von uns habne furchtbare Schicksale hinter sich, bei anderen ging alles den gewohnten Weg bis die Bulimie ihr Leben vereinnahmte.
Man kann hier keine vergleiche anstellen, doch eines ist bei jedem gleich, das negative Empfinden der Umwelt und des eigenen Ichs.
Angehörige wirst du hier wenige treffen und die paar die sich diesem Forum angeschlossen haben, taten dies weil sie auch nicht wissen wie sie damit umgehen sollen.
Selbstvorwürfe und Beschämung sind einige Reaktionen aber auch das nicht akzeptieren wollen gehört dazu. Man wird aufs Abstellgleis geschoben oder auch mit Vorwürfen totgeredet. Auch Dinge wie Uberwachen und Unterbuinden wollen gehört dazu.
Jeder hier hat es anders erlebt und manche lassen ihre Anghörige im dunkeln tappen. Was jedoch die beste Lösung ist kann man ja nicht verallgemeinern, jeder ist ein Individium für sich, jeder eine toller Persönlichkeit aber keiner nimmt es richtig wahr.

Viel Glück trotzdem noch

#7
Hallo Angel,
tja wie kommt man zur B*? Gute Frage! Jedenfalls ist es nicht so, daß man von heute auf morgen bulimisch wird.
Heute weiß ich jedenfalls von mir, daß eine Unmenge an Faktoren, Ereignissen und Erlebnissen dazu geführt haben. Schon im Kindesalter von 10 Jahren habe ich versucht, mich selbst mit Nicht-Essen zu bestrafen; natürlich war mir das damals noch nicht so richtig bewußt. Später dann in der Pubertät fing ich an gezielt Hungerphasen einzulegen, dabei war ich noch nie dick. Im Gegenteil, gerade weil ich so dünn war und von vielen dafür bewundert wurde, hatte ich eine unglaubliche Angst davor, dick zu werden und mein Gewicht nicht halten zu können. Ich hörte immer erst auf zu hungern, wenn ich im Spiegel alle meine Rippen zählen konnte. Solchen Magersuchtphasen folgten natürlich Freßphasen (noch keine wirklichen Attacken).
Zahlreiche persönliche Probleme (besonders das Verlassenwerden und das Gefühl der Ablehnung) und Niederlagen kratzten immer mehr an meinem Selbstwertgefühl, so daß ich mich nur über meine Figur definieren konnte (und kann).
Diäten sind für mich immer noch an der Tagesordnung. Doch irgendwann wird der Hunger so groß, daß man sich regelrecht in ein Tier verwandelt und Berge von Essen verschlingen muß. Da ist K* dann die einzige Lösung, um mit dem schlechten Gewissen klar zu kommen.
Den Krieg mit meinen Körper führe ich jetzt schon seit knapp 10 Jahren; ein Waffenstillstand ist leider nicht in Sicht.
Viel Erfolg und Glück bei Deinem Referat.
cron