Hallo Helga,
ich habe seit 16 Jahren Bulimie und *kg Übergewicht, was besonders auffällt, weil ich sehr klein bin. Ich erkenne in Deinen Beitrag Parallelen zu meinen Verhalten und möchte Dir da gerne helfen, wieder raus zu kommen. Ich habe damals gekotzt, weil ich mein ganzes Leben zum Kotzen fand, habe es symbolisch in der Kloschüssel verschwinden lassen. Damit habe ich aufgehört, aber das vermehrte essen blieb. Ist bei mir so, ich muss alle viertel Stunde was in mich reinschieben, die Leere in mir betäuben. Habe erst sehr spät erkannt, dass ich depressiv bin, keine Freude mehr am Leben habe und mir das essen eine Art Ersatz ist für ein Leben, das ich ohne meine Fassade nicht führen kann. Inzwischen bin ich bei einer Suchtberaterin und das war das Beste, was mir passieren konnte, ehrlich. Im Forum für Depri kann ich mich austauschen, wenn mal gar nichts mehr geht, bekomme Hilfe und Rat
www.depri.net Habe inzwischen auch erkannt, dass ich mein bisheriges Leben in Perfektionismus und mit Seitenblick auf andere Leute verbracht habe, anstatt das Leben zu leben, was ICH möchte. Inzwischen besuche ich auch eine SHG und das tut mir so gut!
Liebe Helga, denke bitte in Zukunft an Dich und nimm professionelle Hilfe in Anspruch. Du kommst da nicht alleine wieder raus, ich habe es auch nur geschafft, weil ich meine letzte Kraft mobilisiert habe und zur Suchtberaterin gegangen bin. Das erste als ich die Tür damals öffnete, war ein Spruch, der mir ins Auge fiel und der unsere Situation treffender nicht beschreiben könnte:
SUCHT kommt nicht von Essen, sondern von betäubten Träumen, verdrängten Sehnsüchten, erfrorenen Gefühlen und verschluckten Tränen.
Vielleicht hast Du ja mal Lust, mir privat zu mailen, ich würde mich freuen.
LG, Seehund