Hallo Ihr alle.

Ich war lange nicht mehr hier, ich glaube ueber ein Jahr habe ich mich nicht mehr aktiv an dem geschehen hier beteiligt. Was ich sehr gut finde, da ich mich von der Bulimie immer mehr distanzieren konnte, bis hin zu der Tatsache, dass ich seit nunmher 1 Jahr (mit 1-2 Ausnahmen an die ich mich nicht recht erinnern kann) Symptomfrei lebe.

Ich hatte vor anderthalb Jahr eine sehr aktive Zeit hier im Forum.
Mir ging es auch recht schlecht damals.
Meine Bulimie war recht intensiv. Ich werde nicht sagen wie sehr da, ich keine Beispiel sein möchte und das hier auch keinen Platz hat.

Da ich ja im Ausland gelebt habe, hatte ich die Zeit sehr viel mit mir zu fechten, zu streiten, zu kämpfen, mich selber zu zerrreissen und wieder zusammenzuflicken. Damals hatte meine 8 jährige Bulimielaufbahn seinen Höhepunkt. Es ging wirklich an die Substanz. Das Jahr war sehr aufschlussreich und schön..aber leider im Schatten der Bulimie, aber das war damals nunmal ein Teil meines Lebens. Mit dem Flug in die Heimat hat meine Laufbahn ein apprupptes Ende gefunden. Mein Leben beinhaltet heute klar immernoch Höhen und Tiefen wie bei jedem, aber ich kompensiere sie nicht mehr durch dieses Verhalten.

Keine Ahnung wieso es hat sich in der Zeit einfach so viel getan und ich hatte gar keine Zeit mehr mich damit zu quälen. Ich habe die Bulimie vergessen. Ja wirklich ich habe sie einfach vergessen.
Sie war vorn einem Tag auf den anderen einfach weg.

Natuerlich muss ich zugeben dass ich immernoch immense Zeit auf das Thema essen auswände, aber meine Zeit in der ich Bulimie als Lösung sah ist definitiv vorbei.
Auch habe ich in den letzten 12 Monaten recht viel abgenommen. OHNE Bulimie und OHNE Hungern.
Praktisch gesehen esse ich normal, theoretisch ärgere ich mich wenn ich am Tag etwas zuviel gegessen habe und versuche mich immer zu kontrollieren.
Aber hej ich war 8 Jahre lang bulimisch. Da ist erstmal der Weg raus aus praktischem Zerstören besser als nichts.

Eine sehr große Hilfe war mein Vegetarismus den ich seit ein gewisser Zeit komplett vegan ausgebaut habe. Primär aus ethischen Gruenden.
Auf dieser Erde muss es einen Weg geben das Leid von Mensch und Tier zu mindern. Und nach all dem Wissen das ich mir angeeignet habe kann und will ich nicht länger hinnehmen und ignorant konsumieren auf Leben und Tod nur weil ich mir zu fein bin mal etwas kuerzer zu treten.. Wir Leben auf diesem Planeten eh schon auf zu großem Fuß.

Aber auch ich will auch nicht verneinen dass ich tief im inneren weiß, dass es auch damit zu tun hat, dass ich Milchprodukten nicht ueber dem Weg laufen will. Ich glaube viele wissen was ich damit sagen will. Das tolle ist daran dass ich ohne reue sogar wieder zugenommen habe durch all das leckere essen, aber das Föllegefuehl ein anderes ohne die ganzen Milch und Sahnesachen.
Ich fuehle mich rundum wohl.
!!! ACHTUNG !!!

Das war/ist MEIN Weg.
Das darf man nur machen wenn man keine Krankheiten, Allergien, und dergleichen hat und man muss sich sehr gut mit Ernährung auskennen sonst fuehrt das ganze zu Mangelerscheinungen mit schweren Folgeschäden!!!
Als Vertreter der ethischen Veganismus in erster Linie, achte sehr darauf dass mein Haushalt stimmt. Ich esse recht viel und auch mal ungesund udn mit Spass dran!!
Die meisten wundern sich was ich alles essen kann.
Aber was tut man nicht alles um sich gut und fit zu fuehlen.
Und mir macht es Spass neue Gerichte und neue Nahrungsmittel auf meinem Speiseplan zu finden. Das geile Gefuehl sich nicht verleiten zu lassen, gutes fuer Umwelt und Tiere zu tun indem man eine ausbeutende Industrie boykottiert.

soweit dazu.
Fragen Anregungen, Kritiken lese ich sehr gerne.

Liebe Grueße

Hallo Schattentheater,

seit einem Jahr ohne Bulimie? Das muss wahnsinnig sein, ich beneide dich! Wo warst du denn im Ausland?
Ich finds toll wenn man vegetarisch bzw. veganisch isst, früher hab ich auch so gegessen aber zu viele Mangelerscheinungen gehabt. Und von Milchprodukten muss ich die Finger lassen wegen Laktose-Intoleranz.

Aber wie gesagt, so lange nich mehr dabei zu sein muss wieder n irre Lebensgefühl sein!

LG,Filthy

Es entlastet mich ungemein.
Naja da gewöhnst du dich schneller dran als dir recht ist irgendwie..und auch isses schleichend dass du gar nicht wirklich mitbekommst nicht mehr drin zu sein in dem Kreislauf..
Es war mehr so ein gefuehl wie, irgendwann wachst du auf und merkst ui es ist weg oder zumindest so weit weg dass du erschrickst.

Es gab/gibt allerdings auch in dem Jahr Stunden, wo ich da saß und wieder an das Thema erinnert wurde (durch fernsehberichte, Freunde, Artikel).
Ich zucke heute noch zusammen wenn das Thema auftaucht und meine Mama sitzt daneben, denn ihr habe ich das mal gesagt. Sie hat es irgendwie ignoriert und von sich geschoben. Sie weiß glaube ich noch nicht mal wie schlimms war und wie sehr ich damals ihre Hilfe wollte.
Hab es letztens auch ner Freundin gesagt und auch wieder etwas angefangen das Thema an mich ranzulassen.
Mich ueberkam Angst (jetz auch noch ein wenig), dass wenn ich mich wieder damit befasse es wieder kommt. Aber auf der anderen Seite versuche ich gerade damit fuer mich offiziell abzuschließen.
Mit Postings hier und auch das vertrauten Menschen berichten.
Meine Freundin meinte dann prompt: ich hab mir schon sowas gedacht aber mich net getraut was zu sagen. Wer weiß ob das stimmt, weil in der aktiven Bulimischen Zeit hab ich kaum persönlichen Kontakt zu ihr gehabt.
Und wir alle haben/hatten doch Tricks das zu verheimlichen. Ich glaube eher sie will ihr gewissen erleichtern in dem sie sagt sie war wach. Aber ich nehme ihr das nicht uebel. Wenn man selber sowas nie hatte oder aussenstehend ist, nimmt man das ja auch anders wahr)

Bin aber dennoch vorsichtig und ich weiß, dass mein Denken immernoch ungesund ist. Ich bin zwar offiziell nicht mehr Bulimisch aber andere Einfluesse sind trotz allem in Spuren erkennbar. Zu welchen Uhrzeiten wie oft und was ich esse. Aber zumindest tue ich nichts mehr heimlich.. Das verstecken und heimlichtun ist definitiv vorbei. Und auch mein verfolgungswahn ist weg... *drei Kreuze mach*