Gefangen im eigenen Körper.
Gefesselt von der Unvollkommenheit des eigenen Ichs.
Zerfressen von Hass und Zweifel auf die mir zugeteilte Hülle, wünsche ich mir nichts sehnlicher als aus der Zwangsjacke die mich seit Jahren fesselt zu fliehen.
Wie eine Schlange will ich meien Körper verlassen, wie ein Schmetterling will ich die glanzlose Hülle ablegen und frei über den Köpfen der anderen schweben.
Von oben will ich meinen Körper betrachten wie er zusammengefallen auf dem Boden liegt.
Unübersehbar liegt er da. sein anblick bereitet mir Ekel, die Menschen dort unten betrachten ihn nicht. zertampeln ihn wortlos und still.
Oh wie gerne würde ich meinen Körper verlassen um vor den kritischen Blicken der andern und meiner selbts zu flüchten.
Sogar auf körpeliche Liebe könnte ich verzichten sanfte Hände würde ich entbeeren wenn doch dafür mein Geist über meienm Körper stände.
Doch es geht nicht!
Es ist unmöglich der Menschheit zu entrinnen.
Und so lebe ich weiter in einem Kerker innerer unruhe.
Und in mir tobt der Hass auf meinen Körper wie ein Feuer welches ich zu unterdrücken versuche.
Doch inmanchen Momenten ist es unmöglich, da brodeln Hass, Wut und Trauer aus mir heraus und ich würde alles tun um Körperlos zu sein.
Antwort
#2ja das kenn ich und ich glaube das kennen hier sehr sehr viele. Ich hab mir schon als Kind vorgestellt den Körper meiner Freundin zu haben. Und manchmal träume ich sogar davon, meinen Kopf zu haben und den Körper einer Anderen. Jetzt mal habe ich in meinem Traum versucht mir ein Pircing aus dem Bauchnabel zu machen, weil der Körper den ich da hatte (nicht mein eigener war) eins hatte. Das finde ich zumindestens heute lustig. Wenn es mir richtig schlecht geht, dann stelle ich mir vor einfach meinen Kopf abzuhacken, dann wäre das Problem endlich aus der Welt. Scheisse man.
#3
Hallo Mia!
Was du beschreibst, kenne ich auch sehr gut: Dieses Bedürfnis, den eigenen Körper "überwinden" zu wollen, ihn abzulegen wie ein unliebsames Kleidungsstück... Jahrelang hab ich meinen Körper verleugnet, ihn als schwach und "lasterhaft" mitgeschleppt und ihn dafür verantwortlich gemacht, dass mir das Lebensglück versagt war.
"Wie eine Schlange will ich meinen Körper verlassen, wie ein Schmetterling will ich die glanzlose Hülle ablegen und frei über den Köpfen der anderen schweben", schreibst du.
Auch diesen Gedanken kann ich nur zu gut nachvollziehen. Wahrscheinlich ist es eine logische Reaktion auf den (körperlichen) Selbsthass, dass man den "Geist" oder die "Seele" automatisch vom Körper, vom "Fleisch" (der Hülle) ablöst und als höher, als besser bewertet. Um mich in meinem "schlechten" Körper irgendwie ertragen zu können, versuchte ich, zumindest mehr zu "wissen" oder zu verstehen als die "anderen" (also die mit den so genannten schönen Hüllen) und flüchtete mich in eine Gedankenwelt. Bei mir führte dieses Verhalten allerdings zu einem gewissen Narzißmus, da ich mich so in gewisser Weise "über die anderen" stellte, ja, auch ich schwebte gerne mal "frei über den Köpfen der anderen", um zumindest manchmal das Gefühl zu haben, auch etwas zu "können" und etwas zu "sein", was meine Existenz legitimieren könnte. Was ein heißkaltes Wechselbad auch Allmachtsgefühlen und völliger Selbstabwertung zur Folge hatte.
Seit gut zwei Jahren allerdings versuche ich mich nun zu "erden" und so meinen Geist in meinen Körper zu "integrieren". Mein Ziel ist es, mich selbst "in der Mitte zu treffen", weil der Mensch nun mal keinen Körper HAT, sondern ein Körper IST. Ich bin fest überzeugt davon, dass man diese Tatsache nicht nur akzeptieren muss, sondern auch lernen sollte, dass der Körper, so wie er ist, einem nicht "das Schöne" im Leben verwehrt, sondern das Gegenteil der Fall ist.... Schwieriges Thema, eigentlich kann ich nicht wirklich beschreiben, was ich sagen will...
...Wenigstens solltest Du nicht das Gefühl haben, dass Deine Gedanken für andere nicht nachvollziehbar seien. Und dass eine Therapie der wohl beste Weg ist, Deinen Frieden mit Dir selbst zu machen, wirst Du ohnehin wissen...
Viele Grüße
Asyl
Was du beschreibst, kenne ich auch sehr gut: Dieses Bedürfnis, den eigenen Körper "überwinden" zu wollen, ihn abzulegen wie ein unliebsames Kleidungsstück... Jahrelang hab ich meinen Körper verleugnet, ihn als schwach und "lasterhaft" mitgeschleppt und ihn dafür verantwortlich gemacht, dass mir das Lebensglück versagt war.
"Wie eine Schlange will ich meinen Körper verlassen, wie ein Schmetterling will ich die glanzlose Hülle ablegen und frei über den Köpfen der anderen schweben", schreibst du.
Auch diesen Gedanken kann ich nur zu gut nachvollziehen. Wahrscheinlich ist es eine logische Reaktion auf den (körperlichen) Selbsthass, dass man den "Geist" oder die "Seele" automatisch vom Körper, vom "Fleisch" (der Hülle) ablöst und als höher, als besser bewertet. Um mich in meinem "schlechten" Körper irgendwie ertragen zu können, versuchte ich, zumindest mehr zu "wissen" oder zu verstehen als die "anderen" (also die mit den so genannten schönen Hüllen) und flüchtete mich in eine Gedankenwelt. Bei mir führte dieses Verhalten allerdings zu einem gewissen Narzißmus, da ich mich so in gewisser Weise "über die anderen" stellte, ja, auch ich schwebte gerne mal "frei über den Köpfen der anderen", um zumindest manchmal das Gefühl zu haben, auch etwas zu "können" und etwas zu "sein", was meine Existenz legitimieren könnte. Was ein heißkaltes Wechselbad auch Allmachtsgefühlen und völliger Selbstabwertung zur Folge hatte.
Seit gut zwei Jahren allerdings versuche ich mich nun zu "erden" und so meinen Geist in meinen Körper zu "integrieren". Mein Ziel ist es, mich selbst "in der Mitte zu treffen", weil der Mensch nun mal keinen Körper HAT, sondern ein Körper IST. Ich bin fest überzeugt davon, dass man diese Tatsache nicht nur akzeptieren muss, sondern auch lernen sollte, dass der Körper, so wie er ist, einem nicht "das Schöne" im Leben verwehrt, sondern das Gegenteil der Fall ist.... Schwieriges Thema, eigentlich kann ich nicht wirklich beschreiben, was ich sagen will...
...Wenigstens solltest Du nicht das Gefühl haben, dass Deine Gedanken für andere nicht nachvollziehbar seien. Und dass eine Therapie der wohl beste Weg ist, Deinen Frieden mit Dir selbst zu machen, wirst Du ohnehin wissen...
Viele Grüße
Asyl