Hallo, bin nicht sicher, ob ich hier richtig gelandet bin, bei posten, weil dass, was ich zu sagen habe, auch mit bulimie und ms zu tun hat und es ist eine menge.
In den vergangenen tagen hatte ich viel zeit, hab mich ein wenig vom "normalen" leben abgekapselt und mich stark mit essstörungen beschäftigt, vor allem übers internet.
dabei sind mir viele traurige, erschreckende geschichten aufgefallen, ich möchte gern meine gedanken darüber mit euch teilen:
bin bei meiner recherche auf zahlreiche foren gestoßen, die sich "*****"- bewegungen nennen. mir war das vorher kein begriff- kurz zusammengefasst- es geht um die ansicht, dass p*** (steht für MS) und p*** (für Bulimie) ein lifestyle ist, den es gilt, zu beherrschen. hab mich durch diverse foren geklickt und war so traurig und wütend beim lesen der beiträge- was ist mir aufgefallen:
- die leute scheinen völlig aneinander vorbeizu reden- alles ist süß, lieb und super, es gibt keinen tieferen kontakt.
- wenn jemand (anonym, war aber nicht ich, habs aber gelesen) postet, was die pro * davon halten würden, wenn ihr kind eine ES hat, wird der jenige beschimpft und es wird ihm verständnislosigkeit unterstellt- und aufgefordert, zu gehen (das ist jetzt lieb von mir ausgedrückt)- es herrscht eine große aggresivität zu denen.
- es ist so traurig- dort kommt ganz offensichtlich soviel selbsthass und zwang rüber, es ist kaum auszuhalten (kennt man ja auch von sich selbst als ES)
- es herrscht soviel zwang, mir ist beim lesen schleichend der gedanke gekommen, dass es hier wie in einer sekte zugeht- alles was anas und mias angreift wird sofort rausgetreten, es gibt keine kritische auseinandersetzung in den foren, die ich gelesen habe.
und und und
aber am traurigsten war, als ich auf ein forum gestoßen bin-
wo es verschiedene topics wie üblich gibt- also news, links zum teham etc und - WITZE (!)
da war ich aber gespannt, mir sind die leute derart verbissen und humorlos vorgekommen, da wollte ich schon wissen, welche witze sie machen, weil es hat für mich nicht den anschein gemacht, dass sie überhaupt in der lage sind, zwanglos zu denken-
hab den thread aufgemacht und siehe da - 0 beiträge- das ist aber noch nicht alles, wollte dann auch andere threads sehen- überall- 0 beiträge. die ganze HP besteht aus einer registrierten person, bin ich draufgekommen. dass war so einsam, so traurig.
trotzdem ist diese bewegung allgemein anscheinend schon seit jahren aktiv. ich hab nachgedacht- als ich "angefangen" habe, mit meiner es, war ich ca. 14- die mädchen waren damals also so zw. 3 und 5 jahre alt. das hat mich nocht mehr erschrocken. dass sich nichts geändert hat, in vieler hinsicht.
trotzdem ist es vielleicht ein weg, für die betroffenen, sich in der phase, wo sie noch nicht erkannt haben, dass sie ein problem haben, an die öffentlichkeit zu gelangen mit ihrer ansicht. wenn ich mich an meine damaligen gedanken erinnere, spiegel ich mich teilweise wider in den betroffenen- traurig, einsam, selbsthassend, zwanghaft, solche dinge, die zu meiner negativen sicht gehörten.
das bulimieforum hier erschien mir gleich in einem ganz anderen licht- hier sind leute, die ihr problem auch angehen möchten. die sich austauschen, die was tun wollen. das war gleich ein bißchen "wie heim kommen", jetzt.
wobei- naja- das ist vielleicht ein hinkender vergleich.
wie auch immer- manche ehemaligen forengründer von p***/mia haben jetzt eine gegenbewegung gegründet und dazu auch hilfreiche hps verfasst.
traurig, wütend und enttäscht über soviel selbstablehnung hab ich nach positiven weiblichen vorbildern gesucht- die normal aussehen, ihr reize betonen, und ihr leben leben. vor allem nach berühmten menschen, die so sind. oder die weg sind von der ES und jetzt anderen ein vorbild sein wollen, die dort auch hin möchten.
ziemlich vergeblich, war der versuch, es gibt sie, aber vereinzelt.
da kam mir der gedanke- emanzipation und schönheit zu googeln- auch nicht grad erfolgreich, es scheint, als würde der eine begriff den anderen ausschließen in der gesellschaft.
mir kam der gedanke- alles, was unsere mütter oder großmütter (jetzt bildlich gesprochen) in der frauenbewegung erreicht haben- emanizipation etc., wozu hat es heute geführt?
gut, viel ist wirklich besser geworden (beruflich ....)
aber wär es nicht schön, wenn:
- es frauen geben würde, die auch mit ihrer weiblichkeit was erreichen (also wo nicht nur männliche attribute zählen- erfolg, ellbogentechnik, arbeit bis zum umfallen, ...), also wo weiblichkeit normal ist?
- mit weiblichkeit wird uns aber folgendes vorbild vermittelt: dünn sein bis zum umfallen, jeder kann das nur mit ein bißchen willen erreichen, erfolgreich in allen bereichen, also "manngleich" sein. richtig durchsetzungsfähig eben.
- ja, es gibt ansätze dafür gott sei dank, aber ich würd mir so vorbilder wünschen, die - dank - ihrer weiblichkeit schönheit und zufriedenheit ausstrahlen.
- ich würde mir wünschen, das es internetseiten gibt, wo sich frauen als frauen darstellen. die über ihr leben erzählen (junge und alte), und dass sie ein gesundes selbstwertgefühl vertreten.
- ich würde mir laufstege wünschen, wo runde weiblichkeit gefordert wird und wo gezeigt wird, wie attraktiv eine "normale" figur ist, und nicht eine untergewichtige frau, der man die verzweiflung und den hunger- die leeren augen ansieht- hab mir plakate mit solchen frauen und flyer genauer angeschaut- die augen strahlen nicht. aber das scheint auch nicht wichtig zu sein, weil die meisten sowieso nur auf den körper schauen ...
trotzdem, wer will sich denn mit frauen vergleichen, die zwanghaft nur den ganzen tag mit ihrer figur beschäftigt sind? wärs nicht schön, eine strahlende schöne frau als vorbild zu haben, die so strahlt, weil sie was zu erzählen hat von ihrem leben, außer wieviel oder wie wenig sie heute gegessen hat? die humor hat und ihren körper mag, ihn pflegt, und schön findet, wie er ist?
Wir alle werden älter und worauf blicken wir dann zurück oder was haben wir dann? einen gepeinigten körper und eine traurige seele. und einen lebensinhalt der sich vor allem mit unserer schönheit, unserer figur und unserem erfolg oder mit selbsthass beschäftigt hat. das will ich nicht.
die frauenwelt und auch die männerwelt braucht wieder schöne frauen, finde ich, aber solche, die wirklich schön sind, weil sie leben und nicht sukkzesivve sterben weil sie dauernd was wollen, was sie nicht erreichen können.
ich musste mir das mal von der seele schreiben. ich hoffe, dass das nicht in den bereich "triggern" fällt.
alles liebe
Verpatztes Schönheitsideal - wo sind die schönen Frauen???
#1Während jene als verrückt gelten, die den Verlust der menschlichen Werte nicht mehr ertragen, wird denen Normalität bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.