Umzug - alte Erinnerungen und alte Gefühle

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Hallo ihr lieben.

Tja, irgendwie weiß ich gar nicht so recht, was ich schreiben soll. Ich hoffe einfach, dass es mir hift mit Leuten zu reden, die mich verstehen können.

Also erstmal zu mir:
Ich war früher schonmal hier unterwegs, als Sadsmile. Das ist jetzt allerdings schon so 2 Jahre her und ich hab auch nicht viele Beiträge geschrieben.

Vor 2 Jahren war ich in der Klinik am Korso. Das war damals die beste Entscheidung. Danach ging es mir viel besser. In der Zeit davor habe ich jeden Tag Essanfälle gehabt und danchach hab ich eben alles wieder ausgekotzt. Nach der Klinik hatte ich zwar noch alle paar Wochen Rückfälle, aber das kann man eben gar nicht mit dem Leben davor vergleichen.

Wenige Monate nach der Klinik bin ich von zu Hause ausgezogen, in eine WG vom betreuten Wohnen. Vor einem Jahr (Ende Mai) habe ich dann meinen ersten Freund (ich weiß ist spät mit 20) kennengelernt.
Wir sind jetzt schon über ein Jahr zusammen, mit Höhen und tiefen. Seit einem Nachsorgetreffen in der Klinik im Juli letzten Jahres hatte ich keinen einziges Rückfall mehr, worauf ich auch sehr stolz bin.

Doch seit meinem Auszug vor 3 Wochen gehts mir gar nicht mehr gut. Klar früher gabs die Phasen auch mal, aber die Gedanken der Bulimie, die Sehnsucht danach wird riesengroß. Ich WILL ES ja eigentlich NICHT MEHR! Ich werd mich so als Versagerin fühlen, wenn wieder passiert. Ich habe Angst es nicht zu schaffen, Angst vor der Zukunft.
Hier in der neuen WG (wohne mit einer aus der alten WG zusammen) bin ich so oft allein. Ich komm von der Arbeit, die ich nur schwer aushalten kann im Moment (hab Probleme mit sozialen Kontakten), und bin dann allein - so wie jetzt. Ich fühl mich wie damals noch zu Hause bei meinen Eltern, tiefunglücklich. Ich hab plötzlich das Gefühl nicht an allem gearbeitet zu haben. Ich habs nie so benannt, weil ich mich dafür schäme, aber ich habe kaum Freunde, eigentlich nur eine aus der Schule und eine gute Bekannte. Das tut weh.

Wodurch das Thema auch wieder präsent geworden ist: Mein Freund hat meiner Meinung nach auch große Probleme (und braucht meiner Therapeutin nach auch dringend ne Therapie), u. a. hat er mir vor einigen Wochen gedroht gegen nen Baum zu fahren. Er ist ähnlich wie ich: zurückhaltend, hat kein Selbstwertgefühl und kaum Freunde. Es hat mich so aufgewühlt mit ihm darüber zu reden.
Ich hasse mich so. Ich will einfach nur glücklich sein, auch wenn das blöd klingt.

Ich hab so viel gelernt in den letzten 2 Jahren, mein Kopf weiß so gut, was richtig ist und was ich tun MUSS, um mich da wieder raus zu holen, aber ich kanns gerade nicht.


Vielleicht kennt das jemand und hat Lust, sich mit mir darüber auszutauschen?

LG

SL
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