nicht mal ein Schritt und schon zurück...?

#1
Ich bin jetzt eigentlich seit knapp einem halben Jahr clean was die B* betrifft. Am Anfang war es einfach nur ein Vorhaben, so wie es die meisten hier haben. Nur zwei Monate später ging ich eine Beziehung mit meinem besten Freund ein. Aus dem Ganzen wurde nun mehr und mehr ein Zwang seinen Vorstellungen gerecht zu werden und das hieß für mich "gesund zu sein" und nicht "gesund zu werden". Er setzt(e) mich zu keinem Zeitpunkt unter Druck, oder verlangte in dieser Hinsicht etwas von mir, aber ich merkte schnell, dass ihn allein das Wissen um die Krankheit Sorgen bereitete. Also machte ich mir selbst den nötigen Druck. Mit einem Mal fehlte mir dadurch die Möglichkeit gedankenlos rückfällig zu werden.

Seit vier Monaten zwinge ich mich ein um das andere Mal einem geregelten Essensplan zu folgen und alles beieinander zu halten. Das ging bisher immer relativ gut, da ich unregelmäßig und unvernünftig essen konnte, solange ich nicht bei meinem Freund war. Jetzt habe ich am Stück 3 Wochen bei ihm verbracht und als ich Heim kam, musste ich mich das erste Mal seit Langem wieder überge*en. Komischer Weise machte es mir überhaupt nichts aus, so als läge zwischen dem letzten und diesem Mal kein einziger Tag.

Ich möchte nicht wieder reinrutschen, aber zugegebener Maßen (wie irrsinnig das auch klingt) fühle ich mich mit dem Gedanken wesentlich wohler, als weiterhin darauf verzichten zu müssen. Ich kann aber die Beziehung (die meine ES eher fördert) und die ES aber nicht unter einen Hut bringen. Mein Freund würde mir in Ausnahmefällen das Bre*hen nachsehen, aber ich glaube er hat keine Ahnung davon wie schnell aus Ausnahmesituationen wieder eine Gewohnheit wird. Was soll ich machen? Aufhören klappt offenbar nicht so einfach wie ich mir das vorgestellt habe, ganz im Gegenteil.

lieben Gruß, Katze

#2
hi du!

finde mich in deinen aussagen nur zu gut wieder. nur bei mir war es so, dass ich neben meinem freund das ungeregelte essen nach meinen vorstellungen beibehalten konnte - zum glück, dh ich ernähre mich nach meinem plan und mit meinen lebensmitteln und er kriegt halt was anderes. zum glück ist er so tolerant das zu verstehen.
ginge das bei dir nicht auch? dass du ihm einfach sagst dass du es nicht schaffst dich nach deinen vorstellungen zu ernähren und nicht gefahr läufst wieder rückfällig zu werden?

bitte versuche stark zu bleiben und nicht der "verlockenden" einfachen alternative des rückfalls nachzugeben, das ist einfach die falsche und gefährliche lösung. bleib stark und gib auch nicht der versuchung nach dir gelegentliches übergeben "nachzusehen" - das ist der schleichende weg zurück in die bulimie...

denk an dich und wünsch dir alles gute!
...life's changing

#3
hey, vielen lieben dank für deine antwort und deinen rat.
VB1981 hat geschrieben:finde mich in deinen aussagen nur zu gut wieder. nur bei mir war es so, dass ich neben meinem freund das ungeregelte essen nach meinen vorstellungen beibehalten konnte - zum glück, dh ich ernähre mich nach meinem plan und mit meinen lebensmitteln und er kriegt halt was anderes.
leider ist das etwas, was ich ganz und gar nicht beherrsche, nämlich etwas nicht zu essen, was da ist. er isst sehr normal und ich mag ihm auch nicht neidisch auf den teller stieren, wenn er was "leckeres" mampft und ich über nem teller salat hänge. er sieht das umgekehrt genauso wenig gern. er passt sich eher meinem essverhalten an, weil seines auch nicht gerade in die richtung "vernünftig" geht. ne packung taccos und ein bier zum abendbrot ist dann doch nicht das, was ich mir unter einer angemessenen ernährung vorstelle. und wenn ich dann eben die mahlzeiten bestimme, dann gibt es 3x was gescheites am tag. ich achte da auch sehr auf ihn. ich will auch das essen mit ihm teilen können und keine abstriche machen müssen. es klappt nur eben nicht auf dauer o_O

vlg

#4
Hi nochmal!

ich kenn das, hab eine zeitlang versucht mit meinem ex-freund "normal" mitzuessen, aber es ging einfach nicht, da ich mich einfach anders ernähre als die meisten männer die ich kenne. ich esse nunmal gern gemüse und vollkornprodukte und weniger gerne würstel und pommes...
aber ich kann dich verstehen. natürlich ist es viel netter und auch irgendwie "normaler" wenn beide das gleiche essen und ich tat mir am anfang auch schwer damit wenn mein freund groß zum frühstück mit eiern und salami aufgetafelt hat und ich daneben mit meinem müsli saß. aber ich hab für mich entschieden dass mir mein bulimie freies leben wichtiger ist und war dann halt relativ kompromisslos. mein freund hat es anfangs nicht immer verstanden aber dann eingesehen dass es mich wirklich schwer rückfallgefährdet machen würde wenn ich "normal" mit ihm mitessen würde.

wünsch dir jedenfalls dass du die für dich richtige entscheidung triffst. vielleicht findet ihr einen passenden kompromiss für beide.

lg
...life's changing