Also ich bin neu hier und möchte mich eben mal vorstellen und meine Situation schildern.
Ich bin 18 Jahre alt und habe eine ES seit der 6. Klasse. Ich war in der Grundschule immer die dünnste und als ich dachte, das hätte sich geändert habe ich eben ganz wenig gegessen und sehr viel Sport getrieben. Das konnte ich allerdings nicht lange durchhalten und habe mir letztendlich mal nach einer Fressattacke den Finger in den Hals gesteckt - Das war der wahrscheinlich größte Fehler meines Lebens

Wie ihr euch denken könnt, war das nicht das einzige Mal und somit habe ich das immer und immer wieder getan. Die einzige, der ich das mal erzählt habe, war meine damals beste Freundin, denn ich war total verzweifelt, weil mich meine Mutter dabei erwischt hat und eine Therapie vorgeschlagen hat (wogegen ich mich gewehrt habe). Das war in der 8. Klasse. Meine Freundin hat dann leider so sensibel aufgenommen, dass ich ihr irgendwann danach erzählt hab, dass ich damit aufgehört habe.
Nun, seitdem Lebe ich damit alleine.
Habe sogar mal einen einjährigen Schüleraustausch gemacht, weil ich gehofft habe, dass ich durch ein komplett neues Umfeld mich von der Sucht befreien kann. Das hat ein wenig geholfen, doch komplett "clean" war ich nie, es kam immer wieder zu Rückschlägen

Als ich wieder nach Deutschland gekommen bin war alles wieder geauso schlimm wie zuvor - gewohntes Umfeld - gewohntes Essverhalten.
Ich kotze mehrmals die Woche und kriege das einfach nicht in den Griff.
Ich bin und fühle mich auch dick und ekelig und bin immer eifersüchtig auf andere, die dünner sind. Ich kann es nie unterlassen, meine Oberschenkel oder meinen Bauch mit denen von anderen zu vergleichen.
Ich würde es so gerne jemandem Erzählen, dem ich vertrauen kann, doch es ist einfach so peinlich und mich würde niemand verstehen. Von meinen Freundinnen wüsste ich nicht, wem ich es erzählen soll und meinem Freund möchte ich das nicht antun, sonst ekelt er sich noch vor mir.
Ich habe mir auch schon überlegt, einfach mal zu einer Therapeutin zu gehen aber ich traue mich nicht. Doch eines weiß ich, dass ich nicht mein ganzes Leben mit dieser verdammten Sucht verbringen will und damit aufhören will! Es ist nur leider so schwer und die ganzen Rückfälle nehmen mir einfach den Mut

Ich habe mich irgendwie nie getraut, zu so einem Forum zu gehen, weil ich Angst hatte, dass mich eure Beiträge runterziehen. Zugegeben, ich musste auch weinen, weil ich mich teilweise so mit der ein oder anderen identifizieren konnte und es mir so bekannt vorkam. Doch ich merke nun, dass es anderen genauso geht und dass wir wohl alle leider gegen dasselbe Problem ankämpfen. Es ist schön, wie ihr euch gegenseitig unterstützt und ermutigt!
Liebe Grüße,
Serena