Bin am Ende

#1
Hi erstmal an alle, die wie ich den Weg hier in dieses Forum gefunden haben! Für mich ist das alles noch ziemlich neu und ich bin auch noch ein wenig unsicher! Ich hoffe aber, durch eure Hilfe irgendwie eine Lösung zu finden...

Ich fang ersmal damit an, dass ich seit knapp 6 Jahren an Bulimie leide! Bis vor 1 1/2 Jahren konnte ich diese Sucht noch ganz gut verheimlichen, bis ich dann meinen jetzigen Freund kennenlernte, der mich dann in unserem ersten gemeinsamen Urlaub beim kotzen erwischte. Das ist jetzt ca ein dreiviertel Jahr her. Das schlimmste an dieser Sache war, dass ich tatsächlich noch versuchte ihm weiß zu machen, dass ich nicht gekotzt hatte, obwohl er direkt vor der Tür stand. Für ihn war das ein totaler Vertrauensbruch und es hat einige Tage gedauert bis wir wieder zueinander fanden. Er hat aber damals mehr oder weniger versucht darüber hinwegzusehen, was mir eigentlich auch ganz recht war!

Doch mit der Zeit wurde es immer schlimmer und wenn ich nicht kotzen konnte habe ich halt gehungert um ihm wenigstens das zu ersparen.
Doch inzwischen leidet er schrecklich unter dieser Situation und es gibt jedesmal Stress, wenn ich mal wieder nichts essen möchte oder gerade mal ein viertel Brötchen runterkriege.

Ich habe eingesehen, dass ich ein Problem habe, möchte mir helfen lassen, bin auch bereit in eine Klinik zu gehen, um diesem ganzen Scheiß endlich ein Ende zu setzen, aber mein Freund weiß nicht wie er damit umgehen soll. Er meint, wenn ich ihn liebe und das auch wirklich will schaffe ich das auch alleine, aber ich weiß, dass es nicht so ist!

Nur brauche ich ihn so sehr, brauche seinen Halt, seine Nähe.
Wenn ich diesen Weg gehe, der mir so unglaublich weit und hart erscheint, der in mir kaum auszuhaltende Panik auslöst, dann brauche ich ihn, nur ich weiß einfach nicht, wie ich ihn dazu bewegen kann...?!

Ich glaube, er hat einfach nur Angst, Angst vor dieser Krankheit, die mich irgendwann kaputt macht! Doch ich weiß auch, dass ich diesen Schritt nicht alleine wage und mein Freund die einzige Person ist, die mir den Halt dafür geben kann, auch wenn ich weiß, dass ich das eigentlich gar nicht von ihm verlangen kann, denn das was ich ihm über die Monate angetan habe, kann ich nie wieder gut machen.

#2
Hallo Kathi,
eigentlich bin ich hier auch neu und fuhle mich auch noch unsicher :wink:
Ich verstehe deine Situation. Mein Freund vermutet was mit mir passiert(aber nur zum Teil).
Er weiß nich was er tun soll. ER kann nicht mehr ertragen dass er so machtlos ist. Er sagt mir dass er mir helfen will aber er hat schon keine Kräfte um zu kämpfen mit etwas, was ihm so unbekannt ist-na ja-er weiß nur daruber dass ich von Zeit zu Zeit nichts esse und intensiv trainiere.

Du schreibst dass du in einer Klinik gehen willst. Hast du aber vielleicht an Therapie gedacht?(ich meine:das Treffen mit Therapeutin z.B. Einmal pro Woche)

#3
hi kathi.
erst mal herzlich willkommen hier im forum.
dass du dich hier angemeldet hast, ist schon mal ein erster schritt :D
was ich dir sagen wollte:
lass dich von deinem freund nicht unter druck setzen.
so sehr ihr euch auch liebt, DU musst da einen weg raus finden, da kann er dir nur sehr beschränkt zur seite stehen :?
und wegen seiner aussage:
auch wenn der wille da ist, WIRKLICH raus zu wollen aus der ganzen sch*- so leicht ist es leider nicht. es ist ein harter, sehr harter weg der selbsterkenntnis...
alleine aus einer ES rauszukommen, ist nur sehr schwer möglich...
ich würde dir auch zu einer thera empfehlen.
kannst du denn mit deinem freund über die b* sprechen, oder blockt er da gleich ab??
ist er aufgeschlossen für erklärungen?
wenn ja- viell kannst du ihm ein bisschen die angst nehmen, indem du ihn aufklärst ?!?
Lg

#4
Erst mal ganz lieben Dank an euch beide!
ich denke schon, dass eine Thera der nächste Schritt sein wird, den ich tun werde! Ich hab mich schon so ein wenig erkundigt und denke, dass ich erstmal zu nem Beratungsgespräch gehen werde. Nur selbst das ist schon verdammt schwer für mich. Habe auch das Glück noch ne Freundin zu haben die hinter mir steht und mich begleiten würde!
Mein Freund ist glaube ich gerade erst auf dem Weg zu verstehen, was B* bedeutet. Er weiß einfach nicht, wie er darauf reagieren und damit umgehen soll wie bei dir Agnes. Wenn ich versuche mit ihm darüber zu reden, dann verlangt er meißtens nur von mir, dass ich es meinen Eltern erzählen soll, aber das ist eigentlich das letzte was ich möchte.

Letztes Wochenende war wieder so ein Punkt, wo er mich gewarnt hat, ich solle mehr essen, was ich nicht getan habe! Im Endeffekt hat er dann kein Wort mehr mit mir gesprochen bis ich in Tränen auf der Toilette fast zusammengebrochen bin, weil es mir so schrecklich leid tat, was er durchmachen muss und das ich einfach den Weg aus der B* niemals alleine finden würde.
In diesem Moment kam er dann zu mir, nahm mich in den Arm und war für mich da, auch wenn er selbst still vor sich hin litt.
Er blockt auch nicht direkt ab, aber er kann es einfach nicht verstehn, dass ich nicht aufhöre. Ich glaube, er hat keinerlei Ahnung, dass B* einen quasi gefangen hält und dieser Teufelskreis kaum zu durchbrechen ist, aber ich will es schaffen und endlich essen können, wie viele anderen auch!
Seit ihr auch in diesem Teufelskreis?

#5
ich habe es lange nich wahrhaben wollne,dass ich b habe habe immer gedacht bei mir ist das irgendwie anders,weil viele ja auch schreiben sie kapseln sich ab,haben keine freunde,stress mit eltern,in der schule oeder dem freund oder sonst irgendwelche probleme,aber die habe ich nich. habe immer gedacht dass iches wirklich nur mache,wiel ich dünn sein will. viel mehr weiß ich jetzt eigentlich immer noch nich. ich mein,ich hab noch nie wa scshlimes erlebt,ok ein paar trennungen,aber das habe wir alle mal udnd eswegen fängt man ja nich gleich na zu kotzen und ok,ich hab ekien freund momentan und fühle mich einsam,aber ich frage mich imer: sina,deswegen hast du doch nich wirklich zu kotzen angefangen?! wieviele menschen haben keinne partner und fühlen sich deswegen manchmal einsam?! ich mein,klar jeder geht anders damit um,dem einen macht es nich so viel aus un der andere leidet schrecklihc,aber ich kann einfach nich glauben,dass ich so labil bin und deswegen angefangen ahbe. ich kann mich eigentlich gar nich erinnern warum ich angefangen habe. ich glaube ich wollts einfach mal ausprobirebe. es steckte gar keine wirkliche motivation dahinter. man,das is ja noch schlimmer. und dnan habe ich irgendwie imer weitergemacht,mal zwischenzeitlich wieder aufgehört,dann wieder angefangen und ich weiß nich waru ich es tue. wirklich nich. ich mein,ich bin ein fröhlciher mensch,mir gehts gut,ok,ich fühl mich manchmal einsam,aber tun wir das nich alle?! aber deswgeen fängtman doch nich an zu kotzen?! ich versteh mich echt nich....ich mein,wenn ichjetzts agen könnte ich war so verletzte wegen einem ebstimmten menschen dass ich angefangen aheb zu kotzen dann wär es ja vielelicht noch ein grunf aber war ich damals wirklich so verletzt als sich mein erster freund einfach nich mehr gemdlet hat dass ich gleich angefangen habe zu kotzen?! vielelicht war es wirlich so...keine ahnung....schon komisch irgendwie...

Angst entwickelte sich zu Panik...

#6
Ich weiß auch nicht mehr genau, warum ich angefangen habe, aber ich weiß, dass es zu der Zeit war, als ich mitten in einer Ernährungsumstellung steckte! Ich war damals als Kind nicht gerade dünn, wurde viel gehänselt und irgendwann habe ich mich dazu entschieden zu ner Ernährungsberaterin zu gehen! Nachdem ich dann einige Kilos runter hatte ging es irgendwie nicht mehr weiter, doch ich wollte weiter und hatte Angst, dass alles wieder so wie früher sein würde! In mir kam die Angst hoch wieder zuzunehmen und diese Angst hat sich bei mir zu Panik entwickelt, die ich nicht mehr unter Kontrolle habe.

Oft beginnt man damit aber aus Gründen, die im Unterbewusstsein sind, es stecken Dinge dahinter, die ganz früh in deiner Kindheit passiert sind, Dinge, an die du dich vielleicht noch nicht mal mehr erinnern kannst. Ich denke, dass gerade in solch einer Situation, wo man selbst nicht weiß warum und wofür, wäre vielleicht eine Therapie echt günstig.
Ich habe auch nicht das Problem, dass ich mich abkapsel, hege auch die Beziehung zu meinen Eltern um zu vermeiden, dass sie irgendwann herausfinden dass ich B* habe.
Mein Freund weiß ja Bescheid, und es ist eine verdammt schwierige Situation, die mich letztendlich dazu bewegt, dem ganzen endlich ein Ende zu setzen um ihm all das endlich zu ersparen!
Wie lange schleppst du "Mia" eigentlich schonmit dir rum? Fühlst du dich denn zu dick oder hast du ein schlechtes Gewissen deinem Körper gegenüber wenn du was isst?

#7
Liebe Kathi

Eigentlich drängt sich der nächste Schritt, den du gehen kannst, richtig auf:

-Du möchtest eine Therapie beginnen
-Du möchtest aber verständlicherweise nicht allein hingehen (das 1. Mal)
-Dein Freund weiss über dich Bescheid
-Dein Freund weiss noch nicht viel über die B*
-Deinen Eltern möchtest du es (zur Zeit) noch nicht erzählen

daraus folgt: Meld dich bei einer ambulanten Therapie an und nimm gleich auch deinen Freund mit. In einem Erstgespräch kann der/die Therapeut/in dir Therapiemöglichkeiten aufzeigen und deinen Freund aufklären, was dies für eine Krankheit ist und in welcher Form er dich unterstützen kann.

Viel Erfolg wünsch ich euch beiden.

lg
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

#8
Ich bin ja auch schon so weit, dass ich mir Adressen zusammengesucht habe, an die ich mich wenden kann.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich meinen Freund dazu bewegen kann mitzukommen, da er eine totale Ablehnung gegen Psychater hat. Er meint, ich würde das auch allein schaffen, aber nach all dem, was ich inzwischen über B* weiß erscheint mir das als wäre es kaum möglich.

Aber ich werde versuchen mit ihm zu reden, denn so langsam habe ich das Gefühl, dass er lernt mit mir und dieser Krankheit umzugehen!

#9
Wenn du weißt, du schaffst es nicht ohne Therapie, dann ist es gut, dass du dich für eine entschieden hast!! Und deinen Freund brauchst du dazu doch gar nicht. So mutig, wie du bist und bereits Adressen gesammelt und dich sogar hier angemeldet hast, kannst duauch den nächsten Schritt allein gehen. Hast du nicht erwähnt, du hättest eine Freundin, die mitkommen würde?

Was wäre eigentlich so schlimm daran, wenn deine Eltern es wüssten? Vielleicht könnte deine Mutter dich auch begleiten!?

#10
Lieben Dank dass du so an mich glaubst.
Mit der Freundin ist schon richtig, aber ich weiß nicht wirklich ob sie im Moment die richtge Person wäre, da sie auch in einer ähnlichen Situation steckt wie ich (geht eher in die Richtung der Magersucht), aber meint, sie bräuchte sich nicht helfen lassen!

Sie erzählt mir, sie würde mich unterstützen, kommt dann aber an um mir stolz ihre Rippen zu zeigen und darum zu bitten, ich solle mal fühlen, weil sie hervorstehende Knochen ja so toll findet und ich hatte in dem Moment echt nicht das Gefühl, als würde mir das helfen...! Hatte eher die Tränen in den Augen! :cry:

Meine Eltern, und ganz besonders meine Mutter, reden den ganzen Tag über nichts anderes als über essen. Es dreht sich hier nur um´s Essen, das macht mich noch wahnsinnig! Ständig, so wie jetzt genau in diesem Moment :? , werde ich gefragt, ob ich schon was gegessen habe, was sie mir alles mitgebracht hat, was ich essen sollte und was nicht, das ist echt anstrengend!

Zudem haben meine Eltern genug eigene Probleme, und ich möchte erstmal einen Weg finden alleine damit klarzukommen und hoffe, dass ich dann irgendwann dazu bereit bin, auch mit meinen Eltern darüber zu sprechen! 8)

#11
Will dich zu nix überreden, aber du musst hauptsächlich an dich denken und nicht, wem du damit Sorgen bereitest und wen du damit traurig machst!! Deine Eltern haben sich entschieden, dich in die Welt zu setzen und nun sind sie dazu verpflichtet (finde ich jedenfalls) dir beizustehen. Aber lass dir Zeit... gar keine Frage.

Und das mit deiner Freundin... hast du ihr denn gesagt, wie du dich dabei gefühlt hast? Sie macht das sicher nicht, um dich zu ärgern. Sprich mit ihr und verlange ihre Rücksichtnahme!