Mich drückts voll auf der Seele......weiß nicht wo ich anfangen soll. Tausend Gedanken im Kopf.......
....also seit einigen Monaten bin ich clean und vor Weihnachten habe ich meine Therapie erfolgreich beendet. Darauf bin ich sehr stolz

Als ich noch voll dabei war, habe ich mir immer vorgestellt wie es sein wird, wenn ich aus diesem Teufelskreis komme...ich ermutigte mich und war auf jeden k**freien tag stolz. Es ging bergauf, ich konnte lächeln und schön langsam begann ich normal zu essen.....
Nun, jetzt kotze ich seit längerem nicht mehr, erst jetzt wird mir so richtig bewusst, was ich alles mit essen und erbrechen betäuben konnte.

natürlich bin ich über die Zeit selbstbewusster geworden und ich trau mir auch mehr zu......
Vor fast genau vier Jahren ist mein Vater gestorben. Über die Jahre konnte ich den Schmerz gut verstecken bzw. in meine essstörung versenken. immer für meine familie, vorallem meine Mama dasein. Wollte immer stark für sie sein, die Schulter an die sie sich anlehen kann. Ich wollte ihr den Partner ersetzen. Doch ich bin das Kind.
Ich lies keinen Schmerz zu, wobei mir das Herz heute noch blutet. Den Schmerz lass ich erst jetzt zu......ich erlebe ihn unbetäubt. Es macht mich so traurig, doch ich kann nicht heulen!
Weiters habe ich drei Geschwister. Vom "mittleren" war ich es gewohnt, das ich ihn nicht oft sehe, weil er im Ausland arbeitet und nur alle paar Monate nach hause kommt...
Vor ca. 1 1/2 Jahren entschloss sich mit ältester Bruder mit der ganzen Family (ich hab noch drei nichten) nach Deutschland zu ziehen. Das war wie ein schlag ins Gesicht. Zu beginn kamen sie jedes Wochenede, dann nur noch jedes zweite und jetzt üerhaupt nur noch zu anlässen, wie Weihnachen, Ostern, Geburtstage

Bevor sie ins Ausland wechselten, war ich es gewohnt, das sie jeden Sonntag bei uns sind .... und jetzt?
Doch zur Krönung, ging auch mein dritter Bruder mit Jahreswechsel nach Deutschland..... es war so traurig als er sich verabschiedet hat. Am liebsten hätte ich ihn zurück gehalten und geschrien "bitte bleib bei uns"!!!
Tja, wenn ich so rückblicke, habe ich in vier jahren, fast meine ganze Familie verloren. Meinen Vater sehe ich nie wieder und meine Geschwister und nichten alle heiligen zeiten....
Mittlerweile wohne ich so gut wie bei meinem Freund.....doch ich will meine Mama nicht immer alleine lassen....ich will für sie da sein und bin so oft es möglich auch bei ihr...
Meine Woche sieht ungefähr so aus:
Ich arbeite jeden tag bis mind. 17.00.....ausser Freitag da haben wir Frühschluss. Dienstag, Mittwoch und Freitag habe ich Training. Montag, Donnerstag und Freitag fahr ich nach der Arbeit zu meiner Mama, anschließend zu meinen Freund, dh ich komm keinen Tag vor acht am abend nach hause.
Bin ich bei meinem Freund habe ich ein schlechtes Gewissen meiner Mama gegenüber und umgekehrt. Geh ich zum training, habe ich ein schlechtes gewissen, weil ich nicht bei meinen Leuten bin.
Zurzeit bin echt nur noch zickig und grantig. zuck bei jeder kleinigkeit aus und ich bin viel eifersüchtiger als ich je war....
ich will mich nicht mehr im spiegel sehen, fühl mich nur noch scheisse und ich weiß ja auch nicht. ich weiß nicht warum ich so unzufrieden mit mir selbst bin und es an andere aus lasse......dafür hasse ich mich!!!
Ich will niemanden entmutigen, ich weiß das es jeder mit ein bisschen willen und glaube an sich selbst schaffen kann.
Auch diese hürden werde ich auch noch bewältigen können

Sorry, das mein Absatzt *g* so lange geworden ist, aber ich musste mir meinen Schmerz von der Seele schreiben!
Danke fürs zuhören......äh oder lesen

Schönen Abend noch
lg
sandra
Ps ich glaub an euch alle! ihr schafft es