Schlüsselerlebnis?

#1
hallo Ihr!

ich bin noch recht neu hier und habe erstmal einige Eurer Beiträge gelesen. Die haben mich super beeindruckt! Ganz toll, wie Ihr es schafft, aus dem ES-teufelskreis auszubrechen. Bin auch dabei, aber es klappt nur phasenweise. deshalb meine Frage:
Welche punkte haben Euch denn konkret dabei geholfen? Gab es ein Schlüsselerlebnis? und glaubt Ihr, dass Ihr von der B***** irgendwann ganz geheilt seit?


ich würde mich enorm über Anntworten freuen! Könnt miczh natürlich auch gerne ausfragen:-)
Liebe Grüße,
sunnystra

#2
huhu sunnystar...

hm, ahbe gerade nicht viel zeit, aber da ich in letzter zeit so vergesslich bin und dir nachher wohl nciht antworten würde, mach ichs gleich...

hm, mein eindeutiges schlüsselerlebniss war wohl, dass mcih eine bakannte aus meiner jahrgangsstufe anrief, um mti mir zu plaudern, wiel sie gerüchte über mcih gehört hatte... unter anderem wohl auch, dass ich bulimisch sein...
naja, zumindest ging ich da mit mulmigem gefühl hin und blieb dann 4 stunden oder so... sie erzählte mir von ihrer bulimie, ihren therapien und ging auf irgendeine weise auf mcich ein, das kann cih nciht ebschreiben
es war unglaublich
naja, dann hab ich mich einigen leuten anvertraut, mich hier angemeldet und bin in klinik gegangen

und ja, ich glaube schon, dass ich irgendwann ganz ohne sein kann
übermorgen ist mein letzter rückfall genau ein jahr her ;)

liebe grüße
pinar

#3
hallo

danke mal, dass du hier so nett schreibst :)

leider bin ich aus diesem Teufelskreis noch nciht raus, aber ich schaffe es, ich arbeite an mir, an allem und werde es schaffen...

schlüsselerlebnis hatte ich eins: ich hing über dem Klo und hab plötzlich hemmungslos angefangen zu heulen, amch ich snst nie, ich wusste nicht was in mch gefahren war...aber da wusste ich, ich muss was ändern :) und ich mach es

lg

#4
Hi du =)
Also, ich hab im März damit aufgehört... falls man das überhaupt so sagen kann, denn es dauert ja Jahre, bis man anerkannterweise "gesund" ist, und ich denke, das wird auch so stimmen.

Jemals ganz "geheilt"... ich gehe mal davon aus, dass wir damit dasselbe meinen... nämlich, ass man normal wie jeder andere Menschauch essen kann, OHNE sich Gedanken drüber zu machen, weil man eh aufhört, sobald man genug hat.
Das kann ich leider noch nicht von mir behaupten, und ich bezweifle auch ein bissl, dass es je ganz "normal" geht. Ich denk, ich werd immer ein bissl im Hinterkopf aufpassen, auch wenn ich beim Essen net mehr so viele Schuldgefühle hab. Das kommt einfach von der Erfahrung, und die lässt sich ja bekanntlich nicht löschen ;)
Aber es reicht mir schon, dass ich mit dem Kotzen aufgehört hab und dass ich dem Essen immer relaxter gegenübersteh.

Schlüsselerlebnis?
Nun ja... bei mir waren es mehrere, denk ich... als meine Eltern mich wirklich live beim Kotzen entdeckt haben, war mir und ihnen (endlich) endgültig klar, dass ich es nicht mehr alleine schaffen konnte, und so besorgten sie mir eine Psychologin... ein Glück!!!
Ein anderes war zB, dass ich im KZ Mauthausen war und dort fast eine Art Anfall hatte... keine Luft mehr gekriegt und kotzen wollen, obwohl ich nix gegessen hatte... weil diese geschichtliche Last dort so schlimm zu spüren war. Und nachher dacht ich mir: ich HABE doch alle Möglichkeiten, die ich brauche, um mir ein gutes Leben aufzubauen, egal was war... es gab Zeiten da war es nicht so... und es war beschämend für mich, dass ich bis dahin diese Möglichkeiten nicht so geschätzt habe bzw. als "eh klar" angesehn hab... aber es ist nicht "klar". Wir sollten echt dankbar sein.

Ich wünsch dir viel Stärke und Glück ;)
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Kotzen ist keine Alternative...
... denn das Leben ist zu kurz ♥

#5
Vielen Dank, Eure Texte machen mir Mut! Und ich bin froh, dass ich nicht die einzige Kämpferin hier bin, sondern so viele von Euch so unbeschreiblich ähnlich leiden, denken, empfinden.

#6
sunnystar hat geschrieben:Vielen Dank, Eure Texte machen mir Mut! Und ich bin froh, dass ich nicht die einzige Kämpferin hier bin, sondern so viele von Euch so unbeschreiblich ähnlich leiden, denken, empfinden.
es ist zwar interessant andere schlüsselerlebnisse zu hören, aber leider muss das jeder selbst erleben und darauf hat man selber (fast) gar keinen einfluss.. denk ich

alles liebe..

#7
Schlüsselerlebnisse sind für mich immer wieder die Fakten, was die Essstörung mit meinem Körper anstellt...und Geschichten, bei denen jemand an seiner ES stirbt.
Heftiger wirds, wenn ich die "Nebenwirkungen" der Bulimie an meinem eigenen Körper zu spüren bekomme.
Das "kuriert" mich immer für eine Weile, aber nie ganz - der Wahnsinn, ich frage mich, was noch passieren muss, damit ich endlich zur Vernunft komme :oops:
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung!

#8
Lisa-Marie hat geschrieben:der Wahnsinn, ich frage mich, was noch passieren muss, damit ich endlich zur Vernunft komme :oops:
hab ich mir auch schon öfters gedacht... muss man erst ganz unten sein um einzusehn, dass es so nicht weitergeht :?:

#9
crazybitch hat geschrieben:
Lisa-Marie hat geschrieben:der Wahnsinn, ich frage mich, was noch passieren muss, damit ich endlich zur Vernunft komme :oops:
hab ich mir auch schon öfters gedacht... muss man erst ganz unten sein um einzusehn, dass es so nicht weitergeht :?:
Ja, das glaube ich leider auch ;)
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Kotzen ist keine Alternative...
... denn das Leben ist zu kurz ♥

#11
Hallo,

also mein "Schlüsselerlebnis" kam, als ich einige Wochen vorrübergehend mit meinem Freund bei meinen Eltern wohnen musste. In dieser Zeit wurde mir klar das ich nicht weiter um den Stolz oder die Liebe meiner Eltern kämpfen darf...Klar, Sie lieben mich und sind sicher auch stolz auf mich...nur gesagt haben Sie es mir noch nie...

In der Zeit in der ich bei Ihnen wohnte ist mir das oft bewusst geworden das das die dinge waren die mich so verletzt haben...dann hab ich gemerkt das ich mich damit abfinden muss das es eben so ist und ich sie nicht ändern kann...das einzige was ich tun kann ist in die Zukunft schauen und nicht mehr in der Vergangenheit nach Zuneinung und Annerkennung meiner Eltern zu suchen.

Ich bin ein sehr sensibler Mensch...und oft habe ich geweint wenn ich daran dachte das meine Eltern zu mir noch nie gesagt haben das sie mich lieb haben...heute hab ich es akzeptiert...ich weiß das sie mich lieben und ich muss nicht mehr weinen weil sie es nicht sagen...

Ich hab träume und ziele für die zukunft...und seit über 2 1/2 monaten habe ich nicht mehr gek*** und hatte auch keine FA. Ich hab die Gedanken ans Essen verloren...ich habe keine Unruhe mehr und habe auch nicht den Drang danach irgendetwas zu essen...

Heute akzeptiere ich mehr wie ich bin und liebe mich auch jeden Tag mehr wie ich bin...Ich lebe jetzt mein Leben und habe auch das Gefühl das ich seit dem Tag als es bei mir zu diesem Wendepunkt kam, mich das ein stück weit mehr erwachsen gemacht hat...ich hab das gefühl als wurde ich ins leben geschickt um meine eigenen Erfahrungen zu sammeln.

Es ist für mich ein so großes Geschenkt...ich liege auf der Couch...höre musik...denke an nichts...an gar nichts...denke nicht daran wie ich am schnellsten an essen komm und es noch schneller wieder los werden kann...das leben ist ein so großes geschenk...das ist mir jetzt bewusst geworden...

Eigentlich kann ich nicht mal genau sagen wie ich das geschafft habe...weil es für mich selbst wie ein wunder ist und ich es eigentlich selbst nicht verstehen kann...ich hatte diese krankheit, über 6 Jahre, ich war richtig heftig drin, war ganz unten und schon jetzt...nach 2 1/2 monaten, kommt mir alles so fern vor...hab kaum noch bezug dazu...klar, es gehört immer zu mir...aber ich habs hinter mir gelassen und ich schaue jetzt mit offenen Augen in die Zukunft.

Tschuldige...jetzt bin ich etwas abgeschwiffen...ich hoffe einfach das es jedem der hier jeden tag darum kämpft gesund zu werden einmal genauso geht...!!!

aengi

#12
Mein Schlüsselerlebnis war gestern Nacht.
Mir wurde während ich meinen Magen entleert habe plötzlich total schwummerig im Kopf&ich habe angefangen zu zittern wie eine bekloppte.
Bin aufgestanden um Hilfe zu holen oder mich hinzulegen,keine Ahnung.
Ich habe die Tür aufgemacht und........bin wieder zu mir gekommen als mein Kopf auf das Waschbecken geknallt ist.
Dann habe ich mich aufgerappelt,was getrunken und im Spiegel angesehen.
:shock: So erschreckend! Vielleicht war das das erste Mal seit Jahren dass ich meinen Körper so gesehen habe wie er wirklich ist. Kraftlos,ausgelaugt und krank.
Und mein Gesicht sah ohne zu Übertreiben aus wie das einer Leiche. Kreidebleich und richtig schwarze Ringe unter den Augen. :shock:
Widerlich.
Und da habe ich mir gedacht: Jetzt ist schluss! Was tue ich mir an?ES REICHT! :D

#13
Hi!

Nun mein erstes Schlüsselerlebnis war, als ich 16 wurde und von der ES zu Drogenmissbrauch wechselte - dies kann man aber nicht wirklich als Schlüsselerlebnis bezeichnen, da ich einfach mein Suchtverhalten auf etwas anderes verlagerte (was mir eine Überdosis mit 19 einbrachte).

Mit 19 habe ich meine heutige Frau kennen gelernt. Mehr als 8 Jahre hatte ich ausser Rauchen kein Suchtverhalten.

Dann vor zwei Jahren begann ich meine Kindheit zu verarbeiten und da rutschte ich langsam aber sicher zurück in die Magersucht und Bulimie.

Letzten Sommer hatte ich dann mein Schlüsselerlebnis da wieder rauszukommen, als mir in der Arbeit schwindelig, schlecht, schmerzen am kopf, nasenbein tat weh. und mich drehte alles. meine frau reagierte im sommer letzten jahres, als ich ihr meine es erzählte sehr heftig. und genau diese heftige reaktion war mein schlüsselerlebnis.

dann war ich einige monate clean.

jetzt bei meinem rückfall hatte ich erst letzten donnerstag mein weiteres erlebnis - seither arbeite ich sehr hart gegen meinen erbrech-drang. ich möchte da raus.

das erste am donnerstag war der thread "forumsmitglied gestorben". das zweite erlebnis dann am abend in meiner therapiestunde. ich hatte eine sehr heftige panikattacke. sie wurde immer schlimmer und schlimmer.

dann brach ich fast zusammen. mein kreislauf war so daneben, dass ich mehr als eine halbe stunde die therapie überziehen musste, weil ich einfach nicht aufstehen konnte - mein kreislauf war total zusammengebrochen.

und da wurde mir klar: mein körper hat so heftig reagiert, weil er seit montag kaum was zu essen bekam und wenn dann landete es am klo und da eine panikattacke haben ist für mich sehr heftig gewesen.

tja und jetzt weiß ich: ich möchte leben und frei sein!

lg
mart1

#14
hm..ich bin 18,und mache das mittlerweile seit 3 1/2 jahren durch. hatte ein jahr therapie,war bei einem homöpathen und habe freunde,die mich lieben und verstehen....und trotzdem glaube ich nicht, dass auch wenn ich noch so sehr versuche mich so wie alle andern zu verhalten,ich mich irgendwann auch so fühlen werde.
ich hab keine ahnung, und kann nur sagen, dass es hochs und tiefs gibt,...in den hochs fühlt man sich toll, und die tiefs kommen dann mit doppelter schlagkraft, und man wird dahin zurück katapultiert wo man eigentlich nie wieda hinwollte.
für mich ist es so, obwohl ich nur eine eher kurze erfahrung damit gemacht habe, im vergleich zu anderen, als müsst ich mir jeden tag beim aufstehen sagen, dass es okay ist, so zu sein wie ich bin. und das fällt mir schwer, denn eigentlich hasse ich mich...es ist jeden tag von neuem die entscheidung wichtig mich zu mögen. vielleicht kommt einmal ein morgen wo ich nicht mehr darüber nachdenke, wie der tag heute verlaufen wird. es wäre wünschenswert.aber vorstellen kann ich es mir nicht.
tut mir leid dass das nicht besonders ermutigend ist... :cry:
liebe grüße,
saru