Möchte mich meine Freundin genau so dünn?

#1
ich hab jetzt ca ein jahr nicht trainiert (war vorher etwas muskulöser) und seit neuesten bekomm ich öfters von meiner freundin (hat auch bulimie) etwas negatives über meinen bauch zu hören. ich finde ich hab gerade mal ein ganz ein kleines bisschen was angelegt.
ich bin 1.80m und *kg.
ich finde, dass ich gar nicht zu viel hab

muss ich mich nun gleich abmagern wie sie? ich hab schon langsam das gefühl sie möchte, dass ich so dünn bin wie sie.

ich hab nun aber keine ahnung wie ich sie damit konfrontieren soll, ohne sie dabei zu verletzen.
habt ihr vielleicht irgendwelche tipps?

lg

#2
Hallo worried,

also ich hab nur den einen Tip.

Bleib oder sei so, wie du dich wohl fühlst.

Dass deine Freundin ein gestörtes Verhältnis zu Gewicht und Aussehen hat, weisst du ja. Warum willst du dich da auch noch hinein schleppen lassen.

Hilf ihr bei ihrer Krankheit, sei für sie da, zeig Verständnis für ihre Probleme, aber lass dir dadurch auf keinen Fall deine eigene Persönlichkeit und Bedürfnisse einschränken.

Wünsche Dir ganz viel Kraft
und schicke dir liebe Grüße

Deine Hedi

#3
naja, erstmal wollte ich das sagen, womit hedi anfing...

bleib so, wie DU dich wohl fühlst.

ich denke, dass einige kranke sich eben auch 8aus untercshiedlichen gründen) vor fett ekeln... dass sie sogar bei anderen personen was sehen, auch wenn dort garnichts vorhanden ist und das macht einen natürlich fertig

ich muss auch ehrlich sein, es ist zwar schon etliche jahre her, aber ich war magersüchtig und habe an allen leuten fett gesehen und mich geekelt...
im nachhinein finde ich es furchbar, ich konnte da zwar nicht viel selbst gegen machen, gegen diese einstellung, aber mir wurde nachher gesagt, wie weh ich den menschen damit getan habe...

hm, egal wie du sie darauf ansprichst, sie wird es wohl nicht einsehen, auch wenns mir leid tut, sowas zu sagen
da kannst nur immer wieder ihr bestätigen, dass du dich so wohl fühlst, wie du bist...mehr wüsste ich leider echt nicht

#4
Also bei mir wars umgekehrt...mein Exfreund hat sich für sein Bäuchlein geschämt, ich dagegen fands supersüß! :D
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung!

#5
danke für eure antworten (und sorry, dass ich ne gewichtsangabe gemacht hab, hab ich total vergessen :? )

ja das mit der kraft is so ne sache. ich hab so das gefühl, dass sie nicht mehr all zu lange ausreichend sein wird. für mich ist es schon schlimm genug, wenn ich zusehn muss wie sie sich fertig macht und zerstört.

wenn sie bei mir jetzt auch noch damit anfängt, dass sie alles an mir (so wie bei sich selbst) als so schlimmes fett bezeichnet (hat sie noch nicht direkt), zuck ich glaube ich aus.

ich muss irgendwie herausfinden, ob sie mich eklig findet so wie ich bin. wenn es so ist hat das doch eh alles keinen sinn mehr.

ich liebe sie (schon 1 jahr und 1 monat), aber wenn sich nicht bald was ändert (dass es vielleicht irgendwelche anzeichen einer besserung gibt oder wenigstens, dass es nicht schlimmer wird), kann ich vielleicht nicht mehr. ich hab angst, dass ich einfach nicht mehr kann und sie wegen meiner schwäche verliere.

ich fang sogar schon in gewissen situationen ihr lächeln zu hassen an. eigentlich nur, wenn sie total glücklich erzählt, dass sie wieder abgenommen hat. ich denke mir dann immer, dass sie nun schon wieder einen schritt dem tod näher ist und sich darüber auch noch freut.

sie sagt mir zwar, dass sie damit aufhören möchte, aber es hat absolut nicht so den anschein. warum werde ich belogen? ich belüg sie doch auch nicht.

entschuldigt. ich glaub ich hab etwas weit ausgeholt (wenn überhaupt das thema getroffen), aber das musste ich mal loswerden.

danke nochmal für eure antworten!

LG

#6
worried hat geschrieben:sie sagt mir zwar, dass sie damit aufhören möchte, aber es hat absolut nicht so den anschein. warum werde ich belogen? ich belüg sie doch auch nicht.
weisst du... das problem ist, dass sie vielleicht aufhören möchte, krank zu sein (falls sie sich selbst so sieht), aber dass sie TROTZDEM abnehmen möchte...
sie belügt andere menschen, damit man sie alleine lässt... sie und ihr fett, was weg muss

das ist schwer zu ertragen, dass glaub ich dir, aber die einzige besserung kann nur kommen, wenn SIE es wirklich will

#7
danke für die hilfreiche antwort.

jetzt versteh ich schon ein bisschen mehr. der gedanke belogen zu werden gefällt mir so gar nicht. aber ich werd dran wahrscheinlich e nix machen können, ausser mich damit abfinden.

heut is wieder so ein tag an dem mich die kraft nicht im stich lässt! :D

ich hoff nur, dass es sich im nächsten halben jahr mal bessert, da ich angst hab sie zu verlieren. es war nämlich letzte woche in unserer nähe ein todesfall wegen essstörung (war sogar in der zeitung). ich hab mir dabei nur gehofft, dass es meinem schatz nicht so ergehen wird.

es tut richtig gut sich so manches von der seele zu reden. danke fürs zuhörn!

LG

#8
Lieber worried,

es berührt mich, deine Angst um deine Freundin und deine Angst um eure Liebe.

Ich kann dich so gut verstehen. Es ist ja auch schwer, bei einem Menschen sein zu wollen, der einem immer wieder ausgrenzt. Ausgrenzt mit seinen Lügen, ausgrenzt aus seinen Problemen. Dieses Gefühl bekommst du ja so oft zu spüren.
Ich hoffe, du kannst auch irgendwann verstehen, dass das nicht persönlich auf dich gestellt ist. Deine Freundin möchte ihre Bulimie ausleben können, ohne Einschränkungen und Kontrolle. Deshalb bist du draussen.
Sollte es dir irgendwann gelingen, dass deine Freundin Vertrauen zu dir gewinnt, was die Bulimie anbelangt, hast du schon halb gewonnen.

Noch einmal versuche dein eigenes Leben nicht zu sehr zu vergessen, du hilfst ihr damit nicht. Im Gegenteil, je mehr du dich selber vergißt, je mehr du auf ihr Krankheitsbild siehst, jemehr wird sie dich da mit hinein ziehen und je schlechter wird es ihr und dir gehen.

Macht deine Freundin eine Therapie? Das wäre natürlich einmal das aller wichtigste. Denn ohne fachgerechte Hilfe, schafft ihr das beide nicht.

Ich wünsche dir und deiner Freundin alles erdenklich Gute.
Bin froh, dass du hier her gefunden hast. Wird dir sicher in gewisser Weise weiterhelfen.

Liebe Grüße
Deine Hedi

#9
ich versuche mich nicht immer auf diese krankheit zu konzentrieren. funktioniert auch nicht zu selten.

sie macht leider keine therapie. ich hab sie schon ein paar mal darauf angesprochen (habs inzwischen aufgegeben), aber sie möchte das auf keinen fall. ich habs eingesehn, dass sie sagen muss "ich will eine therapie" und ich ihr das nicht irgendwie schmackhaft machen kann. sie hat gesagt, dass sie das nicht möchte irgendjemand fremden davon zu erzählen.
ich hoffe halt noch immer, dass sie irgendwann eine therapie versuchen möchte. allein schaffen wir das glaub ich nicht. aber wie heißt es so schön, die hoffnung stirbt zuletzt!

ich hab jetzt aber erfahren, dass ihre mutter auch bulimie hat/hatte (hat sie glaub ich nicht immer) und ich weiß nicht ob ihr das jetzt hilft oder eher dazu ermutigt sich den finger .... naja ihr wisst schon.

ich glaub ich darf ihr auch nicht mehr zeigen, wie sehr mich das beschäftigt.

LG

#10
naja, meine eigentliche antwort, um DICH SELBST zu schützen ist, dich von ihr zu distanzieren, bevor sie dich kaputt macht...

naja, entweder bleibst du bei ihr und sie macht dich gefühlsmäßig kaputt
oder du trennst dich von ihr und hast keine guten gedanken... und musst sehen, wie sie tiefer fällt...

naja, es ist hart, aber ich selbst war mal so... ich war krank und hatte einen freund, den ich geliebt habe, aber ich habe gemerkt, wie sehr es ihm wehtut und habe mich von ihm getrennt (ihm gings danach ziemlich schlecht)... und mir gings immer schlechter... aber so mies es klingt, ich musste erst ganz unten sein (24h täglich in wohnung, hungern, nix drin behalten, selbstverletzen etc.) bis ich gemerkt habe, dass es so nicht weiter gehen kann und durch ganz liebe hilfe fing ich dann eine stationäre therapie an... danach kam ich mit dem mann wieder zusammen und ich glaube selbst er weiss, dass ich die miese zeit brauchte, auch wenn es fast dran zerbrochen ist
seit der schlimmen zeit sind 2 jahre vergangen, die klinik ist übe ein jahr vorbei und inzwischen leben wir sogar zusammen und ich muss sagen, ich habe mich nie so gut gefühlt, weil ICH es SELBST ändern wollte

nur zu sowas muss man stark sein, sehr stark und das ist nicht jeder :?

#11
hab mir diese möglichkeit wie Pinar es beschrieben hat schon wieder aus dem kopf geschlagen. unsere beziehung hat genug positive aspekte um diesen einen zu übertönen.
ich muss die ganze sache nur aus einem anderen blickwinkel betrachten damit es mir besser geht und ich ihr auch besser helfen (so weit sie es zulässt und ich es kann) kann.

ich bin jetzt überzeugt, dass wir das schaffen. alles ne frage der zeit und der einstellung und beides ist in arbeit!!!