ebenfalls neu hier

#1
Hallo zusammen

Ich bin heute das erste mal auf dieser Seite, hab mal ein bisschen rumgeschaut, und glaube, das es gar nicht mal so schlecht ist.

Auch ich leide, nun seit ca. 8 jahren an Bulimie. Habe schon so vieles Probiert, bin momentan wieder an einer Therpie, mal was alternatives. Momentan geht es mir auch viel besser, doch bin ich mir gegenüber sehr misstrauisch geworden, ich weiss, es kann sich jeden tag wieder ändern....

Fast alle Leute aus meinem näheren Umfeld wissen auch bescheid über meine Krankheit. Und wirklich ernst nimmt es aber trotzdem niemand... Klar, zuerst unterstützung, damit ich eine Therapie beginne, ich wurde fast dazu gedrängt. und jetzt immer die Frage, "und wie geht es dir? Gut, oder? Es ist doch besser geworden, nicht??!!" kann ich echt nicht mehr hören. Man fühlt sich so was von schwach, minderwärtig dabei. Es hat viel Mut gebraucht, überhaupt mal was zu sagen, inzwischen bereuhe ich es auch teilweise.

Wollte dies nur mal schnell loswerden, vielleicht ergeht es euch ja ändlich.
Grüsse an alle, die mich verstehen, und weiterhin viel Kraft und Mut.
Esthi

#2
Hi Esthi,

das mit diesem 'mensch, wie gehts Dir denn, besser?' usw., daß kenne ich auch nur zu gut! Auch ich habe mich im Nachhinein bei vielen schon ein bischen geärgert, daß ich über meine Krankheit so offen erzählt habe. Das Problem ist einfach, daß einige gut damit umgehen können und verstehen, daß es sich 'einfach' um eine Krankheit handelt, die sich eben nicht auf physischer sonder auf psychischer Ebene abspielt und es leider auch genug andere Menschen gibt, die einfach nicht genug Weitblick haben, um verstehen zu können, selbst wenn sie es wollten.
Nur leider weiß man selbst nicht immer vorher, wer gehört zu welcher Menschengruppe.
Ich bin mittlerweile auch vorsichtiger geworden, wem erzähle ich und wem nicht, denn oft hilft es mir überhaupt nicht weiter, ob jemand davon weiß, oder nicht.
Selbst Menschen die mir sehr nahe stehen und mit denen ich eigentlich gern über mein Problem reden würde, von denen ich aber sicher weiß, daß sie damit leider nicht umgehen können, erzähle ich nicht davon (z.B. meine Mutter, ich weiß genau, wie sehr sie selbst darunter leiden würde, aber sie wird nicht die eigentlichen Ursachen verstehen können).
Ich habe übrigens heute das Buch 'Zucker und Bulimie' angefangen zu lesen und bin einfach nur total begeistert!!! Zum ersten Mal nach meinen 100.000 (...) Büchern, die ich über dieses Thema gelesen habe, habe ich das Gefühl einen Lösungsansatz gefunden zu haben.
Vielleicht kann Dir das auch weiterhelfen?
Liebe Grüße
Florina

#3
liebe esthi

ich finde es toll, dass du eine therapie machst. ich mache übrigens auch eine alternative... mein therapeut ist nicht spezialisiert auf bulimie/ essstörungen, aber er weiss einfach, wie er mir helfen kann...

ich kenne dieses gefühl, das du beschreibst sehr gut, von wegen, es wäre manchmal besser, wenn es mein umfeld nicht wüsste.
manchmal fühl ich mich diesen menschen dann so schutzlos gegenüber gestellt.
ich habe momentan auch nicht so das bedürfnis, mit den wissenden menschen darüber zu sprechen, weil sie diese komplexe störung einfach nicht verstehen können. aber ich bin ihnen deswegen überhaupt nicht böse.
hier im forum findest du menschen, die dich verstehen, die viele deiner probleme sehr gut nachvollziehen können.

ich wünsche dir alles gute auf deinem weg aus der bulimie!

liebe grüsse
galaxy