Erste Grüße...

#1
Hallo Leute,

ich heiße Alex, bin ... wie der Name vielleicht vermuten lässt, nicht weiblicher sondern männlicher Art und um es auf den Punkt zu bringen [..] ich hab..nein ich leide mittlerweile seit sehr viel längerer Zeit an Bulimie. Was mich zeitenweise am Meisten ärgert und irgendwie auch enttäuscht...man liest überall, in den "Sachbüchern", selbsternannten Ratgebern usw. beinahe immer nur von Frauenberatungsstellen, Frauen und junge Mädchen haben dieses Problem usw. Irgendwie fühl ich mich da als Mann (ich denke mit 22 darf man sich ja schon so nennen oder?) irgendwie zurückgestellt, ja teilweise auch diskriminiert. Keiner hat es verdient, an einer bzw. dieser Krankheit zu erkranken bzw./und zu leiden, weder Frauen noch Männer, aber es ist doch wirklich relativ selten, dass ich irgendwo zu lesen bekomme, dass Männer und junge Männer an Magersucht und/oder Bulimie erkranken können, oder es GENAU für diese Gruppe eigene Einrichtungen gibt. :cry: Heutzutage sind nicht nur Frauen Opfer der Werbebotschaften und Marketinggags, welche uns eine schöne heile möglichst SCHLANKE (= GUTE UND PERFEKTE) Welt suggerieren wollen. Auch wir Männer stehen unter einem gewissen Leistungsdruck...sei es jetzt was den Job betrifft oder halt das Aussehen, welches am Besten immer Perfekt durchgestylt sein soll.

Als es bei mir mit den ersten Erscheinungen anfing (Magersucht..) dachte ich nicht daran wie es heute alles sein würde (eben Bulimie). Ich denke in den letzten paar Wochen echt oft daran, wirklich profesionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil es so nicht wirklich weitergehen darf/kann. Nur ist es für mich halt eben schwer, weil .. so wie es hier sicher schon einige beschrieben haben, ich mach mir dann ständig Vorwürfe, wenn ich etwas esse und ICH nicht die Kontrolle darüber hab es zu behalten oder nicht. Somit schließe ich den Besuch öffentlicher Lokale usw. schon seit Jahren aus. Meine Freundin, welche ebenfalls das Problem hatt(e?) und es mir relativ bald auch erzählt hat ... war schon mal bei einem Beratungsgespräch .. nur ich hab irgendwie Bedenken, weil einerseits wäre es zwar wunderschön, wieder Spaß am Essen zu haben .. aber andererseits ... würde ich jetzt auch wieder etwas aufgeben ... und zeitenweise weiß ich echt nicht mehr weiter :(

Na gut, ich wünsche euch allen noch einen schönen erfolgreichen (Sonn)Tag .. bis bald Alex

Re: Erste Grüße...

#2
hello =)

erstmal ein herzliches willkommen.. werd mich eher kurz halten, weil es mir grad nicht sehr gut geht.. =/

ich kann dich sehr gut verstehen, denn gerade wenn man an einer essstörung leidet und dann denkt, dass man diese eigentlich gar nicht haben sollte, geht es einem wohl nur schlecht... ich hab auch schon oft das gerücht gehört, dass essgestörte männer schwul sind.. allerdings mach ich mir aus solchen aussagen nicht viel =)

ich finde es toll, dass du hilfe in anspruch nehmen willst und glaub mir, dass was du "hergibst" is nichts gutes... du kannst damit nur gewinnen. den leben wird wieder genießbar =) also ich würd mich freun wenn du den schritt wagst =)
du musst ja zu keiner beratungsstelle gehen.. dein hausarzt sollte dir zum beispiel auch weiterhelfen können und kann dir evtl. einen guten therapeuten empfehlen!
hat deine freundin die krankheit überwunden? wie lange seid ihr schon zusammen?

ich wünsch dir weiterhin alles gute =)

lg,
crazy

#3
Hi Alex!!

Herzlich Willkommen!!!!!!!!

Ich gebe Dir vollkommen recht mit Deinen Worten! Die Zeiten, dass Essstörungen "Frauenproblem" waren, sind vorbei...allerdings...war das jemals wirklich so??

Manchmal denke ich, dass es das nie war, wohl eher bei Männern noch ein viel größeres "Tabu" wie bei Frauen.

Habe mich beim Lesen der Ratgeber auch immer gefragt, wie es wohl einem essgestörtem Mann gehen muss, der ständig von "Patientinnen" "Bulimikerinnen" ect liest und der "Mann" nur mal so nebenbei erwähnt wird, falls überhaupt... Bestimmt ein blödes Gefühl.

In einer Therapie denk ich, ist d aber kein Thema. Die Therapie ist ja schließlich nicht irgendwie auf "Frauen" abgezielt.

Ich mache z.B. ne Verhaltenstherapie (noch ziemlich am Anfang) und meinem Thera wäre es glaub ich echt egal, ob ich da jetzt als Mann oder Frau sitze. Das Ändert ja nix an der Therapie. Weißt Du was ich mein?

Also ich würde mir an Deiner Stelle ruhig Hilfe holen. Schließlich hast Du ja schon drüber nachgedacht. Lass Dich nicht davon unterkriegen, dass überall von "...innen" gsprochen wird, denn für die Therapie ist das Geschlecht jawohl echt sch...egal!!!

Wünsche Dir alles Gute! Hier im Forum sind ja auch eineige "Kerle" vertreten! Allein unter Frauen biste hier nämlich nicht;-))

LG Nadine