#301
Guten Morgen, guten Morgen!

Heute ist wieder einmal ein äußerst interessanter Tag. Ich sitze in meiner Wohnung und räume auf. Da ich mittlerweile nur noch 2 mal in der Woche in meiner eigenen Wohnung schlafen, ist es irgendwie schon etwas besonderes, hier zu sein.
ich kann mich gut an meinen Gedanken erinnern, als ich vor mehr als 3 Jahren hierher gezogen bin und wusste: das wird das Ende meiner Bulimie! Mein eigenes Leben, ich kann kochen und esse was ich will.... wird das schön. Dass es sich zu 100% gegenteilig entwickelt hat und zu meinem Fressgefängnis mit Abschirmung von der Außenwelt wurde, ist eine andere Geschichte. Ich wurde hier niemals wirklich glücklich, auch wenn ich meine Wohnung wirklich gern habe und niemals verkaufen werde.

gut was wollte ich eigentlich ursprünglich? Ah genau, also: Als ich vorhin auf der Terasse stand und meine Laune überschwänglich positiv war, dachte ich mir nur: wie kann es sein, dass ich gestern noch ganzen Tag erbrochen habe und mir sicher war "du schaffst es niemals", jedoch meine Stimmung heute ganz anders ist und ich eine Zukunft sehe und keinen Fressdrang verspüre und Hoffnung habe und Leben will.
Das zeigt mir einmal mehr, dass es reine Kopfsache ist. Und meine eigene Entscheidung.
ich muss aufhören nach all den Jahren immer die Sucht vorzuschieben. Wie ich schon früher einst zitierte: Es ist keine Schande, suchtkrank zu sein, aber
es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun!

ich wünsche euch einen schönen Tag! :D
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#306
wurde jetzt gegen abend noch richtig hart. hatte die pizzakarte zweimal in der hand weil mir die nudeln ohne irgendetwas (sonst war nichts zu essen da) dann doch zu hochkalorisch waren, aber schwachsinn! mir geht es gut! was ist schon ein teller nudeln??? dazu der köstliche rotwein! klar fühl ich mich voll.
Aber so wird das von nun an wieder sein.
Besser als die Hamsterbacken.

Mann ich war wirklich knapp dran zu versagen. und das am wieder mal 1. Tag! aber ich habe schon lange davon geträumt, wieder die Kraft zu haben, um zu kämpfen. Jetzt ist sie da.

Wünsch euch was
Eure Paula
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#307
Mann ich war wirklich knapp dran zu versagen. und das am wieder mal 1. Tag! aber ich habe schon lange davon geträumt, wieder die Kraft zu haben, um zu kämpfen. Jetzt ist sie da
das macht mich glücklich, wirklich!
und auch wenn es heute hart war/ist, dass heißt nicht das es auch morgen so sein muss. ich glaub die krankheit ist so unberechenbar das man wirklich nur für den moment denken/handeln/fühlen kann.

weißt du, heut hab ich ne unglaubliche erfahrung gemacht:
trotz fa und erbrechen habe ich noch was aus dem tag gemacht. ich hab mich nicht ins bett verkrochen und weitergefressen. ich hab mich nicht auf mein unglücklichsein komzentriert - das macht so unheimlich viel aus!
hätt ich das früher gemacht wäre mir ne menge ersparrt geblieben...

drück dich!

#311
danke!

blümchen, ich habe heute die beiträge von blumenkind's abschied gelesen und dachte im ersten Moment, du bist es (aber nur in der ersten zehntelsekunde) und war bodenlos schockiert....

#313
kannst du denn sonst was positives aus dem tag ziehen?
da gibts bestimmt was, was ihn lohnenswert gemacht hat...

und entschuldige dich nicht! nicht dafür!

#314
naja, positiv ist, dass ich den tag bis 19 Uhr wie ein normaler Mensch gelebt habe. Ich hab untertags auch nicht sonderlich viele Gedanken an die Bulimie. Kein Vergleich zu früher, wo der Tag doch nur aus Kotzen bestand. Ich war auch lange am Überlegen, ob ich es tun sollte oder nicht.

Generell fühle ich mich gut. Ich werde nur eben nicht Herr über meine Sucht. Was labere ich da. Ich bin ein Vollidiot.

Meine Güte war ich mit 19 noch glücklich. Da hab ich bloß das normale Essen erbrochen.... von FA keine Spur, ich dachte niemlas, dass es so bergab gehen würde. Mit 24 war ich am körperlichen und seelischen Tiefpunkt. Heute ist es nur noch der körperliche. In der Zeit zwischen Studienabschluss und Arbeitsbeginn - Winter und Frühling 2006 - hatte ich die Grenze erreicht. Seither ging es ganz langsam aber stetig bergauf - zumindest die Depressionen betreffend.

Ich muss es doch irgendwie schaffen, ein normales Essverhalten zu kriegen. Mein geliebter Hase hat am Wochenende etwas schockierendes zu mir gesagt: Schnecke, wenn ich so essen würde wie du, würde ich in einer Woche *kg zunehmen.
Und damit hat er Recht... er weiß ja nicht, warum ich es nicht tue.... und manchmal bin ich so süchtig, dass ich mich nicht einmal vor ihm zurückhalten kann! Öffentlich esse ich doch auch so vorbildlich! Da fühl ich mich richtig gut und denke: ich bin so wie ihr!! Ich weiß, dass ich zumindest ab und zu ganz normal wie jeder Mensch essen könnte! Ich muss mich nur noch mehr bemühen.... oh gott ich rede wie ein kleines Mädchen...