#31
Hallo Susanne,
nachdem ich nochmals unsere Korrespondenz durchgelesen habe, ist bei mir noch eine Frage aufgetaucht. Du schreibst, dass Du Deine ES und ALK dazu gebraucht hast, um Deine Ängste aushalten zu können. Dies trifft auch auf mich zu, oft vergleiche ich meine ES mit einer Krücke, die mir hilft, mein Leben zu leben. Treten bei Dir diese Ängste nach Deiner Therapie noch auf, d.h. Du hast gelernt, mit ihnen anders umzugehen und sie besser auszuhalten, oder aber nimmst Du Dein Leben jetzt anders in die Hand, so dass die Ängste garnicht mehr hochkommen? Bei mir ist es so, dass gerade wenn ich meine Leben in die Hand nehmen will, die Ängste auftauchen, sicherlich auch verursacht durch zu wenig Selbstvertrauen.
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#32
Hallo Kendra,

ich habe gelernt, mit meinen Ängsten anders umzugehen.

Einige Ängste tauchen nämlich immer wieder auf - aber statt sie mit ALK oder FAs zu betäuben, setze ich mich heute damit auseinander. Manchmal bin ich dazu allein in der Lage. Manchmal hilft es, darüber zu reden. Kommt ganz darauf an.

Auch bei mir waren die meisten Ängste durch zu wenig Selbstvertrauen verursacht. Und damit völlig unnötig. Tatsache ist ja auch, dass kein Problem durch eine Sucht gelöst wird und dass das, wovor man Angst hat, nicht anders oder besser wird, wenn man die Augen davor verschließt.

Ich bin viel stärker, als ich früher gedacht habe. Und du bist es ganz sicher auch! Du hast alle Fähigkeiten in dir, um mit dem Leben zurechtzukommen - du musst sie nur entdecken. Dann brauchst du irgendwann die Krücken nicht mehr.

Ganz liebe Grüße,
Susanne

#33
Hallo Susanne und Marya,
In den letzten Tagen habe ich nochmals viel über mich selbst nachgedacht. Ihr habt mich weiter darin bestärkt, nicht die ES als meinen Feind zu sehen, den es zu bekämpfen gilt. Vielmehr möchte ich mich auf mein Leben konzentrieren, es geniessen und mit Schwierigkeiten lernen, umzugehen. Die Es wird dann von selbst immer mehr verschwinden, so wie sie es in letzter Zeit schon getan hat. Deine letzte Mail, liebe Susanne, hat mir nochmals einen Ruck in diese Richtung gegeben.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass es jetzt an der Zeit ist, nicht weiter theoretisch die Problematik anzugehen, sondern dem eigentlichen Leben wieder mehr Raum zu geben. Das wird der Grund sein, wenn ich in der nächsten Zeit vielleicht nicht mehr soviel über meine ES schreiben werde. Ich freue mich weiterhin auf den Kontakt mit Euch, vielleicht auch über Themen, die nicht mehr nur die ES selbst betreffen.
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#34
Hallo Ihr beiden - sind ja immer noch nicht mehr geworden von der "Altenfraktion"... Na, egal. 8)

Ihr redet hier immer von Ängsten. Was habt Ihr eigentlich für Ängste, könnt Ihr das konkretisieren?

Ängste hat wahrscheinlich jede(r). Meine sind:

1) Gewichtszunahme
2) Krankheit durch ES / Spätschäden
3) Tod

Daß es DIE Reihenfolge ist, erkenne ich daran, daß ich es immer noch vorziehe, der Gewichtszunahem einen Riegel vorzuschieben anstatt sie möglicherweise zu akzeptieren, OBWOHL ich weiß, daß die entsprechenden Maßnahmen meiner Gesundheit nicht gerade zuträglich sind. Scheiß-Erkenntnis. Gestern hatte ich so einen mega-schlechten Tag (wirklich, ganz grausam!!!) Im Vergleich zu Euch beiden bin ich noch lange nicht gesund :roll: .

Ja, Kendra, wir können uns gern auch über anderes als die ES austauschen. Was willst Du denn gern wissen? Sag´ mal kann es sein, daß ich Dich auch in einem anderen Forum gefunden habe? Und noch was, interessiert mich einfach: wäret Ihr - ganz grundsätzlich - daran interessiert, daß man sich mal im RL kennenlernt? Nur so ´ne Frage, ist mir ja bischen peinlich, aber ich stelle sie trotzdem *aufdringlichsei*.

Noch was, Kendra, Deine Formulierung resp. Vermutung, ich ließe meine ES "gezielt zu" hat mich irgendwie schockiert. Leider hast Du Recht.

Liebe Grüße,
Zoemarya
:) :)

#35
Hallo Marya,

ich bin grundsätzlich daran interessiert, mich über andere Themen als die ES mit euch auszutauschen.

Was bitte ist RL? Habe ich noch nie gehört.

Ich werde meine Ängste in einem neuen Posting konkretisieren und dazu ein neues topic eröffnen, damit dieses nicht so endlos lang wird. Habe allerdings erst heute am Abend Zeit dazu.

Bitte guckt unter "Ängste", wenn ihr mögt.

Liebe Grüße,
Susanne

#36
Hi Susanne,

eine sehr gute Idee, einen neune Strang aufzumachen! Ich guck auf jeden Fall. Bin schon gespannt.

RL ist "Real Life". Ich finde es klasse, daß es die Möglichkeit gibt, sich virtuell auszutauschen, aber langfristig ist das - zumindest was mich betrifft - effektiver, glaubwürdiger und verbindlicher, wenn man sich mal gesehen und "in echt" miteinander gesprochen hat.

Bis später mal,
Gruß ZM

#37
Hallo Marya und Susanne,
ich finde es auch gut, wenn dieses Topic eigenständig im Forum angesprochen wird. Ich habe etwas Bedenken, dass mit dem Topic "auf der Suche nach 40+" sich auch viele jüngere Mitglieder des Forums abschrecken lassen. Vor 20 Jahren hätte es mich zumindest abgeschreckt :-). Andererseits kann ich mit manchen Beiträgen der Jüngeren hier auch nichts anfangen, obwohl ich erstaunt bin, wieweit auch Frauen unter 20 in ihrer Gedankenwelt sein können. Davon war ich in dem Alter Lichtjahre entfernt. Insgesamt fühle ich mich aber nicht Mitglied der Altenfraktion (wenn ich es vielleicht auch bin :-)).
Marya, auch ich habe manchmal Probleme, wenn ich siehe, dass ich noch nicht so weit bin mit der Bewältigung meiner ES wie z.B. Du Susanne. Es hilft mir dann, mich lieber mit mir selbst vergleichen, wie es mir noch vor einem Jahr ging. Da habe ich auf jeden Fall dazugelernt. Wie sieht es hier bei Dir aus? Ich glaube, dass dieses Vergleichen mit anderen allgemein eine Schwäche von Menschen mit ES ist. Mir ist es auch schon häufig hier im Forum bei anderen Mitgliedern aufgefallen. Nicht umsonst sind z.B. Gewichtsangeben hier im Forum tabu.
Ich bin auch noch Mitglied in einem weiteren Forum: http://7340.forum.onetwomax.de/, das ist wahrscheinlich dasjenige, das Du meinst. Allerdings habe ich dort nicht das gefunden, was ich suche, sondern das habe ich hier mit Euch gefunden. In 2 Foren auf Dauer aktives Mitglied zu sein, ist mir im Moment zu zeitaufwändig.
Zum Thema RL (ich wusste auch erst nicht, was es bedeutet, aber Babylon, ein Übersetzungsprogramm hilft wie immer weiter): aufgrund unsere Wohnorte wird es nicht einfach spontan realisierbar sein. Ich habe z.Z. auch noch eher das Gefühl, dass wir uns noch zu wenig kennen und die Möglichkeiten, die das Internet bietet, noch nicht genügend ausgeschöpft haben. Ich könnte mir eher vorstellen, den Kontakt über e-Mail ausserhalb dieses Forums zu intensivieren, denn ich würde Euch auch gerne "privat" näher kennenlernen.
Über meine Ängste werde ich dann im neuen Topic erzählen, ich bin gespannt .....
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#38
Hallo Kendra und Marya,

leider fehlen auch mir die technischen Möglichkeiten für RL.

Ich wäre aber an einem e-mail Kontakt interessiert.

LG, Susanne

#39
Hallo Kendra, :D

vor zwanzig Jahren hätte mich das auch abgeschreckt, obwohl mich heute Beiträge von 60-jährigen nicht abschrecken, sondern eher neugierig machen würden. Den Titel habe ich allerdings absichtlich so gewählt, eben WEIL ich - ganz ehrlich gesagt - nicht viel mit den Problemen der wesentlich Jüngeren anfangen kann. Diese Jahre, diese ganzen Phasen des Suchens, des sich Orientierens, der eigenen Positionsbestimmung usw. habe ich selbst hinter mir, Verliebtheitsfragen berühren mich nur sehr bedingt, Schulprobleme noch weniger. Aber Du hast Recht, Kendra, manche sind wirklich klug und clever, weit für ihr Alter. Das ist aber leider die Minderheit. Auf diese zu reagieren oder mir deren Überlegungen anzuhören bin ich aber durchaus bereit.

Übrigens habe ich das mit der "Altenfraktion" nicht böse oder abwertend gemeint.

Ja, das VERGLEICHEN mit anderen muß nicht unbedingt aufbauend sein - im Gegenteil: ist manchmal frustrierend. Andererseits sage ich mir: wenn Ihr es geschafft habt, dann schaffe ich es auch noch. Für mich ist es interessant, wie IHR Euch langsam (und spät) aus dem Dilemma gelöst habt. Das ist übrigens auch so ein Punkt, weshalb ich es vorziehe, mit Gleichaltrigen zu korrespondieren: ich bin der felsenfesten Überzeugung, daß niemand, der nicht mir der ES erwachsen geworden ist, der nicht TROTZ Bulimie und ggf. anderem ein Leben gelebt hat, daß in Teilen lebenwert, wenn nicht mehr als das, war, überhaupt nicht NACHVOLLZIEHEN kann, wie es ist, 20 Jahre lang bulimisch (gewesen) zu sein. Die Hilfen, oft gut gemeint, sind dann letztlich doch eher hilflose Versuche des Trostes.

Ja, das von Dir zitierte Forum meine ich. Auch mir ist es im Prinzip zu viel, in mehr als einem ES-Forum zu schreiben. Alledings fällt meine Entscheidung so aus, daß ich in beiden weiterlese und eben nur sehr selektiv antworte, um mich nicht unnötig in verschiedene Diskussionen zu verhuddeln. Das passiert nämlich sehr schnell, wenn man auf viele Sachen antwortet - dann will man immer wissen, wie es weitergeht und hängt stundenlang im Netz. Das kann und will ich nicht, da ich ein interessantes und ausgefülltes Leben führe. Trotz B.

Ich finde es gut, wie Du auf das Thema Treffen im RL reagierst: abwartend. Ich wollte ja auch nicht für nächste Woche schon was organisieren, Gott bewahre. Und richtig, die Möglichkeiten des virtuellen Gesprächs sind in der Tat noch lange nicht erschöpft.

Dem privaten mailen - auch Gruß an Susanne! :) - hingegen stehe ich skeptisch gegenüber: sehr schnell hat man zwei, drei mailkontakte und damit Vepflichtungen, was zu allem Überfluß auch noch darauf hinausläuft, daß bisweilen bestimmte Dinge zweimal erzählt werden wollen. Also wenn schon virtuell, dann unter Ausnutzung des Vorteils eine Forums, daß eben mehr als ein DIAlog entstehen kann, also mehr als zwei (mit)reden können, wenn sie denn möchten.

Wenn jemand (Du oder sonst wer) jedoch wirklich etwas sehr persönliches schreiben möchte, was nicht mal anonym im Netz stehen soll, dann maile ich auch gern, sehr gern sogar. Nur muß man eben immer abwägen: was ist wirklich persönlich? Und was kann ich auch allgemein zur Diskussion stellen? Sind so meine Erfahrungen aus der Vergangenheit...

So viel für jetzt,
schönen Abend noch, Marya

#40
Hallo Marya und Susanne,
ich denke, wir sollten einfach die Dinge abwarten. Marya, Du hast recht, wenn Du die Vorteile dieses Forums beschreibst. Vielleicht reicht es ja auch, dass wir jetzt wissen, dass auch privater e-Mail Austausch möglich und von uns erwünscht ist, wenn wir einmal Themen haben, die wir dann doch lieber nicht öffentlich miteinander diskutieren. Ich möchte z.B. nicht alle meine Lebensumstände ins Netz stellen, insbesondere auch dann, wenn es meine Familie mit betrifft. Vielleicht haben wir auch einmal den Wunsch, Fotos auszutauschen. Bei der Kommunikation übers Internet sind halt viele Ebenen der menschlichen Kommunikation still gelegt, sicherlich auch mit positiven Aspekten.
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#41
Hallo Ihr beiden,

möchte nur noch kurz hinzufügen, dass es ja auch möglich ist, sich hier private Nachrichten zu schicken - wenn es mal erforderlich sein sollte.

Ansonsten möchte ich mich auch nicht verheddern und es gibt von mir aus auch fast nichts, was ich nicht hier veröffentlichen könnte.

Liebe Grüße,
Susanne

#42
Hallo zusammen

Mit grossem Interesse habe ich euren Gedankenaustausch gelesen. Als einer der wenigen Männer im ganzen Forum möchte ich mich aus verschiedenen Gründen an euch wenden. 1. gehöre auch ich der Gruppe
40+ an (wenigstens nach Geburtsschein). 2. habe zwar nicht ich selber, aber eine Bekannte von mir das gleiche Problem wie ihr.

Seit ich von diesem Problem weiss und mich durch intensive Gespräche mir ihr sowie Studium diverser Internetseiten über diese Sucht schlau gemacht habe, kreist alles immer um die gleichen Punkte:

Nacheifern eines Idealbildes
Vergleichen mit anderen (natürlich nur mit vermeintlich "Besseren")
zu wenig Zuneigung
zu viel Zuneigung (Gefühl der Einengung)

Das Vergleichen mit anderen ist bei weitem nicht nur den Personen mit ES vorbehalten. Diesem Drang unterliegen glaube ich alle Menschen. Wie entstünden denn sonst Neid und Missgunst?

Mit der Zuneigung ist es so eine Sache. Jeder Mensch empfindet anders. Der eine braucht viel davon, der andere weniger. Einer empfindet ein kleines "mit der Hand übers Haar streichen" als positives Signal, ein anderer kann es nicht ausstehen. Für mich als Elternteil (2 Buben, 10 und 8) ist eine der wichtigsten Arten von Zuneigung die Fähigkeit, dem anderen mit Interesse zuzuhören. Gerade bei Kindern.

Oft wird ja bei Therapien von ES festgestellt, dass die Wurzel allen Uebels in der Kindheit zu finden ist. Auch ich finde es wichtig für Betroffene, zu wissen, warum man diese Sucht hat. Es erscheint mir allerding völlig fehl am Platz, Schuldige zu suchen. Ein Teil von euch hat ja auch Kinder. Als Eltern macht man doch täglich seinen Teil an "Erziehung der Kinder". Jeden Tag versucht man, sein bestes zu geben. Es gelingt nicht immer. Auch ist nicht sicher, ob in der Nachbetrachtung mein jetziger Entscheid einer Kritik standhält. Deshalb gilt für mich immer: Klagt nicht eure Eltern an, bezeichnet sie nicht als Schuldige, sie taten immer das, was sie ihren
Möglichkeiten entsprechend und zu jenem Zeitpunkt als "das Beste" erachteten für das Kind.

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Ich finde es echt wunderbar euch, dass ihr die Energie aufgebracht habt, euch von den Fesseln dieser Sucht zu befreien. Macht weiter so. Die Mühe lohnt sich bestimmt. Aber tut es nicht für andere. Tut es für euch selbst!!
Seid in dieser Beziehung egoistisch.
Auch an einem denkbar schlechten Tag gibt es sicher irgend etwas Positives.
Schaut in den Spiegel und lobt euch für gute Taten.

Zum Schluss noch eine Frage, auf die ich noch nirgends eine Antwort gefunden habe: Wie kam es zum "ersten Mal"? Was führt dazu, ein Problem mit K* zu lösen?

Vielleicht könnt ihr euch daran erinnern

Soviel für den Moment

#43
Lieber Peter,

ich habe viel weiter oben ganz deutlich gesagt, dass ich meine Eltern überhaupt nicht anklage, dass es aber für mich unerlässlich war, nach den Ursachen für meine Sucht zu forschen, und die lagen nun einmal in der Kindheit.

Wenn ich dir nun also die Frage beantworten sollte, wie es dazu kam, dass ich zum ersten Mal gek* habe, dann müsste ich hier eine seitenlange Abhandlung schreiben - was dazu geführt hat, dass ich zum K* kam, ist war eben das Resultat meiner frühen Kindheitserlebnisse.

So sehr ich mich über dein Interesse freue und es natürlich schön finde, dass du dich hier eingeklinkt hast, so sehr habe ich doch auch ein Problem damit, mir von einem Angehörigen Ratschläge anzuhören. Du bist auf deine Art auch betroffen, vielleicht co-abhängig, aber du kannst dich niemals in das Leid und die Abgründe hineinfühlen, die ein Süchtiger er- und durchlebt.

Was glaubst du, weshalb ich mich aus den Fesseln der Sucht befreit habe -weil ich leben wollte, ICH WOLLTE LEBEN, ich habe es für niemand anders außer mir selbst getan.

Liebe Grüße.
Susanne

#44
Hallo Peter,
Wenn es einem richtig schlecht geht, neigt man schon mal dazu, einen Schuldigen zu suchen. Diese Gefühle kommen hoch, besonders dann wenn auch noch aktuell Probleme mit denjenigen hat, wenn einem alles auf den Geist geht. Aber das waren bei mir immer nur sehr kurze Gedankengänge. Es ist klar, dass es keine Schuldigen gibt, nicht einmal man selber. Bei anderen Krankheiten stände diese Frage auch garnicht zur Diskussion.
Da ich selber Mutter von drei Kindern bin, habe ich auch Erfahrung mit der anderen Seite :-) . Es ist natürlich so, dass ich gerade die Dinge, die mir in meiner Kindheit gefehlt haben, besonders berücksichtige. Mir ist ganz wichtig, dass ich meine Kinder als eigenständige Persönlichkeiten respektiere. Ich stehe zu meinen Kindern mit ihren verschiedenen Eigenarten und versuche nicht, sie in eine Richtung zu drängen, die ihnen nicht angemessen ist. Auch ich bin nur ein Mensch und mache sicher auch Fehler, die kann ich vor meinen Kindern aber zugeben. Ich versuche immer im Dialog mit meinen Kindern zu bleiben und ihnen zu zeigen, dass meine Liebe zu ihnen nicht von irgendwelchen Dingen abhängt, sondern nur um ihrer Selbst einfach da ist.
Meine ES war nie durch K* geprägt. Ich habe andere Wege gesucht, um die Kalorien umgehend wieder zu kompensieren. Ich kann mich vage daran erinnern, dass es eine kurze Zeit gab, wo ich es versucht habe, aber ich konnte es zum Glück einfach nicht. Ich kam damals auch schon in der Phase, dass ich mir selbst schon einfach zuviel wert war, um mir solchen Schaden zuzufügen.
Als nicht Betroffener wie Du kann man die Krankheit nicht verstehen und nicht nachvollziehen. Alle Vernunft, die ich dabei selbst ja auch noch besessen habe, konnte mir nicht weiterhelfen, die ES zu überwinden. Das einzige, was Vernunft mir gezeigt hat, war das Ziel. Den Weg dorthin musste ich mit anderen Mitteln finden.
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#45
Hallo Peter,

ich kann Dir nicht sagen, wieso ich eine Essstörung entwickelt habe. Aber ich weiß ziemlich genau, warum ich auf die Idee mit K... kam. Ich hatte vorher in einem 3/4 Jahr ganz schön abgenommen, von einem Pummelchen zu einer guten Figur. Und dann aß ich irgendwann mal Kuchen in meiner eigenen kleinen Wohnung und wollte nicht, dass sich dieser wieder auf meinen Hüften festsetzt und so kam ich auf diese "glorreiche Idee".

Sabine