Re: zurück zum Wesentlichen

#151
Nein, ich denke nicht, dass die Bulimie zu dir gehört. Und irgendwie scheint es bei dir notwendig zu sein, dass du neue, bessere Bewältigungsstile verinnerlichst und auch wirklich begreifst, so sieht es zumindest für mich aus.
Finde es toll, dass du ehrlich zu B. bist, sehr wichtig und ja, vielleicht erhöhst du damit ja auch deinen Leidensdruck und deinen Willen zu kämpfen.
Persönlich habe ich bei dir immer das Gefühl, dass du das sowieso alles weißt, es dir das Wissen aber es auch nicht leichter macht, es auch in die Tat umzusetzen... Du weißt ja, dass Perfektionismus und Diätwahn auch nichts nützen und, dass sie Probleme woanders liegen... Ist schwierig, ich weiß.
*schulterzuck*

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: zurück zum Wesentlichen

#152
dass die bulimie halt zu dir gehört, ist der größte schwachsinn überhaupt. und das weißt du auch - bevor du die es entwickelt hast, hast du ja auch deine leistung gebracht. vielleicht bist du jetzt an einem punkt angelangt an dem es dir deutlichst gezeigt wird, dass leistung nicht alles ist ... ist mir grad so in den kopf geschossen.

jedenfalls - ES GEHT!! ich bin das beste beispiel, ich hab auch schon fast aufgegeben gehabt. und jetzt spult sich tag für tag von der lebensspindel runter, und tag für tag ist es ein wunderschöner! ich kann essen was ich will und hab meine idealfigur; ich bringe meine tollen leistungen im studium, hab aber noch genug zeit für mich und für menschen, die mir was bedeuten; ich habe mehr als genug zeit für alles, und falls es mal eine "enttäuschung" gibt, dann tut sich immer wieder eine andere möglichkeit auf; ich habe so viel kraft und energie, dass ich alles meistere. die hast du auch! steck sie nur nicht in diätgedanken, heimlichkeiten und stress den du dir selber machst.

ich finds ganz toll von dir, dass du deinem freund diese e-mail geschrieben hast! wirklich, das hat meinen vollsten respekt verdient. wie colour finde ich auch, dass du wirklich kämpfst und WILLST. gib nicht auf. und wenn du nach dem studium ein halbes jahr klinik machst (ach quatsch, so lang dauert das doch gar nicht...), dann hast du dir eben die zeit dafür genommen - die arbeit läuft dir nicht davon! der unterschied ist, dass du nachher gesund bist, und ansonsten würdest du deine bulimie nur mitschleppen.

Re: zurück zum Wesentlichen

#153
Colourful hat geschrieben:Persönlich habe ich bei dir immer das Gefühl, dass du das sowieso alles weißt, es dir das Wissen aber es auch nicht leichter macht, es auch in die Tat umzusetzen... Du weißt ja, dass Perfektionismus und Diätwahn auch nichts nützen und, dass sie Probleme woanders liegen...
Ja das weiß ich. Aber ich weiß nicht wo die Probleme liegen :?.
Oder ja, doch, toll, ich habe ein geringes Selbstwertgefühl. Aber was mach ich damit? Und warum hab ich das?
Felidae hat geschrieben:der unterschied ist, dass du nachher gesund bist, und ansonsten würdest du deine bulimie nur mitschleppen.
Ja, das denke ich auch.
Felidae hat geschrieben:ich bin das beste beispiel, ich hab auch schon fast aufgegeben gehabt.
Ich bin soo neidisch darauf, das glaubst du gar nicht, obwohl ich mich natürlich wahnsinnig für dich freue! Aber ich verstehe nicht, wieso es auf einmal geklappt hat bei dir? Was war denn der plötzliche Auslöser? Diese Wunderheilerin? Deine neue Verliebtheit? Der Zusammenbruch?

Und Idealfigur? Du meintest doch auch immer dass du UG hast :? ?
Zuletzt geändert von bumble-bee am Mo Mai 18, 2009 13:31, insgesamt 1-mal geändert.

Re: zurück zum Wesentlichen

#154
Also B. hat auch geschrieben, dass er das eine sehr gute Idee findet und dass er mich auf jeden Fall dabei unterstützen wird.
Da frag ich mich wieder wie man mich bloß unterstützen kann? Ich weiß ja nicht mal wie ich mich selbst unterstützen kann. Wie kann ich denn neue Strategien verinnerlichen, oder wie kann ich aktiv was dagegen tun zu resignieren? Wie holt man sich selbst auf die richtige Bahn zurück?
Ich verzweifle auch ein bisschen in meiner Therapeutin, weil ich einfach nciht weiß was sie von mir will! Sie meint ich kann nichts falsch machen, aber offensichtlich mach ich auch nicht das richtige, denn sie meint ja, ich würde gar nicht gesund werden wollen :evil:.
Und wenn ich sage, hmm, ja, ich hab wieder mal ein Problem mit meinemKörper, weil ich mich von was anderem ablenken will, dann meint sie, dass sei aber schon sehr blauäugig :shock:
Und sie sagt mir immer wieder ich hab ein niedriges Selbstwertgefühl. Aber was kann ich denn tun, damit es besser wird? Ich bin echt sehr am Ende mit meinem Latein gerade.
Es fällt mir schwer zu verstehen was ich tun soll, wenn man mir sagt, die Bulimie ist ein Symptom, das erledigt sich von selbst, mir aber andereseits sagt, ich würde nicht gesund werden wollen! Was heißt es denn bitte, gesund werden zu wollen, wenn es nicht heißt, gegen die Bulimie anzukämpfen????

Re: zurück zum Wesentlichen

#155
hmm, ich weiß nicht genau - aber es war nicht das negative erlebnis wie die einlieferung ins krankenhaus, sondern ein positives - diese frau hat mir sozusagen die augen geöffnet, ich würde es mal so sagen: sie hat mir die tür gezeigt, mit ausgestrecktem zeigefinger, und mich in die richtige richtung geschubst; und ich bin dann durchgegangen. oder besser, hineingegangen in mein neues leben, mit ausgestreckten armen, bereit für all das schöne das dahinter auf mich wartete.

ich weiß nur eins: ich hab es VERDIENT, glücklich zu sein. das hast du auch!! ich glaub ein wichtiger schritt das einzusehen ist, sich selbst anzunehmen und zu lieben. es gibt NICHTS, wofür man sich schämen muss!
aber du musst an dich glauben. sag dir, du HAST bereits genügend selbstbewusstsein, nur im moment ist es noch verschüttet unter selbstzweifel, vielleicht auch selbsthass. es ist gedankliche arbeit, aber es funktioniert.
wodurch zeichnet sich denn selbstbewusstsein für dich aus? wann merkst du, dass du zu wenig davon hast?

die verliebtheit ist nur eine weitere sache, die mir zeigt wie schön das leben ist und was es alles für mich bereithält.

und ich hab ziemlich rasch muskelmasse aufgebaut, als ich mehr gegessen und zu trainieren begonnen habe. schlank bin ich immer noch, aber ich seh nicht mehr abgemagert aus. da war nicht mehr viel an muskeln da, das hat der körper abgebaut aufgrund der mangelernährung. inzwischen verstehe ich gar nicht mehr, warum ich diese FA hatte - ich esse wirklich alles, genieße es und freue mich dabei - ohne schlechtes gewissen! und mein körper verwertet es optimal, so dass ich mich wirklich wohlfühle und sagen kann, dass ich meine traumfigur habe.

Re: zurück zum Wesentlichen

#156
Hei Feli,
ach das hört sich alles soo gut an :D ! Und NATÜRLICH hast du das verdient :D ! Ich freue mich wirklich für dich und hoffe ich finde auch bald meine Richtung...
Ich hätte von mir eigentlich nicht so gesagt, dass ich ein geringes Selbstwertgefühl hab, aber ich merke immer mehr, dass es doch so sein muss:

1. ich glaube ich muss was leisten um geliebt zu werden. Wenn ich was geleistet habe, ist dieser "Erfolg" aber nicht beständig, d.h. ich muss dann gleich wieder was neues leisten.

2. Wenn ich eine 1.0 habe dann ist sie mit Sicherheit nicht so viel wert wie eine 1.0 von jemand anderem, weil ich bestimmt "Glück" hatte, meine Fragen leichter waren, etc.

3. Weil ich glaube, dünn sein zu müssen

4. weil ich nicht darauf vertraue, geliebt zu werden, bzw nicht nachvollziehen kann, warum gerade ich (--> hab ich doch gar nicht verdient)

... etc etc...

:roll:

Aber ich hab gerade wieder einen Job bekommen :D ! Ich hab dann doch diesen Monat Geldprobleme bekommen, weil die Bewerbungsgespräche, Fahrerei und Klamotten dafür doch einiges "aufgefressen" haben (und auch FAs etwas kosten) und mein chef meinte, als ich ihm vorschlug, dass ich ja so einen Tag die Woche oder 2x 4 h/Woche (was weniger ist als vorher) arbeiten könnte : "Das ist eine hervorragende Idee".
:D eine Sorge weniger...

Und ich habe gerade einen FA der im Anflug war, gekonnt pariert und hab stattdessen meine Wohnung umdekoriert :-) Jetzt ist die fresslust weg, juhu!!

Re: zurück zum Wesentlichen

#157
an den vier punkten, die du da jetzt aufgeschrieben hast, kannst du arbeiten! wann immer dir auffällt, dass du so etwas denkst, versuch umzudenken! wieso sollst du bei einer guten note glück gehabt haben, warum nicht der andere? und selbst wenn - was ändert es daran, dass du dich darüber freuen kannst? du musst gar nichts leisten, um liebenswert zu sein.

wichtig ist, dass du freude am leben hast. gönn sie dir.

und dass du was drauf hast, das sieht man doch an deinen erfolgserlebnissen! gratuliere zu dem job ;)

Re: zurück zum Wesentlichen

#158
Felidae hat geschrieben:und dass du was drauf hast, das sieht man doch an deinen erfolgserlebnissen!
Ja - DU siehst das und alle anderen sehen das, aber ICH sehe das nicht. Aus meiner Perspektive irren diejenigen, die mich bewerten (meine Profs, meine Chefs, früher die Lehrer). Ich erwarte immer, das der "Schwindel" beim nächsten mal auffliegt und alle erkennen, dass ich eigentlich GAR NICHTS drauf hab :?.

und ich weiß nicht, wie ich daran arbeiten soll, glücklich zu sein..?!?

Es bringt nichts, wenn ich mir das sage: Du brauchst nichts leisten um geliebt zu werden.
Du bist liebenswert so wie du bist.

Das andere Denken ist einfach so tief verwurzelt. Ich glaube nicht, dass da so ein bisschen drauf einreden hilft.

Naja. Aber ich habe mich jetzt schon 3x erfolgreich davon abgehalten loszuziehen und mir FA-Schokolade zu kaufen. Und gleich kommt ne Freundin und wir gehen zusammen Filmchen schauen mit noch ein paar anderen. Der Tag ist so gut wie gebongt :D !

Re: zurück zum Wesentlichen

#163
Habt ihr das wirklich so gemacht :shock: ?
vorm schlafen gehen: "Ich bin toll und wert so geliebt zu werden wie ich bin" :shock: ?
Da mach ich mich dann wieder runter: "mannmannmann ich hab so wenig selbstwert, dass ich mir vorm Schlafengehen sagen muss, wie toll ich bin" :roll:...
Ach naja.
Jetzt erst mal ins Bett :wink:. Ein Fuß vor den anderen. Und immer weiter.

Re: zurück zum Wesentlichen

#164
Nein, ganz so einfach würde ich das nicht sagen. Nicht vor dem Schlafengehen, sondern immer dann, wenn man wieder in einer Situation steckt, in der das Denken wieder in die Richtung geht, dass man sich selbst einredet, dass man das ja sowieso nicht kann und man deswegen ja sowieso nichts wert ist... Und sich dann selbst entmutigt damit, gar nicht mehr weiter versucht. Ich habe dann versucht mir zu sagen, dass ich es propieren kann, einfach mal versuchen und ich mich nicht dafür verurteilen werde, wenn es nicht klappt...
;)

Finde das gar nicht so lächerlich, wir hatten auch eine Patientin, die gehbehindert war und immer mit sich geredet hat: "Los, Martha, du kannst das Martha..."
Auf den ersten Blick sehr lustig, aber die Frau hatte ja Recht und hat damit ja auch ihre Wege allein geschafft. ;)

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Re: zurück zum Wesentlichen

#165
Hmm - ok bisher fiel mir immer erst hinterher auf dass ich mich mental mal wieder runtergemacht habe. Aber ich denke ihr habt recht. Selbstaufmerksamer sein, solche Situationen identifizieren und an das denken, was ich schon alles erreicht habe, und dass ich mich also gar nicht verstecken muss..

Naja, ist ja auch nicht ohne Grund ein wichtiges Therapiewerkzuge, Selbstwirksamkeitstraining. Die kollegen haben sich dabei wohl schon was gedacht :wink:. Muss jetzt nur irgendwie das Denken, dass es bei mir anders funktionieren muss, abschalten.
cron