Hallo Kibi,
nette Idee.

Dafür müsste ich bloß mal zu einer Zeit aus dem Bett kommen, wo ein Arzt Sprechstunde hat. (Okay, außer Mittwoch haben die das auch abends.) Aber bisher konnte ich mich nicht dazu aufraffen. Ich denke mir immer: Ich bin zu müde dafür. Das wird schon wieder vorbei gehen in ein paar Tagen. Dann die Angst, nicht ernst genommen zu werden vom Arzt. (Ich sehe ja nicht aus wie das wandelnde Elend. Ich kann sogar lachen.

) Ich gehe später zum Tanzen und werde da bestimmt Spaß dran haben. Und dann denke ich mir wieder: Hey, so schlimm ist es nicht, der Arzt wird Dich auslachen, wenn Du ihm erzählst, Du denkst, Du hast Depressionen.
Trotzdem gibt's halt auch Dinge, die für eine Depression sprechen, also die Antriebslosgkeit. Ich habe ja durchaus ein paar Sachen, die ich machen will, schreibe sie mir extra auf eine Liste abends. Aber morgens ist mir das dann egal. Das dauert dann, bis ich mal vor der Tür bin. Finde den Gedanken, duschen gehen zu müssen, schon anstrengend z.B. Finde meine Zukunftsaussichten hoffnungslos. Fühle mich minderwertig. Fühle mich schuldig, weil ich z.B. wieder den Kontakt zu meiner Mutter meide. (Obwohl ich weiß, dass sie darunter leidet.) Also ein paar Sachen sind schon so bilderbuchmäßig Depression. Andere dagegen gar nicht.

*Verwirrung* Ich bin auch nicht appetitlos, oder so unkonzentriert, dass ich nicht lesen könnte.
Ich denke, das liegt an den zwischenmenschlichen Enttäuschungen, die ich die letzten Tage wieder hatte. Aber ich komme da auch wieder drüber hinweg. Irgendwann. Weißt Du: Ich sehe so viele Leute, die heiraten (am Samstag fuhr die Kutsche durch die Stadt), Kinder kriegen, oder sich einfach nur auf der Straße küssen, Händchen halten.... und ich krieg's nicht mal hin, jemanden zu treffen. (Mann kann ja keinen zwingen, nee?)
Trotzdem habe ich noch eine andere Chance: Ich mache so ein komisches, ziemlich esoterisch anmutendes Coaching mit. Ab nächsten Mittwoch. Also ab morgen.
lg
aire