#18
von kaspher77
hallo an alle
zunächst; reinhard ich kann dir deine fragen nicht beantworten, weil das so einfach nicht ist und ich überdies zu wenig ahnung habe.
aber eine meinung habe ich.
warum ich trotzdem antworte, ist darin begründet, dass ich in meinem leben eine menge zwänge, und neurotische verhaltensweisen(nicht diagnostiziert) an den tag gelegt habe.
dazu gehörte in einer phase meiner schulzeit in jeder pause aufs klo zu gehen, weil ich angst hatte die kontrolle zu verlieren. peinlich irgendwie.
das ging so weit das ich sogar in den stunden fragte, und sich bald der zweifel der lehrer, ob eines drogenproblems oder anderer illegalen aktivitäten über meinem haupt zusammen braute. das ich damals stoffwechselstörungen hatte und darum einen furchtbaren metabolismus hatte war bestimmt nicht förderlich.
wer kennt nicht den griff zur türklinke nach dem er/sie ganz sicherzugesperrt hatte? wer ist noch nie zurückgegangen um zu sehen obs auch wirklich zu ist, die kaffemaschine abgedreht ist, obwohl man sich sicher sein sollte, weil mans vorher schon gecheckt hat? viele menschen richten schräg auf tischen liegende fernbedienungen auf die tischkante aus oder richten einen stoß magazine.
ich mach das, und versuche dagegen anzugehen, wenn ich mich dabei erwische. viel menschenen machen mich nervös. und ein sonntags menü wird wohl nie einfach nur ein sonntags menü für mich sein.
ich denke das sind alles beispiele für denkprozesse die unser handeln bestimmen können, und in ihrer ausprägung vielschichte formen annehmen können. womöglich unterschiedliche auslöser und motive haben. ich würde soweit gehen die grenze zwischen sucht und zwangshandlung als höchst durchlässig zu beschreiben.
das ist meine erfahrung. irgendwie hängt bei mir meist das belohnungssystem dran. sucht ist bei mir immer eine größe die ich ohne hilfe auch nicht weg bekommen werde.
was ich sagen will ist, das meiner meinung nach, der zugang zu einer unverstandenen thematik nicht in den gründen zu suchen ist die einem fremd sind, sondern in jenen die man kennt.
in jeder ecke der gesellschaft stehen unverstande - akloholkranke, fett und magersüchtige, drogenabhängige, raucher, spieler, extremsportler, buliemieerkrankte und so viel mehr ausprägungen verschiedenster und auch gleicher „schwächen“ – so dass ich denke, allgemein betrachtet ist es kein "problem" des/der einzelnen sondern eines der menschlichen natur.
die „gesellschaft“ hat so viele ecken das sie eigentlich ein kreis ist (matematisch gesehen ist der kreis ein unendliches vieleck, sag ich mal)! das sieht man aber nur wenn man sie von oben betrachtet. speziell betrachtet wird das bild aber nicht nur übereinstimmungen mit anderen sondern auch eben perönliche, einmalige schicksale enthalten.
zu sagen ich könnte nie spielen, wird einem der antwort auf die frage warum es die bekannte person tut nicht näher bringen.
ui jetzt geht’s mit mir durch. sorry. im grunde glaube ich daran das jeder mensch auch einen thematischen zugang zu so gut wie jeder tatsache menschlichen verhaltens haben kann. wenn man sich öffnet und die angst überwindet (was ich auch nicht oft schaffe).
es abzustreiten oder sich davon zu distanzieren ist ebenso nur menschlich. wissen schaft auch distanz mittels kontrollmöglichkeit. wer will das nicht?
es wäre auch seltsam nicht froh zu sein, nicht vor dem lidl besoffen und obdachlos herumzuliegen, nicht der junkie zu sein der am bahnhof offensichtlich seinen dealer sucht oder sonstwer. abgrenzung gehört auch dazu.
warum habe ich mich da jetzt so reingeschrieben? ich denke weil ich mich irgendwie über den gedanken geärgert habe, das die mehrheit irgendwie auf der gesunden seite leben will, und selbst im wissen wollen, distanz bewahrt (vielleicht um sich nicht anzustecken?).
reinhard, damit tue ich dir aber bestimmt unrecht, und das will ich nicht, der grund warum ich das geschrieben habe bin wohl ich selbst (aber ehrlich frag mich nicht wieso?).
lg und tut leid,
an alle die sich das lesen angetan haben
kaspher