Glaubst du an Gott?

Ja.
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Nein.
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Früher mal.
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#16
Ich glaube an Gott. Es macht einfach Sinn, wie ich finde.

Allerdings habe ich einen religiösen Backround, d.h. ich komme aus einer christlichen Familie. Mein Vater war extrem dogmatisch und religiös.
Ich unterhielt mich neulich mit meiner Mitbewohnerin über meinen Vater und ich stellte währenddessen fest, dass er in allem "Gott" und seine Regeln wichtiger nahm, als uns, seine Kinder, die Familie.
Wir musste dem braven christlichen Bild entsprechen, ansonsten drohte Strafe. Es gingt nicht darum uns Liebe zu vermitteln, sondern Regeln zu befolgen.
Ich weiß, dass meine Bulimie auch durch dieses mir suggerierte Gottesbild und die Vorschrift eines religiösen Lebens ausgelöst wurde.

Ich sehne mich danach frei zu sein und unverfälschte Liebe zu erhalten. Stark zu sein und unabhängig - und nachdem ich vieles aus meiner Vergangenheit reflektiert habe, glaube ich dass Gott ganz anders ist als ich immer dachte und dass er mich mit diesen Sehnsüchten geschaffen hat.

Ich weiß ich hab momentan sehr Mühe aus religiösem Denken auszubrechen und religiöses Denken raubt mir Freiheit und das endet früher oder später wieder mit BUlimie.
"Her life, my concern!"

http://www.twloha.com

#17
Hi dann will ich mich auch mal zu Wort melden!

Ich glaube nicht direkt an Gott und ich habe Letztes Jahr im Januar eigentlich den Glauben verloren, weil es mir da sehr schlecht ging und sehr viel passiert ist. Ich dachte, dass kein kein Gott wollen!

Ich bin aber überzeugt, dass es die Wiedergeburt gibt und ich will auch mal eine Rückführung machen lassen. Ich habe es an meiner Katze gemerkt, weil sie war viel zu schlau, für ein Tier. Als ich geboren bin, sind zwei Verwandte von mir gestorben, die mich sehr gerne hatten und ich bin überzeugt, dass Sie es waren in Ihr!

In meiner Letzten Therapie bin ich dann mal mit einer Mitaptientin in die Kirche gegangen. Es war sehr ruhig und angenehm. Ich bin dann auch mal alleine gegangen, weil ich mir denke, es kann nicht schaden, auf den Weg was ich gehe.

Am Ostersamstag haben wir es so gemacht, dass ein Kumpel und ich uns in seinem Dorf bei Ihm getroffen haben, sind dann in die Messe gegangen und dann haben wir uns mit mehrern getroffen und haben Dvd geschaut. Ich muss sagen, es war echt schön, so eine friedliche Gemeinschaft.

#18
Schon krass, wie wenige an Gott glauben :shock:

Aber wenn man von einer ES oder etwas anderem betroffen ist und "gezeichnet" verliert man bestimmt schnell den glauben daran, dass gott helfen könnte...

er hat uns allen jahrelang nicht geholfen...warum sollte man an ihn glauben...
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

#19
ich glaube auch an gott.

und nur weil es einem einmal schlecht geht bzw. man nicht zufrieden ist, heißt das ja nicht gleich, dass es ihn deshalb nicht gibt... er is ja kein wunderheiler. wieso sind oft gerade die ärmsten menschen die gläubigsten muss man sich da fragen...

ich weiß, dass Gott da ist, und ich weiß dass er mir kraft gibt und kleine zeichen auf meinem weg verstreut, die mich weiter weisen.

dazu gibt es ein ganz schönes gedicht... (die gruppe glashaus hat das übrigens auch vertont):

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?"

Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da hab ich dich getragen."

ich glaube, dass gott nicht von unserer seite weicht, und gerade nicht, wenn es einem schlecht geht. egal wie wenig man betet bzw. bibel liest usw... jeder kann, wenn er will, seine persönliche beziehung zu ihm haben.
übrigens bin ich auch bei vielem, was die kirche macht kritisch, sie hat nun einmal ein ganz eigenes welt- und glaubens- und menschenbild und folgt oft sehr strengen dogmen. aber sie hat nun einmal eine sehr sehr tiefgründige und laange geschichte.
ich geh selbst nur selten in die kirche, lese selten in der bibel und bete nur ab und zu. doch trotzdem glaube ich, und das is für mich ein sehr schönes gefühl, denn ich weiß, dass es mehr gibt, als nur dieses leben und unsere welt.

#20
ich weiß, dass Gott da ist, und ich weiß dass er mir kraft gibt und kleine zeichen auf meinem weg verstreut, die mich weiter weisen.
Ich finde es schön, dass du zu deinem Glauben stehst! :D
Wenn es dir sehr viel hilft, sich auf Gott zu verlassen und daran zu glauben, dass er über dir wacht, finde ich es gut, dass du den Weg zum Glauben gefunden hast!

Aber für mich persönlich ist es ziemlich unbefriedigend und unrealistisch an Gott zu glauben. Wenn mir etwas nichts bringt oder hilft, dann verliere ich auch meine überzeugung und den optimismus, dass es mir hilft.

aber jedem das seine :wink:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

#21
Also ich glaube schon an Gott, sehr sogar. Ich hatte früher so oft Angst vor irgendwas und wenn ich gebetet hab, ist immer alles gut ausgegangen. Und das war unheimlich beruhigend. (Vielleicht hat man dann auch manche Dinge leichter ertragen, weil ich mir dann eingebildet habe, dass Gott sie eh schon "gemildert" hat und ohne Beten wäre es noch schlimmer gewesen.)
Mit der Kirche an sich hab ich auch nicht viel am Hut. Ich muss wirklich sagen mit einem Gottesdienst bzw. Messe kann ich einfach nichts anfangen. Da hab ich mich sowohl als Kind gelangweilt als auch heute, wo man der Lithurgie ja eigentlich folgen können sollte. Auch eine Predigt hat mich eigentlich selten berührt oder wachgerüttelt. Und auch das Abendmahl,etc. sind irgendwie so Rituale, die ich nicht wirklich mit "meinem" Gott verbinde, sondern die sich jemand anderer ausgedacht hat, die er mit "seinem" Gott verbindet. Also ich weiß schon, wofür alles steht und was es bedeutet, aber ich fühle einfach nichts dafür.
Und zur Bulimie möchte ich sagen: irgendwer hat oben so in etwa geschrieben: ich glaub nicht mehr an Gott, weil er mir nicht aus der Bulimie geholfen hat. Ich seh das für mich total andersrum: ich hab nach jedem Mal Kotzen ein ur schlechtes Gewissen, auch Gott gegenüber. Ich denk mir, dass er schon so viel für mich getan hat und ich jetzt so "böse" bin und ihm so etwas antue (keine Ahnung woher diese Gedanken kommen, bin nie mit dem Hölle, Fegefeuer, Beichte, "du böses Mädchen"- Zeugs aufgewachsen). Also ich erwarte mir nicht vom lieben Gott, dass er mich gesund zaubert, sondern ich will eigentlich, um ein guter Erdenbürger zu sein, mich möglichst bald selbst gesund zaubern :wink:

#23
ich glaube auch auf jedenfall an gott, naja, ob es wirklich gott heißt weiß ich nicht, auch nicht, ob es männlich oder weiblich oder geschlechtslos ist. aber ich glaube an etwas höheres. vielleicht ist es schlicht die liebe. keine ahnung. aber irgendwie glaube ich einfach, dass alles irgendwie einen sinn hat.

echt ein interessantes thema. aber auch ein thema, das nicht so leicht zu beantworten ist.

#24
Ja, wieso heilt Gott uns nicht von der Bulimie?
Und wieso hat er all die Dinge zugelassen, die zu dieser Krankheit führen?
Ich hab mich das lange gefragt.
Ich habe ein Bild von einem Gott an die Wand gemalt, der für mein Leben da sein soll und dann wenn es mir schlecht geht, mich tragen soll usw.
Die Frage ist doch: wie ist Gott wirklich? Bestimmt nicht so, wie ich mir das vorstelle. Ich glaube Gott sehnt sich danach dass wir ihn suchen.
Ich habe mir immer Vorstellungen von Gott gemacht, aber ich habe ihn nie gesucht und gefragt, wer er wirklich ist und ihm gesagt, dass ich ihn brauche.
Ich habe gemerkt, dass ich ihn brauche - nicht einfach eine Vorstellung von ihm, sondern ihn persönlich. Jemanden der mich liebt und mir alle Freiheit lässt und mich wertschätzt, der mich heilt und für mich sorgt.
"Her life, my concern!"

http://www.twloha.com

#26
für mich is gott eine ruhende kraft. eine beschützende hand, die man manchmal, vom leid übertönt, nicht spürt, aber die trotzdem immer da ist. er ist immer bei mir, und wenn ich verzweifelt bin, und den glauben an mich fast verliere, dann versucht er mir wege zu zeigen, wie ich weiter machen kann. er lässt mich sicher nicht fallen, das weiß ich. ich halt meine augen offen und sehe jeden tag ein licht (und sei es manchmal noch so klein), gott, für mich leuchten.

#30
hm, ich denk, die meisten kommen nicht einmal so weit, sich mit gott richtig auseinander zu setzen, da sie sich von der institution kirche abschrecken lassen. die ihnen zu streng, zu altmodisch, "langweilig" etc erscheint... ich sehe die kirche und gottesdienste einfach als zeitweise sehr schöne ergänzung zu meinem glauben. natürlich hängt das stark ab vom pfarrer, von der gestaltung der messe etc., aber ich hab schon viele schöne kirchliche erfahrungen mitgemacht : )