Habe ein bischen geschmunzelt, als ich Deinen Thread gelesen habe. Es kommt schon rüber, was Du denkst und fühlst. Ist aber echt lieb geschrieben.
Egal, was Du noch tust in Deinem weiteren Leben - es wird immer neue Lebensabschnitte geben, die gewisse Zwänge mit sich bringen werden. Ein eigener Hausstand ist etwas wunderbares. Man muss sich um nichts mehr kümmern und den Tag, abgesehen von zur Arbeit gehen, in vollen Zügen geniessen. Weil man ist ja nur sich selbst verantwortlich.gestern, als ich am abend heimgekommen bin, hat er in der wohnung gearbeitet und ich hab mich dann gleich übers wäschewaschen, bügeln, staubsaugen, aufräumen, putzen usw. gemacht. und da hab ich mir gedacht, ich bin jetzt 22, kann das wirklich alles sein?
Das klappt nur so leider nicht ganz. Aber mit der Gründung eines eigenen Hausstandes ist dieser Wunschgedanke verbunden. Schnell holt einen dann die Realität ein. Hausputz, Wäsche waschen, aufräumen, kochen. Huch - so viele neue Aufgaben, die einem die kostbare Freizeit, die man doch nun gewonnen hat, wieder zunichte machen. Nur scheinbar, Iggy. Und zwar solange, wie Du diese Aufgaben unorganisiert auf Dich zukommen lässt. Man muss nicht jeden Tag putzen und saugen. Wäsche waschen auch nicht. Du wirst bald eine Routine erlernen, die Dich diese Dinge so erledigen lässt, dass Du doch die neu gewonnenen Freiheiten geniessen kannst. Und Du wirst Dir eigene Prioritäten des Tages oder des Abends vergeben.
Machen sie das wirklich ? Sehr wahrscheinlich nicht. Du erlebst sie aber dann, wenn sie in ihrer Freizeit unterwegs sind. Und gerade dann, hast Du vielleicht einen der Zwänge im Kopf, die Du oben erwähnt hast. Somit erscheint dann deren Leben als etwas ganz wunderbares, weil sie für Dich ein Leben führen können, was so aussieht, als würde es in den Tag heinein gelebt. Dem ist nicht so. Auch diese Menschen haben Zwänge, denen sie sich unterwerfen müssen. Auch deren Freizeit ist nicht unendlich und unerschöpflich. Wer dies behauptet, der lügt sich und Dich einfach an. Es ist wichtig zu Beginn eines Lebensabschnittes, wie Du ihn begonnen hast, auf Dich zu sehen, nicht auf die anderen. Nach einer gewissen Zeit wirst Du erkennen, dass Du die gleichen Möglichkeiten besitzt, wie die Menschen, auf die Du gerade neidvoll blickst.aber wenn ich mir andere in meinem alter anschaue, die machen dies und das, leben in den tag hinein, führen ein leben...ja, wie es ihnen gefällt, tun und lassen was sie wollen.
Dieses "Spiesserleben" führen etwa 80% der Bevölkerung Deines Landes (ich führe, von außen betrachtet, ein echtes spießerleben - ich stehe morgens auf, gehe ins büro, gehe nachmittags raus, einkaufen, und dann das übliche im haushalt.
sicher, ich treffe mich mit freunden, ist mir auch extrem wichtig, ich gehe radfahren, gehe aus, in restaurants, lese gerne, dichte gerne und und und....
für mich ist mein leben - im großen und ganzen - auch schön

Dieser Zwiespalt, liebe Iggy, ist Dein Motor. Deine Kraft das Leben in eigene Richtungen zu lenken. Dem Leben einen Sinn zu geben. Es ist die Flamme, die Dich eben zu dies und das führen kann. Nutze diesen Zwiespalt, Dein eigenes Leben kreativ zu gestalten und neue Ziele zu finden.dieser zwiespalt, immer wieder, einerseits möchte ich es nicht anders haben, da ich nach langer zeit ziele erreicht habe, die mir viel bedeuten, andererseits denke ich mir, ich könnte dies und das machen....
ein liebes Bussi an Dich
Caruso