#18
Klingt jetzt vielleicht pervers aber was mich auch seit gestern zum Teil beschäftigt ist, was läßt einen Menschen so werden, ist er von Anfang an schon so gestört oder was läßt einen so handeln?
Es ist ganz sicher unentschuldbar, was er diesem Mädchen angetan hat, er hat sie um ihre Kindheit und um einen sehr, sehr großen Teil ihres Lebens gebracht (wenn nicht gar um ihr ganzes, denn wie soll man sowas bitte jemals aufarbeiten :( :?: ) - was bringt einen Menschen dazu, so zu handeln, wie dieser es getan hat?

Eine ziemlich grübelnde Spera

#19
Nachdem er nicht mehr lebt, wird es sehr schwer sein, seine Beweggründe bzw. Komplexe zu ergründen.
Und das Mädchen braucht Jahre um sich selbst zu finden, da wird es auch nicht so einfach sein, diesen Menschen zu ergründen.

Also ich glaub auch, dass das Leben dieses Menschleins nix mehr wert ist. Und das ist echt traurig. :(

#20
irgendwas in mir will einfach ganz fest daran glauben, daß jetzt alles gut wird, nachdem sie nach so vielen jahren wieder bei ihren lieben ist...
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

#21
ja, dieses "Monster", hat es sich einfach gemacht!! sich einfach vor den zug zu schmeißen, ist wirklich die "einfachste" Lösung für ihn gewesen!!!!!
tja, ich habe auch schon sehr oft darüber nachgedacht, auch aufgrund meiner eigenen geschichte, warum menschen so sind!! ist es angeboren :?: :?:
ist es das familiäre Umfeld :?: :?: :?: ist es selbst erlebtes :?: :?: :?:
ich glaube, da sind sich auch die Experten nicht einig :!: :!: :!:
für mich selbst, glaube ich nicht, dass ein Mensch böse geboren wird, aber ich will auch nicht, die ganze schuld dem familiären Umfeld geben!!
leider wird es immer ein Rätsel bleiben, was in diesem Fall passiert ist, was die auslöser waren!!!!
ich gebe sowohl der lieben hedi, als auch speranza recht, hat diese junge Frau noch die chance auf ein Leben :?: :?: :?:
und da schließe ich mich pic an, ich will ganz fest daran glauben :!: :!: :!: :!:

#22
ich glaube, wenn die junge frau sich in ihr lebenzurück findet - und die chance halte ich für winzig - dann wird sie aus dem erlebten eine unglaubliche kraft saugen und alles was noch kommt in ihrem leben mit erstaunlicher gelassenheit für schlechte und großer dankbarkeit für gute dinge z nehmen / z genießen wissen.

der weg aus so einer unvorstellbarkeit ins "normale" muss merkwürdig sein. deine familie die du nicht mehr kennst und die dich nicht kennt, die entwicklungen auf dem planeten der dein zuhause ist, die veränderung deiner selbst, deiner ehemals lieben, derer die dich vermisst haben -
wie schwer muss es sein aus der absoluten isolation heraus ein leben aufzubauen - und ist das was hier draußen jetzt kommt nicht vielleicht so schlimm und fremd, dass die einfachheit (wenn auch bedrohlich einsame, klerine, enge einfachheit) von "damals" eine ständige alternative bleiben muss?
wie kann mein eine junge frau auf das leben draußen vorbereiten - schon schwer genug, wenn nicht 10 jahre fehlen -

perplexität angesichts der tat.
und dann noch die feigheit.
und dann noch andere damit belasten
sie wird niemals die genugtuung erlangen, ihn verurteilt und bestraft zu sehen -
hoffentlich hat sie den glauben der sagt, dass nicht ungesehen und ungesühnt bleibt.
manchmal ist das wichtig, den täter leidend zu wissen, um selbst zu heilen.
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#23
las eben weiter, thema stockholm-syndrom.
das ,ädchen war in der zeit auch "frei" draußen im garten, wurde von nachbarn gesehen - hatte nicht um hilfe gerufen.
die psychologische erstbetreuung ist der meinung, dass es sich um das pathologische identifizieren mit dem täter handelt - daher keine ernsthaften bemühungen einer flucht all die zeit -

wikipedia:
Unter dem Stockholm-Syndrom versteht die Wissenschaft ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass Opfer mit den Tätern Mitleid empfinden. Es kann sogar darin münden, dass Täter und Opfer sich ineinander verlieben oder kooperieren.
weiterhin:

Das Stockholm-Syndrom mag auf den ersten Blick kurios erscheinen. Doch die Literatur nennt zahlreiche mögliche Ursachen für ein solches Verhalten:

In erster Linie manifestiert sich die Wahrnehmungsverzerrung, die zum Stockholm-Syndrom führt, darin, dass die subjektive Wahrnehmung der Geisel nur einen Teil der Gesamtsituation erfassen kann. Das Opfer erlebt eine Zurückhaltung der Einsatzkräfte vor Ort, es fühlt sich mit zunehmender Dauer der Entführung allein gelassen. Allein die agierenden Geiselnehmer können wahrgenommen werden, schon kleinste Zugeständnisse (das liefern lassen von Pizza, auf die Toilette gehen lassen oder Lockern von Fesselungen) werden als immens große Erleichterung empfunden. Das Opfer erlebt eine Situation, in der ihr ausschließlich "Gutes" seitens der Geiselnehmer widerfährt. Es kommt zu dem für Außenstehende nicht nachvollziehbaren Ergebnis, dass ein Opfer mehr Sympathie für seine Peiniger empfindet als für die (rettenden) Einsatzkräfte.
Opfer versuchen sich im Rahmen einer unkalkulierbaren Situation zu schützen, indem sie versuchen, die Wünsche eines Täters zu erfüllen.
Täter werden sich Opfern gegenüber oftmals wohlwollend verhalten, weil sie die Opfer als Vermögenswerte ansehen, oder um eine Eskalation der Situation zu vermeiden. Hieraus kann eine emotionale Bindung und Dankbarkeit von Opfern gegenüber Tätern entstehen.
Als eine entwicklungsgeschichtliche Grundlage für die Annäherung der Opfer an die Täter kann eine Prägung im Kindesalter angesehen werden. Wenn ein Kind lernt, dass ein böser Elternteil böser wird, wenn es leidet, aber beschwichtigt werden kann durch das Ausblenden der bösen Handlungsweisen und dem eigenen Gegenbeweis des "Gutseins", kann eine Extremsituation diesen Reflex wieder auslösen.
Der maximale Kontrollverlust bei einer Geiselnahme ist nur schwer verkraftbar. Erträglicher wird dies, wenn sich das Opfer einredet, es sei zum Teil auch sein Wille, z. B. da es sich mit den Motiven der Entführer identifiziert.


wenn dem so wäre, dann ist es gut.
das gehirn, unser gutes schlaues gehirn, schützt uns - es findet ventile für schlimmes. jedes psychologisch deutungsbedürftige verhalten ist am ende nur ein schutzmechanismus (auch jede sucht, amnesie, spaltung)
- vielleicht kommt jetzt zu allem überfluss auch noch das leid und die (unverständliche aber vor dem hinter grund des S-syn begreifbare) Leid über seinen tod hinzu -
leben kann sehr grausam sein.
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#24
du hast vollkommen recht!! vollkommen!!!!!!
aber bei ihr ist es leider wie bei sovielen anderen, wenn man von den medien ausgeht, da sie gott sei dank noch nicht der öffentlichkeit ausgesetzt ist, empfindet sie sehr viel symphatie mit dieser Kreatur!!!
wohl das einzige was sie am leben erhalten konnte, Dissoziation und das Gefühl der Annahme!! eine unglaubliche Kraft!!!!
cron