#2
von Roserl
hi laniger!
bei mir war das auch so, es war der horror. man sitzt zb mit einer freundin im kaffeehaus, redet mit ihr, hört ihr schon zu, aber ein kleiner teufelsgedanke schielt auf die speisekart und auf das, was da drauf steht. macht einen ganz kirre.
ablenkungsmanöver helfen, wenn überhaupt, nur kurzfristig. ich könnte dir schreiben, du könntest malen musizieren lesen - aber alles eigentlich a schmarrn.
das einzige, was mich weniger aufs essen fixiert sein liess, war der punkt, an dem ich meine esstörung loswerden wollte.
an dem punkt, an dem ich essen einfach essen sein liess - das gegessen habe, was ich WIRKLICH wollte, und so viel ich wollte, ohne damit eine innere taubheit füllen zu wollen.
je mehr man an essen denkt, sich beim nicht-essen stark fühlt, seinen selbstwert am gewicht festmacht und starre essenspläne befolgt - umso mehr macht hat das essen über dich. ist ja klar.
mach essen so "unwichtig", wie es ist und deine gedanken werden sich davon befreien. essen ist treibstoff für den körper, kein instrument für dein selbstbewusstsein, ist aber auch genuss. solange du dir kopfmäßig den genuss daran verwehrst, wirst du nur mit hassliebe daran denken.
leider funktioniert das nur, wenn man "bereit" ist...
jeder kennt das beispiel: "denken sie einmal 5 minuten NICHT an rosa elefanten". und was passiert? eben.
ein etwas nachdenkliches roserl