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Achtung, nichts für schwache Nerven...
Medizinische Folgen von Bulimie
Die Folgen einer Ess-Störung sind massiv und sehr vielfältig. Wir werden die häufigsten hier aufführen. Bei Symptomen geht bitte zum Arzt, nur dieser kann Euch weiterhelfen und auch erkennen, ob es eher harmlos oder etwas schwerwiegendes ist.
Der Arzt hat Schweigepflicht, also macht Euch keine Gedanken darüber, dass er etwas ausplaudert. Im Zweifelsfalle weist ihn noch einmal darauf hin. Aber denkt auch daran, nur wenn Ihr ihm gegenüber ehrlich seid, kann er Euch auch helfen, und nur so weiss er, wonach er eigentlich suchen muß.
Hier die medizinischen Folgen in alphabetischer Reihenfolge mit kurzen Erklärungen:
• Blut und Blutungen
Der Saft des Lebens - in Verbindung damit kann es zu verschieden Erkrankungen kommen.
Blutwerte: In den Blutwerten von Bulimiekranken können verschiedene Mangelerscheinungen nachgewiesen werden. Mangelerscheinungen durch das Erbrechen können sein: Kalzium, Vitamine, Eisen, Magnesium, Spurenelemente und Mineralstoffe. Unterstützend sollte man ruhig auf Brausetabletten (die von Aldi sind genau so gut wie die aus der Apotheke) zurückgreifen, doch was bei jedem einzelnen fehlt, kann nur der Arzt feststellen. Um den kleinen Piekser kommt Ihr also nicht herum. Dafür könnt ihr langwierigen chronischen Erkrankungen und Folgeerscheinungen durch Mangelernährung vorgreifen, leider aber meist nicht immer verhindern.
Blut erbrechen: Dies ist immer ein ernstzunehmendes Warnzeichen. Die Ursachen sind unterschiedlich und unterschiedlich von ihrer Gefahr für den Körper. Wichtig ist, sofort zum Arzt gehen! Damit ist nicht zu spaßen, und es kann tödliche Folgen haben. Speiseröhren sind Einbahnstraßen und nicht dafür gedacht, rückwärts zu arbeiten. Ein Grund für erbrochenes Blut ist der Überdruck, der entsteht, wenn der Mageninhalt auf die Rückreise geschickt wird. Dadurch können kleine Adern in der Speiseröhre platzen und somit Blut zutage fördern. Andere stecken sich den Finger in den Hals (oder andere Gegenstände), um sich "besser" übergeben zu können. Dabei können Verletzungen im Rachenraum entstehen, die nicht bemerkt werden. Dies sind aber nur zwei mögliche Ursachen. Es gibt andere, die auch weit gefährlicher sein können! Feststellen kann das nur der Arzt.
Nasenbluten: Auch dies ist auf den Druck zurückzuführen, der beim Erbrechen entsteht. Dies ist auch ein ernstzunehmendes Alarmzeichen, denn wer Nasenbluten beim Erbrechen bekommt, sollte immer damit rechnen, dass er auch eine Gehirnblutung bekommen kann.
Gehirnblutung: Die wohl gefährlichste Variation der durch den Überdruck beim übergeben abtretenden Blutungen. Gehirnblutungen werden nicht bemerkt und somit kommt Hilfe meist zu späht sie entstehen sehr schnell gerade bei längerer Erkrankung wenn der Körper schon andere Schädigungen aufweist. Ein Alarmzeichen können Kopfschmerzen sein doch diese werden von Betroffenen meist ignoriert da sie öfter auftreten und keine Seltenheit bei Bulimie kranken sind. Gehirnblutungen sind tödlich.
Monatsblutung: Viele Essgestörte haben Probleme mit ihrer Regel. Am Anfang tritt sie unregelmäßig auf, später bleibt sie ganz aus. Die Mangelerscheinungen bewirken ein Durcheinander im Hormonhaushalt des Körpers. Bleibende Schäden bis hin zur Unfruchtbarkeit können die Folgen sein.
•Mangelerscheinungen
Über Mangelerscheinungen bitte bei Blutwerte nachsehen.
•Magen Darm
Magen und Darm werden hauptsächlich durch die fehlende Aktivität und durch die zusätzliche Einnahme von Abführmitteln geschädigt. Der Magen und Darmbereich ist eigentlich ein fauler Bereich unseres Körpers. Wenn ihm geholfen wird (Abführmittel), dann verläßt er sich darauf. Nach längerer Einnahme solcher Produkte will der Darm nicht mehr alleine arbeiten. Somit entsteht eine Abhängigkeit (Sucht) von Abführmitteln. Eine Entwöhnung dauert meist sehr lange und ist extrem unangenehm. Aber auch ohne diese Hilfsmittel kann es zu Störungen kommen. Da ein regelmäßiger "Durchfluß" nicht mehr gewährleistet wird, kann es zu Verunreinigungen (Vergiftungen) im Darmbereich kommen. Eine Reinigung des Darmes, wie es z. B. beim Heilfasten, durch einen Einlauf gemacht wird, ist ja nicht eingetreten. Die Mikroorganismen im Darm werden nachhaltig geschädigt.
•Ödeme
Bei etwa einem Viertel der Erkrankten entstehen Ödeme.
Das sind Flüssigkeitseinlagerungen, die sowohl auf Kreislaufstörungen als auch auf Mangelernährung zurückzuführen sind. Diese Ödeme können sich nicht nur in Körperregionen bilden (und somit ein höheres Gewicht vortäuschen), sondern bedrohlicherweise auch im Herzbeutel oder Bauchraum, was dann eine sofortige Intensivbehandlung erfordert.
•Languno-Beharung
An einigen Körperpartien entwickelt sich eine feine, flaumartige Behaarung. Diese wird Babyflaum oder Languno-Behaarung genannt.
•Speiseröhre
Die Einbahnstraße wird falsch herum befahren, dabei wird Magensäure (stark Salzsäure haltig) durch die Speiseröhre geführt. Dies führt zwangsläufig zu Verätzungen in der Speiseröhre und im Mund-Rachen-Raum. Durch die ständige Wiederholung dieser Prozedur schreiten die Verätzungen immer weiter voran. Irreparable Schädigungen werden zwangsläufig die Folge sein.
•Trockene Haut
Bei vielen kommt es zu einer sehr trockenen Haut dadurch wirken einige Betroffene greisenhaft.
•Zähne
Bulimiekranke haben schon nach kurzer Zeit Beeinträchtigungen der Zähne durch die aggressive Magensäure. Diese greift den Zahnschmelz an, welcher kaum eine Chance hat sich zu regenerieren, da er ja ständig neue Magensäure verkraften muß. Verfärbungen, Karies und Parodontose sind die Folgen und das mit rapiden Schritten. Meist werden 40 % der Zähne in 5 Jahren so stark geschädigt, dass sie nicht mehr zu retten sind. Einige Erkrankte entwickeln mit dem Erbrechen eine extreme Mundhygiene (mir persönlich sind einige bekannt, die immer und überall eine Zahnbürste dabei haben). Diese ist auch sehr angeraten, doch kann sie die Schädigungen nicht verhindern sondern nur hinauszögern.
http://wegbegleiter.menetekel.de/disonl ... ulimie.htm
