ach ja, das Helfersyndrom...ich glaub, dass kennen wir auch alle...aber manche haben eben ein besseres Händchen als andere!
zu mir: habe nun 3 Tage bzw. Nächte ein halbes genommen. gestern hats schon weniger schnell gewirkt. Das Problem ist, ich bin sooo duselig, das dauert eigentlich bis Mittag an! Am WE war das ja noch egal, aber heute bin ich wie ferngesteuert ins Büro, war total passiv, wie sediert! Ist das die Kombi mit den AD oder wirken die Schlafmittel einfach so lange nach?
Bin irgendwie verwirrt, wie lange soll ich die denn jetzt weiter nehmen? Ich meine, es ist schon sehr einfach, dass ich mir über das Schlafen nun keine Gedanken mehr machen muss, ich kann ja einfach eine Tablette einwerfen und schwupps! weg bin ich...aber das ist der erste Schritt in die Abhängigkeit oder? Hmmm, fühle mich schwer alleine gelassen, meine Ärztin hat mir versprochen mich heute anzurufen (war ständig mit einem Ohr beim Handy...auch während Sitzungen habe ich immer aufs Handy geschielt, weil ich gerne mit ihr geredet hätte), hat sie aber nicht. Ich versteh schon, sie hat sicher besseres zu tun. Aber warum verspricht sie mir das dann überhaupt? Von sich aus nämlich? Aber egal, ich bin eh am Do wieder bei ihr...
Heute habe ich mir dann gedacht, ich muss mich zusammen reißen. Niemand kann mir helfen, ich darf mich auf niemanden verlassen, niemand wird mir die Last abnehmen. Ich selber muss das schaffen. Ich darf mich auch nicht so auf die Klinik fokussieren. Nach der Klinik geht das Leben ja auch weiter. Und es wird NICHT ALLES ANDERS SEIN. Das Leben wird so sein wie vorher. Mit all seinen Anforderungen, Problemen und auch seinem Alltag. Ich brauche nicht auf das Paradies warten! Das wird nicht kommen. Ich muss mit dem Leben zurecht kommen oder eben nicht. Und das muss ich selber tun. Es wird mir niemand abnehmen, im Leben klar zu kommen. Scheiße aber auch. Ich muss mich zusammenreißen. Ich muss morgen aufstehen und mir sagen, dass es mir gut geht. Es kann so nicht weitergehen. Ich nehme AD und Schlafmittel. Was will ich noch einwerfen, bis ich mal sage Es geht mir gut? Das Leben ändert sich deshalb auch nicht für mich, nur weil ich Pillen schlucke. Vielleicht liegt alles nur an mir und meiner Sichtweise. Vielleicht sollte ich endlich damit aufhören, ständig panisch und gestresst und zwanghaft herumzulaufen. Ich hasse mich dafür. Es vergehen Stunden, Tage, Monate, Jahre, die nur davon geprägt sind, dass ich versuche zum nächsten Tag, zur nächsten Therastunde, zum nächsten erlaubten Essen zu kommen. Ich weiß gar nicht, was die letzten Monate passiert ist, außer, dass ich mich damit beschäftigt habe, dass es mir nicht gut geht, dass ich nicht schlafen kann, dass ich *kg abgenommen habe, dass ich vielleicht stationär gehe, SONST NIX!!!! Das kanns doch nicht sein.
Wahrscheinlich bin ich einfach nur zu blöd, zu krank, zu weißnichtwas, um mein Leben genießen zu können. ich meine, ich gehe jetzt 5 Jahre in Therapie und was ist? Ich habe die schwerste Krise, die ich je hatte. Wahrscheinlich bin ich so ein blöder Hypochonder, vielleicht sogar ein Narzißt, der ohne Ärzte und deren Aufmerksamkeit nicht kann...

ich fühl mich so verzweifelt...ich mag das abschalten. ich mag einfach nur die Off-Taste drücken. ich mag aufstehen in der Früh, ins Büro gehen und einfach nur gut gelaunt sein. Meinen Tag machen mit Selbstvertrauen, in mir selbst ruhend, ausgeglichen, entspannt, vielleicht ein bissl gestresst aber normal und mein Leben gerne haben. Nicht ständig schon im Übermorgen sein, unruhig und getrieben, unzufrieden, unentspannt und suchend. Wartend auf bessere Zeiten. ICH MAG DAS NICHT MEHR!
und trotzdem zweifle ich daran, dass ich fähig bin, die ES sein zu lassen. Wenn ich lese, dass die Kliniken verlangen, dass man dazu bereit ist, dann weiß ich nicht ob ich es bin. Ich will nicht zunehmen. ich bin glücklich, dass ich das, was ich raufgefuttert habe durch die FAs, die ich behalten habe in den letzten 2 Jahren, wieder unten habe, obwohl es leicht ug ist. Ich habe diese kranke Einstellung immer noch. und ich habe Angst sie loszulassen. Angst vor diesem Loch. Diese Gedanken haben ja immerhin meine letzten fast 10 Jahre gefüllt! echt furchtbar, wenn ich mir das vor Augen führe. Sie waren IMMER da. Sie ließen Tage, Wochen, Monate schneller vergehen. Sie lenkten mich ab, von Dingen, die mir weh taten, aber auch die mich glücklich machten. Die Gedanken ans Essen waren und sind immer da! Wie soll ich sie einfach gehen lassen? Betonung auf einfach? ich weiß nicht, ob ich das kann und will. Denn: was kommt dann? Wie gehe ich mit dieser Leere um? Und sagt mir jetzt nicht, du könntest doch malen. Ich habe ein Hobby. ein sehr schönes sogar. Ich habe auch Tiere. Und einen Freund. Und trotzdem: in meinem Kopf ist Platz für die Gedanken ans Essen.....
sorry, ich musste das gerade dringend loswerden. Ich bin echt kurz davor, einen Rückzug zu machen. Denn dieses Kreisen um mich halte ich nicht mehr aus. Vielleicht ist es besser, ich versteinere wieder, mache zu und sage: es ist alles ok, ich muss es nur wollen (und mich dazu zwingen). Vielleciht komm ich dann besser klar.