Ich beschäftige mich zur Zeit mit den Ursachen, warum ich so geworden bin, wie ich bin. In Büchern ist ja immer zu lesen, dass Bulimie meist von unguten Kindheitserfahrungen ausgeht. Schlechte Mutter, bemutternde Mutter, arbeitende Eltern usw.
Wenn ich so recht überlege, dann trifft auf mich nichts von alledem zu. Ich hatte eine recht gute, glückliche Kindheit.
An was ich mich aber erinnere, sind Spötteleien von anderen Kindern. Ich war als Kind etwas pummelig. Klassenkameraden hänselten
da öfter mal.
In der zweiten Klasse hatte ich mal ein Hängekleidchen an, auf das ich total stolz war. Da meinten so blöde andere Kinder „bist du schwanger oder immer so fett?“ Ich habe das Kleid nie mehr angezogen.
Ein Nachbarsmädchen attestierte mir beim Spielen im Sandkasten einen Entenhintern. Ich war total fertig, wollte sie nieeee wieder sehen. Da war ich grad mal 10 Jahre!!
Die erste Diät versuchte ich (heimlich) in der 5. Klasse, in Anbetracht des Schullandheims. Hat leider gar nicht funktioniert. Ich weiß noch, dass ich *kg abnehmen wollte, und total am Verzweifeln war.
Vor dem Skilager in der 7. Klasse hatte ich eine Scheißangst, das ist mir noch ganz gut in Erinnerung. Was, wenn mich alle als Fette Sau bezeichnen würden?
Na ja, gewisse Klassenkameraden waren wirklich nicht besonders nett, und wir hatten viele dünne, drahtige Kinder in der Klasse. Und beim Turnen gab es öfters blöde Bemerkungen, wer bei mir Hilfestellung machen sollte.
Inzwischen bewege ich mich mit F* und K* immer ums Idealgewicht herum. Trotzdem habe ich immer noch eine Scheißangst, dass mich jemand dick findet....
Aber reicht das aus, um eine Essstörung zu bekommen? War ich nicht dickfellig genug? Ich finde es richtig pervers, dass ich mich an Ess- Situationen oder Diät-Probleme aus der Kindheit erinnere, obwohl ich jetzt schon fast 30 bin???!!
#2
Mit sind eigentlich auch nur so pregnate Dinge in Erinnerung geblieben was sich jedoch in meiner früherern Kindheit so abgespielt hat, hab ich verdrängt. Manches weiß ich nur aus Erzählungen aber wie gesagt sind das nicht meine eigenen Erinnerungen. Meine Therapeutin hat ein bisserl tiefer gegraben, aber auch ihr konnte ich keine "Antworten" liefern. Sie meinte ich solle ein bisserl herumfragen, doch dadurch das ich die meisten Leute meine "Familie" gar nicht kenne. ist mir dies auch nicht möglich gewesen.
Mein Vater lebt im Ausland und das seit meinem 5 Lebensjahr, ich hatte ihn als Kind immer vergöttert, mit 15 bin ich dann zu ihm geflogen, hab ein 3/4 Jahr dort verbracht. Es war für mich die Hölle, er verkörperte alles was ich an dieser Welt so hasse. Es gab da einige Vorfälle die mich Emotional total zurückwarfen. Ich verstand meine reaktion damals nicht, doch meine Therapeutinm konnte aus meinen Empfindungen ihm gegenüber sehr wohl was rauslesen.
Es war irgendwie eine Bestätigung im Unterbewußtsein, doch ich hab nicht weiter nachgebohrt. Ich nehm es hin, es ist mir wiederfahren und ich muß damit leben.
Meine Mutter kenn ich gar nicht, ich hab Kontakt gesucht, ihr einen Brief über sieben Ecken zukommen lassen. Meine andere großmutter hat für sie geantwortet. Sie kann nicht, sie hat einen neuen Lebenspartner will die Vergangenheit auf sich beruhen lassen und bittet mich nicht mehr nachzufragen, da ihr Partner nichts von mir weiß.
Ich habe ihr keine Vorwürfe gemacht, dazu hab ich auch nicht das Recht, weiß nicht was damals abgelaufen ist und warum sie mich weggegeben hat. Mutter wollt und brauchte ich eh keine mehr ich wollte sie als Persönlichkeit kennenlernen, wollte nur wissen ob manche Dinge die mich ausmachen vieleicht genetisch bedingt sind. Das Aussehen hab ich bis auf die Körpergröße, von meinem Vater doch das inner?
Jetzt weiß ich das viele Alüren durchaus "normal" sind bzw. einige Krankheitsbedingt waren, doch das bin ich.
Ich hatte bei meinen Großeltern eine glückliche Kindheit doch mit der übrigen Umwelt kam ich nicht zurecht. Ich hätte nie gedacht das diese frühe Kindheitserfahrungen bzw. schon im Mutterleib mitbekommenes mein eigenes Leben derart prägen könnte.
Ich komm jetzt gut damit zurecht, hatte aber Hilfe wirklich nötig.
Mein Vater lebt im Ausland und das seit meinem 5 Lebensjahr, ich hatte ihn als Kind immer vergöttert, mit 15 bin ich dann zu ihm geflogen, hab ein 3/4 Jahr dort verbracht. Es war für mich die Hölle, er verkörperte alles was ich an dieser Welt so hasse. Es gab da einige Vorfälle die mich Emotional total zurückwarfen. Ich verstand meine reaktion damals nicht, doch meine Therapeutinm konnte aus meinen Empfindungen ihm gegenüber sehr wohl was rauslesen.
Es war irgendwie eine Bestätigung im Unterbewußtsein, doch ich hab nicht weiter nachgebohrt. Ich nehm es hin, es ist mir wiederfahren und ich muß damit leben.
Meine Mutter kenn ich gar nicht, ich hab Kontakt gesucht, ihr einen Brief über sieben Ecken zukommen lassen. Meine andere großmutter hat für sie geantwortet. Sie kann nicht, sie hat einen neuen Lebenspartner will die Vergangenheit auf sich beruhen lassen und bittet mich nicht mehr nachzufragen, da ihr Partner nichts von mir weiß.
Ich habe ihr keine Vorwürfe gemacht, dazu hab ich auch nicht das Recht, weiß nicht was damals abgelaufen ist und warum sie mich weggegeben hat. Mutter wollt und brauchte ich eh keine mehr ich wollte sie als Persönlichkeit kennenlernen, wollte nur wissen ob manche Dinge die mich ausmachen vieleicht genetisch bedingt sind. Das Aussehen hab ich bis auf die Körpergröße, von meinem Vater doch das inner?
Jetzt weiß ich das viele Alüren durchaus "normal" sind bzw. einige Krankheitsbedingt waren, doch das bin ich.
Ich hatte bei meinen Großeltern eine glückliche Kindheit doch mit der übrigen Umwelt kam ich nicht zurecht. Ich hätte nie gedacht das diese frühe Kindheitserfahrungen bzw. schon im Mutterleib mitbekommenes mein eigenes Leben derart prägen könnte.
Ich komm jetzt gut damit zurecht, hatte aber Hilfe wirklich nötig.
#3
Die Kindheitserfahrungen mússen doch einen tiefen Einfluss auf die
Persönlichkeit haben, da man als Kind alles glaubt, was gesagt wird
und es bleibt im Unterbewusstsein.
Ich war ein dickes Mädchen und habe darunter sehr gelitten. Im Sport-
unterrricht konnte ich nicht richtig rennen, alles war sehr unangenehm.
Meine Kindheit war nicht so schlecht, d.h. mit meinen Eltern, aber das
Dicksein hatte einen sehr tiefen Einfluss. Das einzige, was ich gut
konnte, war schwimmen. Leider muss man je einen Badeanzug anziehen
und das war natürlich auch unangenehm.
Jetzt habe ich nur ein paar Kilos zuviel, trotzdem belastet es mich. Ich
glaube, man soll sich soviel bewegen wie möglich, dabei denkt man
weder an Essen noch an FA. Man muss nur anfangen.
Banshee: ich finde Deine Idee sehr gut, dass Du Dich mit anderen
Leuten aus dem Forum treffen wirst. Schade, dass ich zu weit wohne....
Viele Grüsse und viel Spass morgen
Titine
Persönlichkeit haben, da man als Kind alles glaubt, was gesagt wird
und es bleibt im Unterbewusstsein.
Ich war ein dickes Mädchen und habe darunter sehr gelitten. Im Sport-
unterrricht konnte ich nicht richtig rennen, alles war sehr unangenehm.
Meine Kindheit war nicht so schlecht, d.h. mit meinen Eltern, aber das
Dicksein hatte einen sehr tiefen Einfluss. Das einzige, was ich gut
konnte, war schwimmen. Leider muss man je einen Badeanzug anziehen
und das war natürlich auch unangenehm.
Jetzt habe ich nur ein paar Kilos zuviel, trotzdem belastet es mich. Ich
glaube, man soll sich soviel bewegen wie möglich, dabei denkt man
weder an Essen noch an FA. Man muss nur anfangen.
Banshee: ich finde Deine Idee sehr gut, dass Du Dich mit anderen
Leuten aus dem Forum treffen wirst. Schade, dass ich zu weit wohne....
Viele Grüsse und viel Spass morgen
Titine
Kenne das auch!
#4Beschäftige mich auch seit Tagen und Wochen nur mit einer Frage, warum habe ich Bulimie bekommen und warum kann ich nicht mehr damit aufhören. Dachte am Anfang immer, dass ich selber damit aufhören könnte und ich bestimme wann das ist. Leider ist das nicht der Fall gewesen und war auch nie der Fall. Meine schlimmste Angst ist, dass ich einfach mit dieser freien kotzfreien Zeit nichts mehr anzufangen weiß und dann wieder in das normale Muster verfalle. Ich kenne seit mehr als 10 Jahren nur mehr diese Art der Beschäftigung. Essen, Fressen, Sauffen, Kotzen und dann diese Mütigkeit. Mütigkeit, die mich einfach dann nicht mehr loslässt und mich wie betäubt ins Bett fallen lässt.
Morgen ist Silvester/Neujahr. Alle sind glücklich und freuen sich auf ein neues Jahr. Ich fürchte mich nur, weil ich Angst habe, wie das wieder wird. Ich habe so eine Angst, wieder zu versagen, wieder der Sucht nachzugehen und einfach nicht den Mut habe, mich dieser Sucht in den Weg zu stellen und zu sagen - NEIN. NEIN, ich will nicht mehr, NEIN, ich brauch dich nicht mehr.
Winter ist ja eigentlich super, weil man seine dicke Wampe einfach unter einem dicken Pulli verstecken kann. Aber man selbst sieht ihn halt dann doch noch. Habe mir gestern den neuen OTTO-Katalog angesehen. Nur mehr Mode für super Dünne oder Zelte für super Dicke. Für dazwischen gibt es gar nichts. Muss mir wohl bald einen Sack kaufen und anziehen. Diese Tage ziehen mich dann echt tierisch runter und machen mir nur bewusst, wie fett und unansehlich ich wohl bin.
Auch die Arbeit und das Ganze drumherum machen mich immer fertig. Mein Perfektionismus treibt mich zum Wahnsinn und lassen meine Gedanken nur mehr um die Arbeit, Putzen und Perfekt sein drehen.
Mein Bruder (verheiratet mit einer Kuh) macht mir Vorwürfe, weil Mama immer kranken und dünner wird. Ich sollte besser auf sie aufpassen. Das sagt er zu mir, ich die mein Leben eh schon immer geopfert hat und immer zurückgesteckt hat. Diese Gedanken haben mich wohl krank gemacht und lassen mich nicht mit dieser Sucht aufhören.
Habe nun den Entschluss gefasst, mich von diesen Leuten und Einflüsse nicht mehr krank zu machen. Mein Leben doch jetzt selbst in die Hand zu nehmen und keine Entschuldigungen mehr zu suchen.
Ich bin ein Mensch und habe nur dieses Leben. Ich will mir dieses Leben schon so früh zu versauen.
Helga
Morgen ist Silvester/Neujahr. Alle sind glücklich und freuen sich auf ein neues Jahr. Ich fürchte mich nur, weil ich Angst habe, wie das wieder wird. Ich habe so eine Angst, wieder zu versagen, wieder der Sucht nachzugehen und einfach nicht den Mut habe, mich dieser Sucht in den Weg zu stellen und zu sagen - NEIN. NEIN, ich will nicht mehr, NEIN, ich brauch dich nicht mehr.
Winter ist ja eigentlich super, weil man seine dicke Wampe einfach unter einem dicken Pulli verstecken kann. Aber man selbst sieht ihn halt dann doch noch. Habe mir gestern den neuen OTTO-Katalog angesehen. Nur mehr Mode für super Dünne oder Zelte für super Dicke. Für dazwischen gibt es gar nichts. Muss mir wohl bald einen Sack kaufen und anziehen. Diese Tage ziehen mich dann echt tierisch runter und machen mir nur bewusst, wie fett und unansehlich ich wohl bin.
Auch die Arbeit und das Ganze drumherum machen mich immer fertig. Mein Perfektionismus treibt mich zum Wahnsinn und lassen meine Gedanken nur mehr um die Arbeit, Putzen und Perfekt sein drehen.
Mein Bruder (verheiratet mit einer Kuh) macht mir Vorwürfe, weil Mama immer kranken und dünner wird. Ich sollte besser auf sie aufpassen. Das sagt er zu mir, ich die mein Leben eh schon immer geopfert hat und immer zurückgesteckt hat. Diese Gedanken haben mich wohl krank gemacht und lassen mich nicht mit dieser Sucht aufhören.
Habe nun den Entschluss gefasst, mich von diesen Leuten und Einflüsse nicht mehr krank zu machen. Mein Leben doch jetzt selbst in die Hand zu nehmen und keine Entschuldigungen mehr zu suchen.
Ich bin ein Mensch und habe nur dieses Leben. Ich will mir dieses Leben schon so früh zu versauen.
Helga