Hallo ihr Lieben!
Ich bin fast 40 Jahre alt und habe über 20 Jahre lang Bulimie. Ich kann es kaum schreiben, weil es so schrecklich ist und ich mich damit eigentlich nicht auseinandersetzen möchte. Ich habe schreckliche Angst, dass ich frühzeitig sterbe.... Momentan habe ich wieder täglich Ess-und Brechattacken. Es ist schrecklich. Ich möchte so gerne gesund werden, aber bin so feige. Ich kann die Essstörung so schwer loslassen, sie gibt mir Sicherheit und das Gefühl ein Ziel zu haben. Ich habe Normalgewicht und strebe *kg weniger an. Dann wäre ich noch immer im unteren Normalgewicht, aber nicht mal dahin schaffe ich es. Ich habe eine Woche lang * Kalorien zu mir genommen und am Ende der Woche * abgenommen, wow..
Ich glaube mein Stoffwechsel ist voll im Eimer. Ist es irgendwie möglich, einigermaßen normal zu essen (ohne Brechen!!!!) und trotzdem ein paar Kilos abzunehmen? Ich schäme mich, dass ich so eine doofe Frage stelle aber ich komme gerade nicht aus meiner Haut. Ich freue mich nur über Sachen, wo ich denke, dass ich da ein weniger Gewicht habe als jetzt. Mit dem jetzigen Gewicht bin ich depressiv. Und traurig. Das ist so bescheuert, das weiß ich alles. In der Klinik war ich schon dreimal. Um psychologisch werde ich auch weiterhin betreut.
Was kann ich nur tun??? Ich bin so verzweifelt. Ich habe mal eine Woche wirklich noch mal gegessen und habe *kg zugenommen. Das kann doch nicht wahr sein, oder? Bei wenigen Kalorien nehme ich schon zu. Eigentlich mache ich gerne Sport und bin ein fröhlicher Mensch und habe zwei wundervolle Töchter, aber im Moment überwiegt die Essstörung und das macht mich so wütend.
Hat irgendwer kluge Tipps für mich?

Liebe Grüße

schaffe es erst mal aus der Essstörung. Dann kannst du immer noch abnehmen, wenn du das dann möchtest.

Ja. Klingt leider leichter als getan

Hey du,
ich habe selbst auch ca. 10Jahre in meiner Bulimie festgehangen und bin in den letzten Jahren bis auf ganz wenige Rückfälle da raus.
Was mir im therapeutischen Sinne ziemlich geholfen hat, war so ein eher körper- und traumaorientiertes Arbeiten (Somatic Experiencing heißt die Methode), das habe ich zu meiner normalen ambulanten Psychotherapie noch gemacht bzw. mache das noch immer. Hatte davor auch schon viiiele Jahre Psychotherapie und bin selbst Therapeutin, also was ich damit sagen will - evtl. gibts ja auch für dich einen anderen therapeutischen Ansatz, der dir helfen könnte.

Wenn du eigentlich sagst, dass du glücklich mit deinem Leben bist, dann wäre ja die Frage, welches Bedürfnis da dennoch unerfüllt bleibt und welche Funktion deine Essstörung für dich hat. Der Fokus aufs Gewicht hat ja ne Bedeutung. Das ist übrigens was, was bei mir viel besser geworden ist, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das keine Rolle mehr spielt. Bei war’s aber tatsächlich so, dass ich ohne das Essen und brechen und auch mal Kuchen, Pizza und Co gönnen ein *kg abgenommen habe. Also alles im NG Bereich, aber vlt kann ich dir damit etwas Mut machen, dass der Körper sich regulieren lernt.

Alles Liebe für dich!