Hallo zusammen,
Ich schreibe meinen ersten Post hier nach fast 10 Jahren. Ich war damals noch unter einem anderen Namen hier aktiv. Nachdem ich eine Therapie gemacht hatte, wurde ich zunehmend stabiler. Ich wurde wirklich gesund, glücklich und habe mir keine Gedanken mehr um Nahrung oder Kalorien gemacht. Ich habe meine akademische Passion gefunden und stehe gerade kurz vor dem Abschluss, bin für das Aufbaustudium in Heidelberg angenommen worden und man könnte meinen, dass es nicht besser laufen könnte. Und doch .. kam es zu einem Rückfall nach fast 10 Jahren des "clean seins". Es gab auch in diesen 10 Jahren immer wieder kurze Momente, in denen alte toxische Gedanken hochkamen, aber ich konnte damit umgehen und sie vorbeiziehen lassen, ohne danach zu handeln. Selbst wenn es mal ein Wochenende gab, wo ich eigentlich zu wenig gegessen habe, ist es nie "eingerissen". Nicht mal als vor ungefähr 1,5 Jahren mein Kater starb. Es klingt wie eine Lappalie. Ein Haustier ist gestorben. Aber für mich war er mehr. Mein bester Freund, mein Partner, mein Seelenverwandter. Ich habe ihn damals halb verhungert und erfroren im Wald gefunden und eingepackt. Nachdem der Tierarzt nicht nur keinen Chip finden, sondern auch frühere massive Verletzungen durch klare Misshandlungen festgestellt hat und eine Suchblatt-aktion keinen Erfolg bracht, beschloss ich ihn zu behalten, aufzupäppeln und er dankte es mir mit absoluter Treue. Sein viel zu früher Krebstod war der bisher schlimmste Verlust für mich und trotzdem bin ich nicht in alte Verhaltensmuster gerutscht. Aber jetzt... Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Seit ein paar Tagen kommt es wieder regelmäßig zu FA´s inklusive dem Übergeben und das ist neu. Es ist anders als damals. Damals kamen die Fa´s weil ich den Tag über viel zu wenig, ja fast schon absurd wenig gegessen hatte. Die FA´s waren eine natürliche Reaktion meines Körpers auf die verweigerte Nahrungsaufnahme. Aber jetzt esse ich. Deswegen verstehe ich es nicht. Ich verstehe nicht, warum es plötzlich wieder so aggressiv ausbricht. Klar wenn ich mich selbst einmal aufrichtig reflektiere und die letzten Monate inklusive der aktuellen Phase anschaue, sehe ich schon die Baustellen. Ich stehe mitten in meiner extrem stressigen Abschlussphase und auch wenn es etwas gibt, worauf ich geradezu hingearbeitet habe und worauf ich mich freue (Heidelberg) macht mit diese riesengroße Veränderung Angst. Weg aus der Heimat, weg von Freunden und Familie in eine neue Stadt, weit entfernt ohne, dass ich da jemanden kennen würde in eine Situation in der ich noch nie war und die ich weder kenne noch abschätzen kann. An eine Elite-Uni, die noch einmal ganz andere Anforderungen an mich stellen wird. HInzu kommt, dass ich zwar ein sehr religiöser Mensch bin, aber die letzten Monate immer mehr meine Zweifel bekommen habe und das Gefühl habe in der Kirche keinen Platz mehr geschweige denn ein Zuhause zu haben. Aber rechtfertigt das wirklich einen Rückfall? Ich verstehe mich selbst nicht mehr..
Danke fürs lesen euere Nina
Re: Alt und doch wieder Neu hier nach Jahren
#2Liebe Nina-Daniela,
ich habe deinen Beitrag gelesen und finde deine Offenheit beeindruckend. Für meine Abitur-Präsentation zum Thema:
„Die Gehirnentwicklung bei einer Magersucht – Inwiefern eignet sich die kognitive Verhaltenstherapie zur Heilung?”
suche ich Personen, die bereit wären, online über ihre Erfahrungen mit Magersucht und Therapieformen zu sprechen. Dein reflektierter Beitrag hat mich angesprochen, daher wollte ich fragen, ob du dir ein anonymes Online-Interview vorstellen könntest.
Falls du Interesse hast, würde ich mich sehr über deine Rückmeldung freuen. Natürlich bestimmst du, was du teilen möchtest, und deine Anonymität ist mir wichtig.
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Anfrage zu lesen.
Herzliche Grüße
ich habe deinen Beitrag gelesen und finde deine Offenheit beeindruckend. Für meine Abitur-Präsentation zum Thema:
„Die Gehirnentwicklung bei einer Magersucht – Inwiefern eignet sich die kognitive Verhaltenstherapie zur Heilung?”
suche ich Personen, die bereit wären, online über ihre Erfahrungen mit Magersucht und Therapieformen zu sprechen. Dein reflektierter Beitrag hat mich angesprochen, daher wollte ich fragen, ob du dir ein anonymes Online-Interview vorstellen könntest.
Falls du Interesse hast, würde ich mich sehr über deine Rückmeldung freuen. Natürlich bestimmst du, was du teilen möchtest, und deine Anonymität ist mir wichtig.
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Anfrage zu lesen.
Herzliche Grüße