#19
von mary mary
Hey Ihr alle,
puh, das ist ja echt eine arge Sache, dieses Thema.
Ich bin ja schon etwas älter, sozusagen eine "Bulimie-Omi", und ich habe reichlich körperliche Schäden davon getragen.
Vor allem Polyneuropathien, starke Nervenschmerzen. Und einfach auch null Belastbarkeit mehr. Ich muß so gleichmäßig leben, so viel schlafen, immer vernünftig essen und kann mich nur wenig belasten. Vielleicht drei oder vier Stunden am Tag rausgehen oder etwas zu Hause tun.
Um überhaupt "stehen" oder "laufen" zu können!!! Wenn ich mich überanstrenge, bekomme ich heftige Schmerzattacken, dann kann ich nur noch auf allen vieren durch die Wohnung. Ich muß sofort die Medikamente (von denen ich sowieso schon hammer viel nehmen muß) erhöhen, und ein paar Tage ganz zu Hause bleiben und ausruhen.
Nun ja, das habe ich selbst verursacht. Puppe kaputt.
Ich leide nicht mehr groß, deswegen. Weil ich es akzeptiert habe und mich nach zehn Jahren auch daran gewöhnt habe.
Ich hatte noch mal eine Kurzzeittherapie in 2005, um mich mit meiner Situation "auszusöhnen".
Ich habe Monate in Kliniken verbracht, bin drei mal operiert worden, hatte über zwei Jahre Wohnbetreuung, zuerst täglich, später zwei mal die Woche. Man hat mir gesagt, daß ich ins Pflegeheim müßte, wenn ich das zu Hause nicht mehr packe.
Also geht es mir echt gut. Ich lebe selbstständig, und mein Freund zieht gerade in eine eigene Wohnung in unserem Haus ein. Das ist für uns beide sehr schön und nützlich.
Ich brauche außerhalb der Wohnung einen Rollator zum laufen. Ich bin 47!!!
Ich hatte einen Bandscheibenvorfall, an der Halswirbelsäule, der ist auch operiert worden. Die meisten Ärzte, und es waren sehr viele, haben mir aber gesagt, daß das Ausmaß meiner Behinderung nicht nur durch den Rückenmarksschaden
verursacht sein kann.
Die Neuropathien, vor allem in den Armen und Beinen, sind die Folgen von ständiger Unterzuckerung, Fehl- und Mangelernährung. Mein Gehirn ist wahrscheinlich auch betroffen, ich habe Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und
Probleme mit der Motorik und dem Gleichgewicht.
Ich stürze von Zeit zu Zeit phasenweise plötzlich zu Boden, weil ich die Kontrolle über meine Bewegungen verliere, nervlich bedingt, das ist äußerst unangenehm und gefährlich. Bin schon des öfteren aus dem Bus gestürzt, beim aussteigen und auch im Treppenhaus. Schreibprobleme bei der Handschrift habe ich auch. Ich hatte jahrelang Mangelerscheinungen, vor allem Eiweiß- und Eisenmangel, ohne daß ich das überhaupt bemerkt habe.
Ich habe immer bloß gearbeitet, gearbeitet und gearbeitet. Für beruflichen Erfolg. Dabei habe ich meinen Beruf gehasst. Nun habe ich ihn nicht mehr, bin seit 2001 in Rente. Und das ist auch gut so, denn ich bin einfach "ab", mit den Nerven runter.
Von daher denke ich, wir sollten wirklich nicht unseren Körper "verdauen" oder in Situationen verharren, die wir "zum k*" finden. Sondern erwachsen und verantwortungsvoll mit unserem Leben und unserer Gesundheit umgehen. Je eher, desto besser.
Um mit den Anonymen Alkoholikern zu sprechen:
"GOTT GEBE MIR DIE GELASSENHEIT, DINGE HINZUNEHMEN, DIE ICH NICHT ÄNDERN KANN,
DEN MUT, DINGE ZU ÄNDERN, DIE ICH ÄNDERN KANN,
UND DIE WEISHEIT, DAS EINE VOM ANDEREN ZU UNTERSCHEIDEN"
Ich wünsche uns allen weiterhin viel Erfolg,
mögen sich unsere Herzenwünsche erfüllen,
Liebe Grüße
Mary Mary
Zuletzt geändert von
mary mary am Di Mär 09, 2010 23:56, insgesamt 2-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.
(Aus dem Hevajra-Tantra)