Re: Antidepressiva haben mein Leben verändert

#136
... zum Negativen.
Ich werde sie nun langsam wieder absetzen. Hatte heute einen schrecklichen Termin bei meiner Therapeuten. Sie meinte, sie würde nicht mehr an mich rankommen, könne keine Bindung mehr zu mir aufbauen, meine Vorgehensweisen nicht mehr nachvollziehen... Das war genau das, was ich befürchtet hatte. ICh habe mich tatsächlich total verändert durch diese Tabletten, irgendwie bin ich dumpf, emotionsloser und egoistisch geworden. So schnell macht man sich Freundschaften kaputt und lernt neue falsche Leute kennen.
Wir haben ausgemacht, dass ich sie noch 2 Wochen nehme und dann langsam absetze. Der Deal war dafür kein Alkohol mehr trinken. Beides wird mir unglaublich schwer fallen. ICh habe so exzesiv gefeiert. Aber ich will diese verdammten Co- Abhängigkeiten nicht mehr. ICh will nicht mehr heimlich leben, sondern offen. Damit meine ich nicht mehr heimlich Tabletten schlucken, nicht mehr heimlich trinken und nicht mehr heimlich kotzen.
Ich habe Angst wieder in die alten Muster zu rutschen. Wieder Angst zu bekommen vor alles und jedem. ICh habe ANgst davor mich wieder so schrecklich zu fühlen und das Bedürfnis zu haben mich tagelang mit Essen daheim zu verstecken.
Aber so war es auch nicht richtig :roll:

Re: Antidepressiva haben mein Leben verändert

#137
klingt nach 6r6 :/

..ich finds aber schön, dass ihr das jetzt wieder anders probiert, denn, meiner meinung nach, bist, wie du ja slebst sagt, nur ohne solche medikamente, du ja "wirklich" du selbst, was wiederru vorraussetzung dafür ist, dass DU dich verändern kannst. :) das ist doch eine schöne und wichtige einsicht; wird dich in zukunft vor allen möglichen sucht-und verdrängungsgeshcichten bewahren. =)

es sind halt nur indirekt die medikamente, sondern die erlebnisse, erfahriungen die man unter ihrem einfluss macht, die, eine gewisse form der abhängigkeit schaffen können.
so hatte ich 6r6 verstanden; was sagst dudazu andalucia?
hälst du es für plausibel, dass über längeren zeitraum hinweg, du dich an dieses "AD-lebensgefühl" derart gewöhnt, es so sehr genossen hättest, dass es evt zu einer abhängigkeit hätte kommen können?

Re: Antidepressiva haben mein Leben verändert

#138
klingt nach 6r6 :/
ach ne .... :roll: :roll:

Du hältst uns auch für ein bischen sehr beschränkt, shibby, oder ?
Wir haben Dich nach wie vor sehr gut im Blick, auch wenn Du die IP-Adresse und den Nickname gewechselt hast !

und erspare uns einfach nun die Nummer "wie, ich bin doch gar nicht 6r6, wie könnt ihr nur so böse Behauptungen aufstellen", ja ?

Danke !
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Antidepressiva haben mein Leben verändert

#140
Du bist so ein Vogel,also wirklich dachtest du denn als Shibby glaubt man dir mehr als,als 6r6??? :roll:( gehst mit diesem account weg und kommst dann mit dem nächsten wieder???-na ja tu was du nicht lassen kannst,dir scheint das Thema ja echt am Herzen zu liegen,wenn du soviel "Aufwand" betreibst... :| )
Zuletzt geändert von marie23 am Fr Mai 29, 2009 0:20, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Antidepressiva haben mein Leben verändert

#146
Eine Lange Zeit ist vergangen, seit wir in diesem Thread geschrieben haben. Damals habe ich nicht gedacht, dass ich auch mal Antidepressiva nehmen würde. Am 19.11. war ich allerdings so weit, dass ich zum Psychiater gegangen bin und ihn gebeten habe, mir ein Antidepressivum zu verschreiben.

Ich hatte morgens große Probleme, aus dem Bett zu kommen.
Hatte auch Suizidgedanken, hätte das aber nicht gemacht. Aber habe schon nachgedacht, wie ich das machen könnte.
Habe mich den ganzen Tag sständig in den A** treten müssen, um meine Arbeit hinzukriegen.
Hatte mehrere "Schlaftage" in der Woche und war trotzdem immer müde und kaputt.
Konnte keinen Sport machen, nach sechs Minuten Gymnastik war schon Schluss bei mir. Auch nicht steigerungsfähig.
Hatte zu dem Zeitpunkt schon die dritte Woche Urlaub - und fühlte mich immer noch arbeitsunfähig. Was wirklich ein Problem war, denn ich brauche die Arbeit - und mein Chef braucht auch mich. Momentan sind uns eh genug Mitarbeiter verloren gegangen....

Eigentlich dacht eich zuerst, die Erschöpfung sei eine körperliche Erkrankung, Diabetes oder so. Weil ich nach dem Essen oft auch sehr müde war. Aber der Hausarzt, der meine Blutwerte untersuchte, sagte, alles sei normal, Schilddrüse, Blutzucker, Nieren usw. Schrieb mir eine Überweisung zum Psychiater.

Dachte wie gesagt nicht, dass ich Depressionen hätte, weil es durchaus nicht so war, dass ich nicht mehr lachen konnte oder so. Habe mehr recherchiert dann über Depressionen und doch mich in manchem wieder gefunden. Obwohl ich mehrere Leute mit Depressionen kenne, habe ich doch immer gedacht "Ich kriege das nicht". ;)

Der Psychiater hat mir dann Sertralin verschrieben. Habe den Beipackzettel gelesen und die erste Tablette gleich im Zug nach Hause genommen. Sollte am Anfang nur die Hälfte nehmen, 25mg. Die ersten Tage war die Wirkung etwas chaotisch, ich war teilweise müde, teilweise euphorisch und konnte nicht mehr so gut schlafen. Aber was mich komplett überrascht hat, war, dass ich auf einmal normal essen konnte. Vorher war ich immer in entweder Hunger- oder Fressphasen stecken geblieben. Jetzt konnte ich einfach normal essen, wieder damit aufhören, und hat mich danach nicht mehr interessiert.

Mittlerweile ist die Wirkung ausgeglichener (also, ich hüpfe leider nicht mehr unter der Dusche rum, und Lachanfälle ohne Grund waren auch keine mehr, leider), bei den 25mg bin ich geblieben. Ich denke, wenn man nicht den Fehler macht, es eigenständig zu erhöhen oder Alkohol dazu zu trinken, ist es wirklich eine gute Sache. Alkohol soll man eh nicht trinken, wenn man Antidepressiva nimmt. Belastet anscheinend die Leber stark. Es bring auch eh nichts, sich an einem schlechten tag zwei Pillen zu geben. weil, wie gesagt, die Wirkung sich eh über einen längeren Zeitraum einpendelt, und das ruiniert man eher mit so Eskapaden.

Weitere Nebenwirkungen, die ich hatte, waren leichte Übelkeit manchmal. Aber das war nicht schlimm.

Wie Andalucia habe ich jetzt natürlich auch Bedenken, was passiert, wenn ich die Tabletten wieder absetzen muss, weil der Psychiater keine mehr verschreibt. Davor habe ich ja echt alles probiert. Jetzt habe ich aber erst mal 50 Tabletten, die reichen für 100 Tage. Aber das werde ich einfach auf mich zukommen lassen müssen. Depressionen dauern monatelang, also verschrieben wird das Mittel schon bis zu ein Jahr lang, habe ich gelesen im Internet.

So viel zu meinen Erfahrungen.

Weiß nicht, ob das noch jemand liest, wäre aber schön.

Liebe Grüße

Sophie11
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)
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