Bonjour allerseits

#1
Aus mir noch unbekannten Gründen habe ich mich nun registriert, nachdem ich immer mal wieder hier rumgestöbert habe und in meinem Essgestörten-Leben schon so vieles ausprobiert hatte - bis auf das.
Ich weiß nicht was ich mir davon (von euch?) erhoffe, kann nicht mal wirklich beurteilen ob hier viel Aktivität stattfindet oder nicht. Im Moment ist dieses Forum eine nette Ablenkung vom durch die Wohnung strolchen und den Kühlschrank immer wieder auf und zu machen, in der Schwebe zwischen "noch ist ein guter Tag" und "eigentlich ist es auch ein guter Tag zum fressen" - ihr kennt das.
Aber um zum Schluss des Gequatsches noch eine Frage zu stellen: kennt ihr dieses tiefe Vertrauen, dass eure ES irgendwann einfach weg sein wird? Seit Beginn vor 7 Jahren, war mir irgendwo immer klar, dass das kein lebenslanger Begleiter sein wird. Ich habe meine Zukunft immer in einer Familie und Frieden gesehen, und das tu ich heute noch. Naiv? Oder ein positiver Gedanke auf dem Weg der Heilung? Kennt das jemand..?

Liebe Grüße

Re: Bonjour allerseits

#2
Bonjour

Also ich hatte den Gedanken auch. Wenn ich dann irgendwann schlank bin, dann hör ich einfach auf. Aber das ist nie eingetreten. Nach der Schwangerschaft war ich alles andere als Dünn und schon nicht mehr „nur“ übergewichtig.
Nun bin ich wieder voll drin und übergebe mich viel zu oft um zu sagen, das war ein Ausrutscher.
Ich weis nicht ob wir dir weiter helfen können.
Aber das Forum ist nicht mehr so aktiv wie es einmal war. Ich habe mich hier vor ... uff 7? 8? Jahren Registriert? Oder 5? Ach keine Ahnung mehr. Ist zumindest lang her. War auch ne ganze Zeit lang inaktiv und da ging es mir auch relativ gut. War in einer Beziehung und alles lief eigentlich ganz gut soweit.
Naja, aber man kann sich gegenseitig Rat geben und sich aufmuntern.
Ich denke, das ist schonmal viel wert.
Ich könnte z.B. im Moment nicht in eine Anti B Gruppe oder so, weil ich wieder sehr daran hänge. Ich will diesen Gedanken nicht, aber meine Reaktionen auf „anti B“ Sprüche zeigen mir, das es halt einfach nicht geht.

Wie kam es bei dir denn dazu?
Und wie geht es dir im Moment?

Lg Knuffeline
Leb jeden Tag als wäre es dein letzter!
Veni Vidi Vici! Ich kam, ich sah, ich SIEGTE!

Re: Bonjour allerseits

#3
Hey Knuffeline,

sehr lieb, dass du antwortest, habe selbst gemerkt, dass die Aktivität im Forum doch eher gering ausfällt-
Tatsächlich geht es mir gar nicht so sehr darum "schlank" zu sein und dann plötzlich aufzuhören, sondern eher den Gedanken durch viel Zeit und Geduld und natürlich Arbeit irgendwann wieder zu einem normalen Selbstbild und Essverhalten zu gelangen.
Es ist wirklich schade aber auch ein Gedankenanstoß, dass du trotz deiner Schwangerschaft wieder so drin steckst. Warst du denn währenddessen symptomfrei? Ich stelle mir das unglaublich hart vor als Mutter mit Bulimie. Ich will dir auch nicht zu nahe treten, ich habe ja keine Ahnung wie das ist, ich dachte aber auch dass solche einschneidenden Veränderungen wie ein Kind durchaus helfen können auf dem Weg aus einer ES.
Was genau meinst du mit einer anti B Gruppe? Hier im Forum? Geht es darum, dass du wieder so an der Krankheit festhältst und eigentlich im Moment innerlich nicht gesund werden willst? Es tut mir auf jeden Fall sehr leid, dass immer wieder solche Phasen kommen auch wenn eine sehr gute voranging.
Wie beurteilst du deine Heilungschancen im allgemeinen? Glaubst du, du schaffst es jemals wieder komplett zu genesen? (wie auch immer das aussehen mag)

Ich selbst hatte 4 Jahre Anorexie, nach einem Klinikaufenthalt dann von jetzt auf gleich Bulimie, das hält nun seit 3 Jahren an (die Zeit rennt :( )...
Im Moment geht es mir gut, ich bleibe bei der Hoffnung mich selbst wieder lieben zu lernen und mir die Zeit zu geben, die es braucht. Ich versuche auch den Gedanken loszulassen es seien 7 Jahre Verschwendung... es war war/ist halt so und gehört offensichtlich zu meinem Lebensweg dazu. (ich klinge esoterischer als ich bin :lol: )

Liebe Grüße
Miss Suspicious

Re: Bonjour allerseits

#4
Wenn ich einfach mal so unqualifiziert dazwischen funken darf. Irgendwie geht das schon das man irgendwann ein bisschen normaler wird mit allem. Den Gedanken und dem Essen und so. Aber leider geht es nicht ganz weg. Und wenn man dann richtig Stress hat oder alles bisschen aus der Balance ist kann es einen leider leider wieder einholen. Auch wenn man dann ganz anders damit umgeht. Zumindest geht es mir gerade so.

Ich wünsche dir das du aufstehen kannst und dich auf den Weg dahin begeben kannst.
Gruß
Fireball
Die Antwort weiß die Wissenschaft
denn das ist eine Wissenschaft,
die vielfältiges Wissen schafft,
durch das man schweres Wissen rafft,
womit man den Beweis, dass man was weiß,
mit weißer Weste und mit ruhigem Gewissen schafft.


Wise Guys

Re: Bonjour allerseits

#5
Unqualifiziertes dazwischenfunken ist immer erwünscht.. ich finde allein die Tatsache"anders damit umzugehen" bereits einen Fortschritt. Natürlich kommen immer wieder Rückfälle, vor allem in schwierigen Zeiten aber wie du sagst - solange man dabei in die richtige Richtung geht ist das auch in Ordnung. Ich habe gerade auch wieder ein kleines Tief aber ich bleibe bei der Hoffnung, dass es trotzdem irgendwann ganz weg geht. Es muss doch möglich dieses Verhaltensmuster bzw die bulimie als Strategie sukzessiv abzulegen.. auch nach langjähriger Symptomatik..?

Liebe Grüße an alle
Miss S.

Re: Bonjour allerseits

#6
Irgendwie glaube ich nicht das es geht. Denn unter Stress kommt es zu gerne einfach heraus. Oder aber ich stelle mich einfach zu blöd an.
Ich fürchte einmal antrainiert verliert man es nicht mehr. Auch wenn es Mist klingt. :(
Die Antwort weiß die Wissenschaft
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Wise Guys

Re: Bonjour allerseits

#7
Das hat doch nichts damit zu tun, dass man zu blöd ist. Offensichtlich brauchst du die Bulimie noch als Strategie gegen Stress etc. Solange man immer wieder auf diese Strategie zurückgreift und sie "erfolgreich" ist, wird sich wohl nichts ändern. Es bedarf also sowohl einer Verhaltensänderung, als auch einer Veränderung der inneren Einstellung. Ich denke das ist durchaus möglich auch wenn man ohne Unterstützung wahrscheinlich schwerlich soweit kommt. Dennoch glaube ich (will ich glauben), dass man die Bulimie irgendwann nicht mehr braucht, sondern wieder auf andere Lösungstechniken zurückgreifen kann.