Wie Alice im Wunderland, alles noch ganz neu

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Hallo an alle Forenmitglieder,

ich bin bei meiner Recherche nach Möglichkeiten zum Austausch mit Bulimie-Betroffenen auf dieses Forum gestoßen und möchte gern einen Versuch wagen. Was ich genau suche weiß ich selber nicht? Jemanden der zuhört? Der "versteht"? Der einen Rat gibt? Jemanden der etwas sagt und bei mir eine Tür öffnet, die endlich aus dem Teufelskreis herausführt? Vielleicht ist nichts davon wirklich realistisch, aber ich möchte es trotzdem versuchen.

Ich habe auch bis jetzt nur mit zwei Menschen aus meinem Umfeld darüber gesprochen, ein sehr enger Freund aus Afrika, der das alles einfach nicht verstehen kann, und das verübele ich ihm auch nicht, und er meint nur, dass er darin jetzt nicht wirklich ein Problem sieht, auch meine Angst vor dem Zunehmen nicht verstehen würde, sogar **kg mehr würden mir bestimmt sehr gut stehen (was für ein super Gedanke...).
Mit meinen Eltern kann ich gar nicht sprechen. Ich wohne gerade bei meiner Mutter, es geht gerade nicht anders, und das macht mir besonders zu schaffen. Ich habe schon zwei Magersuchtphasen hinter mir (mit 14 und 16), und dazwischen manchmal kurze Phasen, eine stationäre Therapie, zwei ambulante, und seit Oktober hat sich die Bulimie dazugesellt. Immer nur wenn ich zu Hause bin, wenn ich verreise dann denke ich daran gar nicht. Also ans Brechen. Andere destruktive Gedanken habe ich dann auch, ich bin auch so ein ständig-Nachdenker und Zweifler, alles hinterfragen, vor allem meine Beziehungen (weit gefasst), immer auf der Hut, immer die Angst Verlassen zu werden, nicht gut genug zu sein.
Ich bin mit einem wunderbaren Hund aufgewachsen, wir hatten ein sehr enges Verhältnis, ich hatte wenig Kontakt und Freundschaften zu Menschen, aber mit meinem Hund war ich so verbunden. Seit er vor drei Jahren gestorben ist fehlt etwas.
Zu meinem Vater habe ich ein ambivalentes Verhältnis, wie auch zu meiner Mutter, und ich hasse mich dafür das zu sagen, aber meine Mutter hasse ich manchmal einfach nur. Da ist so viel Wut, und ich kann sie nicht rauslassen, denn ihre Wutanfälle können furchtbar sein. Die Launeschwankungen, dieses Klammern an mir, dieses mal "oh meine große Liebe", und dann diese Wutanfälle, in denen sie mich verletzt, anschreit, und ich das einfach nicht abblocken kann.
Ich muss ausziehen, aber meine momentane Situation erlaubt das noch nicht. Hoffentlich dann ab März 2018.

Ich bin gerade auch beruflich nicht stabil.Aber da will ich jetzt nicht so sehr ins Detail gehen.
Mit Sexualität habe ich auch ein sehr schwieriges Verhältnis, und bin doch sehr abhängig von männlicher Bestätigung und auch Bewunderung. Und gebe mich oft schnell hin für Sex. Auch wenn es mich anekelt. Ich habe viele Mechanismen verstanden über die letzten Monate, aber so wirklich raus komme ich nicht.

Etwas durcheinander habe ich geschrieben, verzeiht mir bitte.

Vielleicht findet jemand diesen Post und möchte etwas schreiben.

Ich grüße Euch,
Die BlaueRose
Zuletzt geändert von Caruso am Sa Dez 09, 2017 15:04, insgesamt 1-mal geändert.