Hilfe holen.. ja oder nein und vor allem wie?

#1
Hallo Leute,

ich bin 16 Jahre alt und erbreche erst seit zwei oder drei Monaten.
Das alles hat eben damit angefangen, dass ich eben abgenommen habe (anfangs noch relativ „normal“ aber schon immer zu wenig gegessen) und meine Kalorienanzahl immer weiter runter gedrosselt habe und ich dadurch immer wieder FA‘s bekommen habe.
Momentan artet es komplett aus ich habe mehrere FA‘s pro Tag.

Ich würde gerne mit jemandem darüber reden, da ich sehr darunter leide und ich das alles nicht mehr will. Vor allem aber will ich auch nicht zunehmen (hab sehr viel abgenommen vom leichten Übergewicht, jetzt bin im völligen Normalgewicht, also auch nicht im entferntesten Richtung Untergewicht), da ich mich momentan einigermaßen mit meinem Körper abfinden kann.

Jedoch fühle ich mich nicht krank genug um zum Arzt zu gehen und meine Probleme zu schildern, denn meine Hausärztin nimmt mich nicht so ernst denke ich manchmal.
Ich weiß auch nicht wie ich es meinen Eltern sagen sollte, denn ich will nicht dass sie sich Sorgen machen und mich dann nonstop kontrollieren.
Gestern hätte ich es fast meinem Bruder gesagt, alles hätte gepasst und der Zeitpunkt wäre echt gut gewesen, aber ich hab den Mund dann einfach nicht aufgekriegt :(

Hab ich überhaupt ein Recht Hilfe in Anspruch zu nehmen? Oder sollte ich lieber selber versuchen da raus zu kommen? Bin ich überhaupt krank? Ich meine es wurde nicht offiziell diagnostiziert, aber ehrlich gesagt kann ich es mir ja irgendwie denken..

Was würde passieren wenn ich zu meiner Hausärztin gehe? Erzählt sie das dann meinen Eltern? Was wären dann die weiteren Maßnahmen?

Oder denke ich schon viel zu weit?

Sorry für den langen Text.

LG Eure Mellie

Re: Hilfe holen.. ja oder nein und vor allem wie?

#2
Hilfe holen an sich ist immer eine gute Idee. Und vor allem kann sich jeder Hilfe holen, auch wenn dir deine Probleme nicht als groß erscheinen.
Ich kann dir jetzt nur schildern, wie es bei mir mit meinen Depressionen war. Meine Hausärztin hat mir empfohlen Hilfe aufzusuchen (zu dem Zeitpunkt war ich 17) und ja, sie hat es meiner Mom erzählt.
Aber als ich dann schließlich einen Therapeuten gefunden hatte, und auch regelmäßig meine Termine wahr genommen habe, hat dieser meinen Eltern nichts mehr gesagt, außer eventuell, wie man am Besten als Elternteil damit umgeht.
Versuche aber vielleicht selber vorher nochmal mit deinen Eltern drüber zu reden.
Ansonsten sprich mit deiner Ärztin drüber.

LG Mel

Re: Hilfe holen.. ja oder nein und vor allem wie?

#3
Hallo Mellie

bitte hohle dir Hilfe so schnell es möglich.

und ja du hast ein Recht darauf Hilfe anzunehmen.

nach dem du geschrieben hast du bist 16 würde ich die nächste Jugenberatungsstelle aufsuchen diese wissen sicher was es für Möglichkeiten in deinem Umkreis gibt.

ich weiß dass du wahrscheinlich Angst davor hast aber ich kann dir sagen dass man sich solche Gespräche immer viel schlimmer ausmahlt als Sie dann wirklich sind. Wenn du es schaffst würde ich ich schon deiner Hausärztin sagen Die wissen damit umzugehen...

bist du aus Österreich oder Deutschland? nur so wegen den Betstungsstellen für Österreich kann ich dir gerne welche sagen wo du ganz anonym mal Telefonieren oder E-mailen kannst nur mal im Informationen und Kontakt aufzunehmen ganz unverbindlich und unkompliziert...

und zu deiner Frage bin ich krank genug? JAAA!! bitte Hilfe holen

Falls du Fragen hast melde dich

lg Katrin
Wenn du es nicht versuchst, wirst du nie erfahren ob du es geschafft hättest 8)

Re: Hilfe holen.. ja oder nein und vor allem wie?

#4
Hi Mellie,

herzlich willkommen hier im Forum. :D Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an: Je früher man es schafft, sich Hilfe zu suchen, desto besser ist es. Aber ich kann den Gedanken, dass Du nicht "krank" genug bist, schon verstehen. An einem Tag in der Gruppentherapie in der Klinik hatten wir irgendwann mal das Gespräch davon, ob wir es "verdient" haben, da zu sein. Und die meisten sagten über sich, dass sie ja eigentlich nicht krank genug wären. Allen anderen haben wir es natürlich von Herzen gegönnt, Therapie zu kriegen. 8)

Da Du noch minderjährig bist, denke ich auch, die Hausärztin wird verpflichtet sein, es Deinen Eltern weiter zu sagen. Wie die dann damit umgehen, ist eine Frage, die wahrscheinlich keiner beantworten kann. Nicht alle Angehörigen sind so sensibel, wie man es sich wünschen würde. Dazu gibt es ganze Threads hier, wie z.B. "das Blödeste, was ihr euch je wegen der Bulimie anhören musstet". Aber die Welt geht auch nicht unter davon. Prinzipiell bin ich für Offenheit. Auch, wenn es Nachteile hat.

Viel Erfolg auf Deinem Weg. Berichte mal, wie es weiter geht.

Liebe Grüße

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Hilfe holen.. ja oder nein und vor allem wie?

#6
Also, um das mal klalrzustellen - egal, wie alt der Patient ist - Ärzte, Psychologen und Therapeuten haben Schweigepflicht. Egal wie alt.
Entbindung davon muss schriftlich erfolgen.
PAssiert etwas andres, riskiert man die Zulassung. Als PSychologe genauso wie als Arzt.

Kommt eine 13 jährige Schwangere zum Gyn, und sie erlaubt ihm nicht, der Mutter von der Schwangerschaft zu erzählen, wird das auch nicht passieren.

Ärztliche Schweigepflicht ist nicht abhängig von Alter!!!!

LASs dir nichts einreden!!! Hol dir hilfe, vertrau dich deinem Arzt an, berede mit ihm wie es weitergeht. Dann entscheide, was und wieviel und ob du deinen Eltern weas sagen willst.
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Hilfe holen.. ja oder nein und vor allem wie?

#8
Ok, ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass sie jetzt keine 10-jährige ist, die keinen Plan von irgendwas hat und sich oder andre gefährdet, sorry.
Fakt ist, dass ich nicht davon ausgehe, dass der Hausarzt dann zu den Eltern rennt und eben, dass das unter Schweigepflicht fällt, auch wenn sie mitversichert ist. Das sollte auf keinen Fall ein Hindernis sein, sich Hilfe zu holen!!
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH