Eggenburg - ein paar Fragen...

#1
Vorweg: hab das Forum schon durchforstet, aber keine Antworten auf meine Fragen gefunden...

Ich war heute in Eggenburg bei einem Vorgespräch.. Voraussichtlich kann ich in ca. einem halben Jahr dort eine 12-wöchige stationäre Therapie beginnen... Leider sind mir ein paar Fragen erst eingefallen, als ich schon wieder am Weg nach Hause war... Vielleicht könnt ihr sie beantworten?

Man hat mir gesagt, dass man in der ersten Woche das "Gelände" nicht verlassen darf.. Allerdings wusste die Psychologin nicht genau, ob das bedeutet, dass man gar nicht aus dem Haus raus darf, oder ob man zumindest in den Garten darf... War jemand von euch schon auf der ES-Unit und kann mir konkreteres sagen?

Außerdem hat die Psychologin irgendwas von 6 Stunden Ausgang, die man sich verdienen kann/muss, gesagt... Da weiß ich jetzt auch nicht genau, was das bedeutet... Kann jemand aus der Praxis berichten? Darf man wirklich nur maximal 6 Stunden pro Woche (?) das Haus verlassen? Das wäre ja krass wenig... Oder hab ich das falsch verstanden?

Und wie ist das an den Wochenenden? Dass man erst in der dritten Phase auswärts übernachten darf, weiß ich... Aber kann man davor zumindest tagsüber nach Wien fahren um sich z.B. um die Pflanzen in der Wohnung zu kümmern, oder muss man auch am Wochenende zum Mittagessen anwesend sein?

Und wie sieht es aus mit den Sportangeboten wenn man NG hat? Darf man da überall unbegrenzt teilnehmen, oder wird man da auch limitiert?

Ich bin Eggenburg gegenüber übrigens sehr positiv eingestellt (auch wenn das jetzt vielleicht nicht so klingt), möchte aber gerne wissen was auf mich zukommt.... :)

Re: Eggenburg - ein paar Fragen...

#4
Ich war 2009 in Eggenburg, ist also schon ein wenig her und ich weiß nicht, ob sich seither etwas geändert hat.
Aber ich gebe dir gerne weiter, was ich noch weiß davon.
Man hat mir gesagt, dass man in der ersten Woche das "Gelände" nicht verlassen darf.. Allerdings wusste die Psychologin nicht genau, ob das bedeutet, dass man gar nicht aus dem Haus raus darf, oder ob man zumindest in den Garten darf... War jemand von euch schon auf der ES-Unit und kann mir konkreteres sagen?
Die erste Woche gab es keinen Ausgang. Das betraf allerdings nicht den Garten. Vor allem weil das auch der einzige Platz war um zu Rauchen.
Außerdem hat die Psychologin irgendwas von 6 Stunden Ausgang, die man sich verdienen kann/muss, gesagt... Da weiß ich jetzt auch nicht genau, was das bedeutet... Kann jemand aus der Praxis berichten? Darf man wirklich nur maximal 6 Stunden pro Woche (?) das Haus verlassen? Das wäre ja krass wenig... Oder hab ich das falsch verstanden?
Es gibt Ziele, die erreicht/eingehalten werden mussten.
Beim erreichen oder einhalten dieser Ziele gab es pro Woche 6 Stunden Ausgang.
Je nachdem wie die Ziele erreicht wurden, gab es diesen Ausgang (ich glaube das waren 6 Std, 3 Std, oder kein Ausgang)
Jede Woche wurde das aber angerechnet (soweit ich mich erinnern kann), was bedeutet, wenn du in der zweiten Woche 6 Stunden verdient hast, und die dritte Woche wieder 6 Stunden, lag dein Ausgang in der dritten Woche bei 12 Stunden. Es gab eine Liste, in der man sich eintragen musste, wann man gegangen ist und wann man wieder zurück gekommen ist.
Und wie ist das an den Wochenenden? Dass man erst in der dritten Phase auswärts übernachten darf, weiß ich... Aber kann man davor zumindest tagsüber nach Wien fahren um sich z.B. um die Pflanzen in der Wohnung zu kümmern, oder muss man auch am Wochenende zum Mittagessen anwesend sein?
Wenn es sich von der Zeit her ausgehen würde, könntest du schon fahren. Allerdings ist bei den Essenszeiten auch am Wochenende Anwesenheitsplicht. Allerdings kann ich dir nicht sagen, ob das auch in der dritten Phase so ist - mit der Anwesenheitsplicht wenn du nicht nach Hause gefahren bist meine ich.

Und wie sieht es aus mit den Sportangeboten wenn man NG hat? Darf man da überall unbegrenzt teilnehmen, oder wird man da auch limitiert?
Wie es jetzt ist, weiß ich nicht. Damals gab es begrenzten Sport. Was auch verständlich ist, weil einige versuchen würden, die Kalorien die sie täglich zu sich nehme müssen mit dem Sport wieder auszugleichen. Da ist es egal ob du im Normalbereich liegst, Untergewichtig oder Übergewichtig bist.
Wir durften alle auf der Station täglich drei Runden gehen (drei Runden ums Haus).
Das war so in etwa die einzige Bewegung, die außerhalb der Therapie erlaubt war.
Die Mitpatienten von den anderen Stationen haben dies nicht verstanden, ich allerdings kannte niemanden von der ES Station, die diese Runden nicht gegangen ist.
Allerdings konnte man mit der OÄ ausmachen, ein wenig mehr Sport zu machen (wo aber auch einiges mitspielte z.B. Einhaltung/Erreichen der Ziele, kein extremes UG oder sonsitges). Ich durfte zusätzlich schwimmen gehen - allerdings auch zeitlich begrenzt.
Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht, denn es hat sich als ich wieder nach Hause gefahren bin, und in der Zeit in der ich noch mit anderen Patienten kontakt hatte die noch dort waren auch einiges verändert.

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen beantworten, darfst dich aber gerne melden, wenn dir weitere eingefallen sind.

Ich wünsche dir alles gute für deine Therapie

Liebe Grüße

Re: Eggenburg - ein paar Fragen...

#5
Guten Morgen!

Sorry, das sich den Thread wieder ausgrabe aber - bin auf der Suche nach aktuellen Infos bzgl. der Therapie dort?
Ich habe so Angst, dass man dort "gemästet" wird... ich habe UG, aber nicht arg und finde es eig ok, also es muss nicht weniger sein aber mehr halt auch nicht. Trotzdem hänge ich seit 15 Jahren in der ES und darum meinte meine Ärztin schon mehrfach, dass was Stationäres mir gut helfen könnte.

Aber.... wird dort akzeptiert, wenn man "im Kopf" die ES besiegt ( so gut es eben geht anch so langer Zeit in den 12(?) Wochen) und nicht wahnsinnig viel zunimmt?

Wie sieht es dort aus mit Tagesablauf, welche Therapien hat man dort denn in etwa? Sind die Leute dort nett?

Ach, ich würd mich über jede Info freuen, auch was Wartezeiten oder so angeht.... DANKE EUCH!!!!!!!
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eggenburg - ein paar Fragen...

#6
Ich finde es gut, dass du nach 15 Jahren überlegst eine Therapie zu machen, doch muss diese Entscheidung wirklich von dir selbst kommen. Es wird dir nicht viel bringen, wenn du auf anraten deiner Ärztin eine Therapie machst, aber du selbst dafür nicht bereit bist.
Aber.... wird dort akzeptiert, wenn man "im Kopf" die ES besiegt ( so gut es eben geht anch so langer Zeit in den 12(?) Wochen) und nicht wahnsinnig viel zunimmt?
Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich denke nicht, dass du die ES "nur im Kopf" besiegen kannst.
Wenn du im Untergewicht bist, und du eine Stationäre Therapie machst, wird es vermutlich nicht ausbleiben, dass du ein wenig zu nimmst.

Du wirst dort nicht gemästet, sondern du lernst in den 12 Wochen, was normale Portionen sind, und was man alles essen !darf!.

So schwer es dir auch fällt, doch wenn du wirklich gesund werden möchtest, musst du dich auch mit deinem Körper auseinander setzen und nicht nur mit den Problemen in deinem Kopf.

Den Körper wahr zu nehmen und zu akzeptieren gehört genau so dazu wie "im Kopf" gesund zu sein.

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von JaneDoe am Di Jan 05, 2016 8:25, insgesamt 1-mal geändert.