neu und auf der Suche nach Kontakten und Unterhaltungen

#1
Auch ich habe nun den Schritt gewagt mich hier anzumelden.

Eigentlich habe ich bereits seit meinem 12 Lebensjahr eine erhebliche Essproblematik. Es fing mit einem unkontrollierten Essen an und endete schlussendlich in extremen Übergewicht.
Mit 14 kam es das erste Mal dazu, dass ich mit einem großen Willen und viel Strenge gehörig abnahm. Zugleich öffnete sich damit für mich aber auch das Tor in die Bulimie. Wohingegen ich die ersten Jahre eher hungerte und mich an einer sehr kurzen Leine hielt, erkannte ich später, dass das Essen und anschließende Erbrechen eine willkommene Lösung zu sein schien. Ich hatte regelrechte Momente der Begeisterung für meine "Lösung" genießen zu können und doch keine Sanktion, in Form einer steigenden Zahl auf der Waage, erfahren zu müssen.

So geht es nun schon einige Jahre. Die Flucht in die ganz geheime, kleine, gemütliche Welt. Die Welt in der ich genießen kann und alles erlaubt ist. Die Welt in der Maßlosigkeit nicht verachtet wird und die Angst vor dem Zunehmen keine Rolle spielt. Eine Welt die ich nur für mich gebaut habe, in die ich all meine Schätze nehmen kann.

So wohlig warm der Gedanke an diese Welt während des Einkaufens, auf der Arbeit und in Zeiten der absoluten Kontrolle auch ist, so schlimm ist das Gefühl, wenn sie am Ende des Erbrechens zerbricht.
Dann, wenn ich in meine tränenden Augen schaue, den Geschmack von Mundwasser im Rachen habe und mir der Kopf hämmert. Dann schaue ich mich an und Frage mich, welche gemeine Schwester meiner selbst mich dazu treibt, mir und meinem Körper das anzutun.

Ich hatte bereits im letzten Jahr eine sieben monatige Phase des nicht Brechens. Ich fühlte mich wohl, selbstsicher und Allem gewachsen. Sicherlich war ich zu dieser Zeit nicht gesund. Aber ich hatte Kompensationsmechanismen entwickelt. Stets denke ich an diese Zeit zurück und wünsche mir, die Tür in diese kraftvolle und positive Phase wieder öffnen zu können. Dennoch scheint es mir nicht zu gelingen, eine derartige Kraft nochmal aufzubringen.
Von Tag zu Tag wächst mein Unmut über dieses Versagen und die Unfähigkeit mir selbst zu helfen.
Auf der Suche nach Hilfe und Anregungen stoße ich im Internet nur allzu oft auf Artikel mit Spätfolgen, mögliche Gefahren und angsteinflößenden Informationen. Heiß und kalt wird mir, beim Gedanken daran dass ich selber die Schuld für all diese Gefahren trage.

Vielleicht habt ihr ähnliche Gefühle und/ oder Ängste...

Ständig habe ich das Gefühl, womöglich ist es viel mehr eine Angst, etwas in meinem Körper zu spüren, das Folge meiner Krankheit sein könnte. Nun möchte man annehmen, dass diese Angst mich zunächst von einem erneuten Erbrechen abhalten würde. Leider scheint gegenteiliges der Fall zu sein. Die Anfälle scheinen proportional zu meiner Angst zu steigen.

Wie geht es euch? Habt ihr Ähnliche Ängste und Erfahrungen machen müssen?

Einen schönen Abend und bis bald!

Re: neu und auf der Suche nach Kontakten und Unterhaltungen

#2
Ich kaann von ähnlichen Er,lebnissen und Gefühlen berichten. Habe eine zeitlang einfach versucht, mikch wohlzufühlen, habe gegesen wann und wieviel ich wollte. Ich wußte, daß ich hinterher zur Zoilettegehen kann und mich übergeben kann oder ich gehe spazieren und hinter irgendeinem hohem Busch verliere ich mein essen wieder. Nun versuche ich, nur soviel zu essen ,daß ich mich niucht übergeben muß. Aber seitdem habe ich weder Freude am essen, noch am Tag nioch am Leben, denn es kreisen aklle Gedanken zwischen "Bleib stark Du schaffst es 2 und "übergib dich,, dann bist Du dene Mist los". Es raubt jede Lebensqualität

Re: neu und auf der Suche nach Kontakten und Unterhaltungen

#3
Mir geht es teilweise auch so. Wenn man sich übergeben hat ist man irgendwie stolz, obwohl man weiß, wie ungesund (tödlich) diese Tat ist. Nach jedem essen kämpft man, nicht wieder wie gewohnt die Toilette auf zu suchen.

Mein Problem ist aber folgendes: Ich kann keinen Zucker essen, ohne das mir schlecht wird. Durch die Bulimie habe ich meinen Darm zerstört. Ich habe seit 7 Monaten eine Laktoseintoleranz und eine Fruktosemalabsorption. Vielleicht sind auch Pilze in meinem Darm, weil ich dauernd einen Juckreiz verspüre. Ich bin rund um die Uhr aufgebläht. Ich kann nach dem Essen keinen Sport mehr machen. Wenn ich glück habe kann sich mein Darm wieder regenerieren, aber nur wenn ich KEINEN Zucker und Zuckeraustauschstoffe esse. Bestimmte Gemüsesorten sind erlaubt, aber kein Obst und keine Vollkornprodukte, kein Weißmehl und keine Hülsenfrüchte.
Das hat die Bulimie meinem Körper angetan. Ich hatte 1/2 Jahr Bulimie (aus "freiem Willen") und seit einem weiteren 1/2 Jahr, weil ich nicht mehr richtig essen kann. Ich wünsche keinem die Beschwerden die ich habe. Wenn ich nicht unbedingt leben möchte, würde ich den Tod vorziehen!

Liebe Grüße!!!

Re: neu und auf der Suche nach Kontakten und Unterhaltungen

#4
Vieles kann ich nachvollziehen. Auch ich habe immer Bedenken, ich könnte mir mit meinem Nachgeben und wieder mich zu übergeben,. meine Gesundheit einmal ernstlich ruinieren. Das ist ja dann wirklich schlimm bei Dir, übergibst Du Dich immer noch und wenn ja wieoft.
Erhalte Dir aber den Lebenswillen, wenn der schwindet, dann wird es gefährlich, wir sind wohl noch zu jung zum sterben; Du bist ja noch 2 Jahre jünger als ich und gerade mal 1 Jahr volljährig. Versuche trotzdem das Leben zu genießen.

Deine Ulrike