Hallo ihr Lieben,

ich melde mich mal während einer ganz guten Phase zurück.
Und zwar um zu fragen, ob hier jemand das Buch Brain over Binge kennt?
Es stellt eine alternative Methode zum "Heilen" vor, einen alternativen Lösungsweg. Ich bin ungefähr halb durch und finde es extrem lohnenswert, ein Selbsthilfebuch was mir tatsächlich viel viel bringt.
Die Autorin schreibt viel darüber, dass Therapie etc bei ihr nicht geholfen hat, sondern die Gedankentechnik, die sie eben in dem Buch vorstellt. Mich persönlich hat meine Therapie schon derartig weit gebracht, dass das zwar nie meine Meinung sein wird, aber die vorgestellte Methode scheint mir doch den Rest zu geben - im guten Sinne, also den Rest um aus dem Teufelskreis rauszukommen. Deswegen wollte ich gerne mal fragen, was ihr so davon halt und würde es auch gerne empfehlen. Die Triggerwarnung gibt es, weil der erste Teil des Buches von der Autorin als Bulimikerin handelt, zwar war es gut geschrieben und absolut lesenswert, aber sie gibt leider exakte Mengenangaben und Gewichtsangaben an.

Liebe Grüße

Hallo!

Ich habe das Buch nicht gelesen, das mal vorab!

Aber es klingt sehr interessant, kannst du da vielleicht ein bisschen was drüber erzählen?

viele Grüße
Colorama

Hallo!

Hört sich sehr interessant an. Habs gleich gegoogelt und eine epub version davon gefunden...
für alle, dies interessiert:
http://goo.gl/KezvFx

Ich konvertiers gerade und kanns kaum erwarten!

LG und danke für den Tipp!

Hey zurück,

also das Buch geht um die Autorin, die erklärt wie sie ihre Bulimie besiegt hat. Und zwar war das bei ihr nach endlosen Therapien stattdessen Wissen über Neurowissenschaften und wie das Gehirn funktioniert. Sie erklärt Bulimie als Prozess im Gehirn und wie man das "steuern" oder zumindest stark beeinflussen kann.
Mich würde sehr interessieren, was ihr von dieser Methode haltet und ob ihr es ausprobiert? Ich zurzeit nämlich schon, obwohl ich das Buch erst ca. halb durch habe. Ich muss aber sagen, dass ich trotz starkem Appetit noch keinerlei Süßigkeiten von meinem Mitbewohner gegessen habe, der eine Woche im Urlaub ist und mein letzter FA nur noch als FA gewertet werden kann, weil ich die Kontrolle anfangs verlor, die Menge an sich ist aber noch nicht mal ein normales Essen gewesen, dann konnte ich schon aufhören.
Die Autorin schreibt eher sehr negativ über ihre Therapieversuche und wie die sich bei ihr anhören, kann man das auch nachvollziehen. Ich persönlich finde, meine Therapie hat mich unglaublich weit gebracht und stimme in dem Punkt eben nicht zu, muss aber auch sagen, dass ich nach all den Jahren Therapie und der Arbeit an mir immer stärker das Gefühl bekommen habe, die "RestBulimie" (also phasenweise Rückfälle, aber keine Bulimie im Sinne von wöchentlichen FAs mehr) eher körperlicher als emotionaler Natur ist.

Ein bisschen zu der "Gedankenmethode" die vorgestellt wird:
Es geht im Groben darum, dass Menschen unter der oberen Gehirnschicht ein Gehirn haben, welches dem von Tieren gleich ist und für Instinkte und unseren Überlebenssinn verantwortlich ist. Wenn wir also zu wenig essen, setzt dieser Überlebensinstinkt ganz natürlich ein und verlangt nach Essen, welches zum Überleben am Wichtigsten ist - Fettes und Kalorienreiches. Da das Gehirn denkt man würde verhungern, ist dieser Drang eben extrem stark. Dieser Teil des Gehirns verfügt jedoch nicht über die Fähigkeit, Muskeln zu kontrollieren, das ist der obere Teil, der den Menschen nicht mit Tieren gemeinsam haben. Dementsprechend ist man immer in der Lage, seinem animalischem Gehirn nicht zu folgen, also trotz dem extremen Wunsch nach einem FA muss man dem nie folgen. Wie man das macht, also sich eben von diesen Gedanken emotional löst und sich im Klaren bleibt, was man selber, also der bewusste Teil des Gehirns, will wird eben ausführlicher erklärt.
Das ist natürlich eine extreme Kurzfassung von der Hauptidee des Buches, es ist ein ziemlich umfangreiches Buch.
Was jedoch ein wichtiger Aspekt ist, ist dass es einem sozusagen die Kontrolle und Oberhand wiedergibt, da es den Gedanken der Krankheit, Persönlichkeitsstörung und Opfermentalität krass entgegen tritt. Die Autorin argumentiert, dass die chemischen Prozesse im Gehirn gesund sind, da sie unser Überleben retten und der animalische Teil eben unbewusst agiert und nicht "weiß" dass Hungern trotz gefüllten Essensvorräten vorkommt.

Ich würde mich freuen zu hören, was ihr davon haltet und ob es euch hilft!

Das Buch ist SUUUPPER!!

Hab gestern angefangen und ca ein Drittel gelesen. Es ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen!! Genau das war es, was ich die ganze Zeit im Kopf hatte. Es muss da einen Weg rausgeben und jetzt weiß ich wie^^ kanns kaum glauben. bin natürlich vorsichtig aber ich berichte euch bald mehr- wenn ich durch bin und auch wies mir damit geht:))


Extrem happy veilchen:)

so, ich habs mir auch grad auf den Rechner geholt.
Muss aber jetzt erst anfangen zu lesen
Aber es hört sich echt interessant an. Vor allem, da ich mit Naturwissenschaften mehr anfangen kann, als mit Kuscheltherapie

Geht mir genauso!

Ich bin Naturwissenschaftlerin und das ist mein Weg- meine Lösung!

So, ich hab jetzt mal die ersten paar Seiten gelesen.
Gefällt mir sehr gut! sehr realistisch. finde die Frau auch sehr angenehm.

Sobald ich wieder in wien bin hol ich es mir danke für den Tipp

Hallo!

Also, ich hab das Buch gerade fertig gelesen. Ich bin begeistert!

Ich würde es einem jedem der an Bulimie leidet empfehlen! Sie beschreibt genau den Leidensweg und auch die Schwierigkeiten, welche sie gehindert haben aus dem Teufelskreis auszubrechen. ja, sie kreidet die traditionellen Therapiemethoden an. Aber zu Recht. Ganz ehrlich, wie rosig sind die Aussichten? Wieviele Leute werden dadurch geheilt? Ich war immer schockiert über die Statistiken und extrem angsterfüllt, dass das NIE aufhören wird und ich es akzeptieren muss! BULLSHIT!

Es war auch für mich ein Problem zu glauben, mein Leben müsse perfekt sein und ich müsse ein besserer Mensch werden und endlich lernen mit meinen Problemen anders umgehen zu lernen! Leute, das ist ein LEBENSLANGER Prozess und ich hab keine Lust solange darauf zu warten, bis ich endlich aufhören kann zu fressen und kotzen. Genau das sind die Gedanken, welche die Autorin auch teilt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, je intensiver ich mich mit der Thematik beschäftigt habe, je mehr Selbsthilfebücher ich gelesen habe, desto mehr war ich im Gedankenwirrwarr der Bulimie drinnen und geholfen hats letztendlich nichts.
Und da bin ich sicherlich nicht alleine!!!

Ich bin dazu übergegangen mich an Menschen zu orientieren, welche diese Krankheit überwunden haben.

Immer dachte ich mir schon, dass es möglich ist, es EINFACH nicht mehr zu tun. Nicht mehr zu fressen, nicht mehr zu kotzen. Doch dann kamen immer wieder die "Entschuldigungen" wie "du kannst ja nichts dafür. Die emotionale Situation zwingt dich dazu. Du bist machtlos. Du trägst keine Verantwortung. Du brauchst das um mit deinen Problemen klarzukommen,..."

Ich hab damals aufgehört zu rauchen. Und es ging erstaunlich gut. Ich wusste, wie und habs geschafft. Ich dachte immer, ja mit den Rauchen aufzuhören ist einfach, man raucht einfach nicht mehr. Essen, das ist etwas ganz anderes: Essen muss man um zu überleben. Aber zwischen Essen und Fressen ist definitiv ein Unterschied, den wir alle erkennen können und dessen irrationalen Bedürfnissen wir nicht folgen müssen.

Oh mein Gott. Ich bin so glücklich!
Ich bin schon so richtig gespannt darauf, wenn sich meine "Gedanken zum Fressen" melden. Kanns eigentlich gar nicht erwarten. Denn, wisst ihr, was ich dann machen: NICHTS! Denn, ich muss nicht. Ich bin Herr meiner Selbst, ich bin diejenigen, die zum Kühlschrank geht, die kaut, die der Stimme Macht gibt. Ich werde "zuhören" und sie wird verstummen. Denn ich gebe ihr nicht, was sie will. Und irgendwann wird sie verstummen!! Selbstverantwortung ist das Stichwort!

Bitte lest das Buch!!!!!

Alles Gute,
Veilchen )

Hallo

also ich hab jetzt etwa 40% des Buches gelesen. Hab am Anfang ein bisschen überflogen, weil mich ihre Geschichte jetzt nicht soooo interessiert hat.
Aber ihren Ansatz finde ich ziemlich gut. Wie verschiedene Hirnstrukturen das Verhalten beeinflussen.

Ich würde es bis jetzt grundsätzlich mal empfehlen. Selbst, wenn man gerade in Therapie ist und diese Therapie einen zufrieden stellt, gibt es doch einen anderen Blickwinkel, was für das Verständnis manchmal auch von Vorteil sein kann.

Hey ihr beiden

Oh man Veilchen, es freut mich so wie gut dir dasBuch zu tun scheint!

Ich würde mich freuen zu hören, wie es damit bei euch weiter geht, ob sich was ändert.
Bei mir total. Ich hatte seitdem nämlich einen Rückfall, und es war total anders. Ich habe erst lange durchgehalten mit dem Gedanken nicht nachgeben zu müssen. Dann schwand die Willenskraft und somit auch der Erfolg. Wobei ich sagen möchte, dass die Menge wieder wesentlich weniger war als man normalerweise FA nennen würde, das Kriterium war lediglich das Gefühl was zu tun, was ich eigentlich nicht wollte, nicht mehr die Willenskraft zu haben nicht zu reagieren und es vorbei gehen zu lassen. Am Tag danach, Sonntag, tat ich wieder alles, was mir gut tut und was ich mag. Und unglaublich stark kam das Gefühl zurück, wieder ich selbst sein zu können. Ich bin nicht die Bulimie und ich merke stärker denn je dass ich es bin, die die Oberhand abgibt und auf Instinkte reagiert, die sie nicht befolgen muss. Für mich gibt dieses "lebe das Leben was du möchtest" gerade eine neue Bedeutung. Kein ich armes Mädchen, die Probleme haben mich Samstag überrollt. Sondern ein - ja Mist, das war echt scheisse und jetzt braucht es etwas länger bis mein Gehirn diese Gewohnheit vergisst. Irgendwie eine Art Verantwortung dafür zu übernehmen ohne mich fertig zu machen.

Ach, es klingt jetzt vielleicht ein bisschen wirr, aber dieses neue Gedankenwirr tut auch so gut, endlich nicht mehr dieses Klein machen, groß träumen, dieser unbeschreibliche Berg von emotionaler Arbeit vor mir. Sondern diszipliniertes Gewohnheitsablegen und neue Gedankenstrukturen und Prioritäten aufbauen!

Alles Liebe euch

Hey itsMallie!!

Erstens 1000000 Dank für deinen Beitrag und den Hinweis auf das Buch!! Auch für mich beginnt gerade ein neuer Lebensabschnitt! Genauso wie bei dir beginnt sich meine Gedankenwelt zu ändern! Ich habe Hoffnung auch in anderen Bereichen. Wie du sagst, ich löse mich von dieser Opfermentalität- ich weiß, dass ich das kann!!

Und wie du deinen FA geschildert hast- genau so stell ich mir das auch vor!! Und weisst du, noch was: ich fürchte mich nicht mehr davor: sollte es passieren, denn ich weiß ja woher es kommt und was dagegen zu tun ist. Und nachdem ich ein und dieselbe Platte nahezu unendlich oft 'gespielt' hab, ist das auch ok- denn ich bin fleißig am 'Zerkratzen'- irgendwann lässt sie sich nicht mehr abspielen:)

Irgendwie ist es sogar richtig lustig seine eigenen Gedanken zu 'beobachten' und auch die Reaktionen darauf. Ich genieß es sogar. Ich fühl mich als hätte ich meine Kraft zurück, da ich weiß, dass ich sehr wohl etwas ändern kann! Oh mein Gott- das ist soooooo toll!!!!

Ich hatte heute auch schon eine Megastreit und auch die ganzen Gedanken von wegen ''Essen würd dir jetzt helfen etc..''. Und wisst ihr was ich gemacht hab- NICHTS! Und es ging vorbei und ich unendlich euphorisch:)

Lass auch von dir hören, wies bei dir weitergeht!!!

Alles Gute,
Veilchen

Hey zurück

ach es freut mich so, dass du mit dem Buch so viel anfangen kannst und sich eine gute Richtung für dich aufzuzeigen scheint!!

Ich war anfangs bei dir und bei mir skeptisch gegenüber der Euphorie, weil ich Angst hatte, es sei nur so ein Kurzzeitmittel, bis einen alles wieder einholt. Aber weißt du was? Das war ja so ein Quatsch. Ich genieße die Euphorie jetzt einfach!! Denn ich merke, es ist auch mein Weg und ich hab die Kraft zurück, mich für oder gegen die Bulimie zu entscheiden. Und es ist jawohl klar, wofür ich mich entschieden habe .

Eben wieder - nach einem leckeren und großem Frühstück konnte ich beim Zurück-in-den-Kühlschrank räumen nicht am (für mich FA-) Essen meines Mitbewohners vorbei - aber nach drei kleinen Bissen saß ich da und dachte was tust du denn, DU willst das gar nicht. Bäm, das war's. Normalerweise waren es Tüten und noch mehr Krams davon! Aber in dem Moment war es noch nicht mal schwer, einfach aufzuhören zu essen.
Dieses ganze Gewohnheitsdings lässt mir noch ganz schön Respekt einflößen. Zucker geht sogar etwas, aber mein Körper bzw. Gehirn ist ganz klar auf fettiges Essen gepolt. Da dachte ich schon ab und zu, komm ich da raus? Aber weißt du was - wieder, ganz klares JA! Es ist beruhigend, dass auch die Autorin schreibt, dass es ca. ein halbes Jahr dauerte bis ihr Verlangen tatsächlich ganz ausblieb. Ich stress mich so viel weniger. Es ist normal, dass das jetzt noch kommt und das wird auch noch ne ganze Zeit so gehen, aber jedes Nicht-Folgen, jeder Schritt in Ich-Bleibe-Ich-Selbst ist ein Schritt in die Zeit ohne Heißhungeranfälle, die erst durchlebt werden müssen.

Und wie du auch schreibst wirkt sich dieses Wissen auch auf andere Bereiche bei mir aus. Gerade im Konsequenzen akzeptieren, Verantwortung übernehmen, aber auch im Durchhalten und noch ein bisschen mehr geben - ach, ich bin jetzt einfach euphorisch.

Ich hab einfach das Ruder wieder in der Hand, und ob Bulimie oder nicht - das ist meine Entscheidung, mein Weg.

Liebste Grüße an dich - und wie geht es dir?? )

Hey itsMallie,

wie gehts dir jetzt? Ich wollt mich kurz melden und einen Statusbericht abgeben:)
Das mit der Euphorie kenn ich nur zu gut- da hat man Angst, dass man sich ev zu früh freut und dann doch wieder tief fällt.. Aber wie du sagst, wir haben keine Grund nicht euphorisch zu sein:) Ich bin mir nämlich GANZ sicher, dass es funktioniert!

Also, ich habs ja schon oft geschafft über längeren Zeitraum nicht zu kotzen. Allerdings war mein Essverhalten weit weg von 'ok'. Ich habe mich sehr oft überessen und dann wieder gehungert, oder Unmengen an Gemüse nur um meinen Magen zu füllen oder eben den ganzen Tag fast ohne Pause gesundes kalorienarmes Zeugs gegessen oder eben auch ganz viel Kaugummi gekaut. Das waren immer Ablenkstrategien und sie haben sich nicht als zielführend erwiesen, da ich meinen Fressgelüsten so immer wieder etwas nachgab.
Jetzt stell ich das komplett ab. Dh es gibt kein dauerndes Essen mehr, kein Kaugummi kauen und ich bleib wirklich beim PC sitzen und mache meine Arbeit ohne ständig zum Kühlschrank zu gehen.

Und ja, meine Stimme im Kopf versucht mich mit allen Mitteln dazu überreden.. aber ich mach nichts und dann verstummt sie relativ schnell. hach ist das ein gutes gefühl:)))

Ich denke auch, dass es sicher noch länger dauern wird, bis alles weg ist, aber irgendwann bin ich FREIIIII davon:)))
Meinetwegen kanns auch ein Jahr dauern. Was ist das schon im Vergleich zum ganzen Rest meines Lebens!

hach ja, ich hab mir jetzt noch ein Buch zu dem Thema bestellt: "Taming the Feast Beast: How to Recognize the Voice of Fatness and End Your Struggle with Food Forever" von Trimpey, Jack. Von diesem Auto stammt die Strategie nämlich ursprünglich (wer das Buch "Binge over Brain") nicht gelesen hat.

Lg,
super happy veilchen:)