Von Chrissi Am 11.03.2001
Hallo Tiggy!
Ich war schon einige Zeit nicht mehr im Forum, habe aber glücklicherweise Deine Antwort auf mein Posting noch gefunden...
Inzwischen war ich eine Woche am Stück symptomfrei, dann 3 Tage ein paar Mal rückfällig und jetzt wieder zwei Tage ohne Kotzen.
Bei mir ist es genauso mit den PANIKATTACKEN. Auch eine Symptomverschiebung, obwohl ich ja auch immer noch kotze (nur eben viel weniger als vorher). Die Angststörungen sind auch ganz arg schlimm, aber das weißt Du ja sicher aus eigener Erfahrung. Vielleicht ist einer der Gründe dafür das "unterbewusste" Bewusstsein, dass wir unserem Körper eigentlich mehr angetan, ihn mehr malträtiert haben, als er eigentlich fähig ist, zu ertragen. Und dass er nun kaum mehr in der Lage ist, ein "normales" (ich hasse dieses Wort!) Leben zu führen.
Hast Du schon was gegen die Attacken unternommen? Wie oft kommen sie bei Dir? Bei mir ist das ganz verschieden und meistens aus heiterem Himmel. Da ist das Gefühl, mein Hals ginge zu, oder keine Luft mehr zu bekommen, Zittern, Herststiche usw. Einfach so das Gefühl, sterben zu müssen.
Kennst Du auch die Angst, abends einzuschlafen, weil Du glaubst, es gäbe kein Aufwachen mehr? Das hatte ich auch schon eine Zeit lang. Ist aber zum Glück wieder in den Hintergrund getreten. Vielleicht hilft mir ja mittlerweile das Johanniskraut, das ich seit Dezember nehme. Wer weiß.
Hast Du den Ausstieg eigentlich durch die Klinik geschafft, oder war es eher der einsame Kampf zuhause??
Würde mich riesig über eine Antwort freuen, viele liebe Grüße
Chrissi
#2
Von Tiggy Am 11.03.2001
Hey Chrissie!
Jaja, die beschissenen Panikattacken...
Mittlerweile kenne ich die Ursachen und Auslöser aber ziemlich genau, das hilft mir, wenigstens nicht abzustürzen und nur noch in der Wohnung zu bleiben. Bei mir kommen sie in der Regel, wenn eine Reizüberflutung eintritt, ich gerate dann in Panik, weil ich meine Gedanken und Gefühle nicht mehr sortieren kann, zuviel auf einmal. Oder wenn ich in einem Zwiespalt bin. Ab und an bleibt es aber schon bei ganz krasser Aufregung.
Ich habe da noch nicht viel gegen unternommen, schliesslich macht Übung den Meister, aber bei mir tritt dann eine enorme Übelkeit auf, und gegen die kann ich mich nicht zur Wehr setzen, weil meine Angst vor Kotzen zu mächtig ist.
So eine richtige Panikattacke hatte ich schon länger nicht mehr, aber die stören mich auch weniger. Die Übelkeit kommt, weil ich so grosse Angst vor der Angst habe, und deshalb kopflos werde. Bei einer PA weiß ich genau, was ich zu tun habe. Ist alles ganz schön Kräfte zerrend, aber sei´s drum. Ich genieße es sogar ein wenig, mal ruhiger leben zu müssen...
Todesangst habe ich nicht, weder bei PA noch ansonsten. Es ist mehr die Angst, so wie früher ohnmächtig zu werden, vor allem, wenn andere Menschen in der Nähe sind.
Ich weiß ja, warum meine Gefühle so durchdrehen, deshalb kann ich mich einigermassen aufrecht halten. Wie soll ich denn jetzt "besser" reagieren, wenn ich mit 23 zum ersten Mal bewusst fühle?
Wie sieht es denn so bei Dir aus mit den Panikattacken? Machst Du etwas, mal abgesehen von Johanniskraut?
Die Klinik an sich hat nicht wirklich geholfen, ich mußte halt einfach erstmal aus meiner gewohnten Umgebung weg, um das Aufhören umsetzen zu können. Hab hier natürlich einige Gewohnheiten im Bezug auf fressen und kotzen gehabt, die das Aufhören erfolgreich verzögert haben.
Übrigens gratulier ich Dir zu Deinen symptomfreien Tagen, wenn Du es geschickt anstellst, kann es immer ein Bisserl weniger werden! Du scheinst Dich von den Rückfällen ja nicht wirklich unterkriegen zu lassen oder davon abhalten, es weiter zu versuchen. Klasse, echt!
Liebe Grüsse,
Tiggy
Hey Chrissie!
Jaja, die beschissenen Panikattacken...
Mittlerweile kenne ich die Ursachen und Auslöser aber ziemlich genau, das hilft mir, wenigstens nicht abzustürzen und nur noch in der Wohnung zu bleiben. Bei mir kommen sie in der Regel, wenn eine Reizüberflutung eintritt, ich gerate dann in Panik, weil ich meine Gedanken und Gefühle nicht mehr sortieren kann, zuviel auf einmal. Oder wenn ich in einem Zwiespalt bin. Ab und an bleibt es aber schon bei ganz krasser Aufregung.
Ich habe da noch nicht viel gegen unternommen, schliesslich macht Übung den Meister, aber bei mir tritt dann eine enorme Übelkeit auf, und gegen die kann ich mich nicht zur Wehr setzen, weil meine Angst vor Kotzen zu mächtig ist.
So eine richtige Panikattacke hatte ich schon länger nicht mehr, aber die stören mich auch weniger. Die Übelkeit kommt, weil ich so grosse Angst vor der Angst habe, und deshalb kopflos werde. Bei einer PA weiß ich genau, was ich zu tun habe. Ist alles ganz schön Kräfte zerrend, aber sei´s drum. Ich genieße es sogar ein wenig, mal ruhiger leben zu müssen...
Todesangst habe ich nicht, weder bei PA noch ansonsten. Es ist mehr die Angst, so wie früher ohnmächtig zu werden, vor allem, wenn andere Menschen in der Nähe sind.
Ich weiß ja, warum meine Gefühle so durchdrehen, deshalb kann ich mich einigermassen aufrecht halten. Wie soll ich denn jetzt "besser" reagieren, wenn ich mit 23 zum ersten Mal bewusst fühle?
Wie sieht es denn so bei Dir aus mit den Panikattacken? Machst Du etwas, mal abgesehen von Johanniskraut?
Die Klinik an sich hat nicht wirklich geholfen, ich mußte halt einfach erstmal aus meiner gewohnten Umgebung weg, um das Aufhören umsetzen zu können. Hab hier natürlich einige Gewohnheiten im Bezug auf fressen und kotzen gehabt, die das Aufhören erfolgreich verzögert haben.
Übrigens gratulier ich Dir zu Deinen symptomfreien Tagen, wenn Du es geschickt anstellst, kann es immer ein Bisserl weniger werden! Du scheinst Dich von den Rückfällen ja nicht wirklich unterkriegen zu lassen oder davon abhalten, es weiter zu versuchen. Klasse, echt!
Liebe Grüsse,
Tiggy