Re: Es wird aufhören! :-)

#136
vielen dank für das lied. ist echt schön! und es steckt viel wahres drin.
ich finde es bewundernswert, dass du deinen selbsthass überwunden hast. so weit bin ich leider noch nicht.
Ich stimme dir komplett zu, was die Männer-Dominanz angeht. Komplett, das erlebe ich bei der Arbeit täglich, aber auch sonst. Und dabei ist das, was die von sich geben nicht unbedint besonders intelligent. Also nicht generalisiert für alle Männer trifft das!! Aber doch so manche haben ein entsprechendes Auftreten, beii dem man merkt, dass sie Frauen eigentlich nicht wirklich anerkennen (gerade auch im Beruflichen), sondern eher tolerieren, innerlich aber davon überzeugt sind, dass nur sie und unter Männern den Durchblick haben.
richtig. auf grund meines eher spärlich vorhandenen selbstbewusstseins habe ich allerdings nicht die kraft, diese dynamik zu ändern. ich habe zu viele negative erfahrungen damit gemacht, die scham und angst, die dahinter steckt, ist einfach noch so groß. obwohl das ja auch kontraproduktiv ist, auf der einen seite ärgere ich mich darüber, auf der anderen seite tu ich nichts dagegen.
Inzwischen habe ich wieder mehr FreundInnen. Und das Lustige - vielleicht aber auch an sich Traurige... - ist, dass Du wahnsinnig viele Opportunisten kennenlernen wirst, wenn Du beginnst, Deine Überzeugungen (die echte, gelebte und erkämpfte solche sind) auszusprechen. Das jedenfalls ist meine Erfahrung. Erst wenden sie sich von dir ab, weil du so ne krasse oder radikale oder deutliche Meinung hast, damit wollen sie nichts zu tun haben. Aber wenn dann einer kommt, der hierarchisch weit oben steht und das gut findet, was du sagst, dann hast du wenig später die alle an der Backe. Glaub mir...
interessanter gedanke! und spricht auch wieder dafür, dass man sich selbst darstellen sollte, und nicht jemand anderen. ich arbeite momentan an vier verschiedenen schulen. da merke ich auch wieder ziemlich krass, wie unterschiedlich ich mich an jedem ort verhalte. ich passe mich automatisch meinem umfeld an. manchmal fühle ich mich dann schlecht, ich komme mir unecht vor, als ob ich meine mitmenschen belügen würde.
Mir hat geholfen, mir selbst bewusst zu machen, dass ich eben so bin wie ich bin. Ich habe es mir nicht ausgesucht, das ist viel mehr quasi angeboren. Und deshalb 'darf' man das auch sein und entfalten usw. Plus: Beobachte mal, wie andere teils auftreten. Die würden niemals an ihrem Ich (und Ego...) zweifeln, die mähen viel mehr alles nieder und machen alles platt, was um sie herum ist, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken. Man würde nie auf die Idee kommen, dass die nicht so sein dürfen. Man stellt nur fest, dass ja jeder andere aussuchen kann, ob er was mit diesen Leuten zu tun haben will oder nicht. Niemand ist oder wird gewzungen, dich gut zu finden; und das ist ja auch gut so. :-)
dazu fällt mir die liedzeile ein "es könnte so einfach sein, isses aber nicht" :roll: du hast vollkommen recht, man ist eben so wie man ist. ich wollte schon immer jemand anderes sein. ich weiß nicht mal, warum. auch jetzt habe ich immer noch diesen gedanken in mir "du musst an dir arbeiten, du musst die beste version von dir sein, du musst dir dinge erst verdienen" blabla. es wird aber auch nicht wirklich in der gesellschaft gepredigt, dass man sich selbst lieben soll. sich annehmen soll. zufrieden sein mit dem, was man hat. es ist wirklich frustrierend zu sehen, wie ich das zwar reflektieren kann, aber dennoch nicht umsetzen bzw. fühlen.

ich habe tief in mir immer noch große ängste. zwar sind diese bedeutend kleiner als sie es noch vor ein paar jahren waren, aber dennoch mache ich mir viele gedanken und sorgen. wie so viele habe ich gerne die kontrolle über dinge. so gerne würde ich aber einfach die kontrolle abgeben, mich treiben lassen und sehen, wo ich lande.
So, ich denke mal noch weiter und schreibe dann nachher nochmals :-) Ich finde deinen Schreibstil sehr cool, und denke, dass Du wirklich ganz genau weißt, wovon ich rede, und das finde ich ebenfalls 'cool', ich muss Dir nicht erklären, Du kennst diesen 'Kampf'. :-)
vielen dank. ja, da stimme ich dir vollkommen zu. ich genieße den austausch mit dir wirklich sehr! :)
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Es wird aufhören! :-)

#137
black_white hat geschrieben:dazu fällt mir die liedzeile ein "es könnte so einfach sein, isses aber nicht" :roll: du hast vollkommen recht, man ist eben so wie man ist. ich wollte schon immer jemand anderes sein. ich weiß nicht mal, warum. auch jetzt habe ich immer noch diesen gedanken in mir "du musst an dir arbeiten, du musst die beste version von dir sein, du musst dir dinge erst verdienen" blabla. es wird aber auch nicht wirklich in der gesellschaft gepredigt, dass man sich selbst lieben soll. sich annehmen soll. zufrieden sein mit dem, was man hat. es ist wirklich frustrierend zu sehen, wie ich das zwar reflektieren kann, aber dennoch nicht umsetzen bzw. fühlen.

ich habe tief in mir immer noch große ängste. zwar sind diese bedeutend kleiner als sie es noch vor ein paar jahren waren, aber dennoch mache ich mir viele gedanken und sorgen. wie so viele habe ich gerne die kontrolle über dinge. so gerne würde ich aber einfach die kontrolle abgeben, mich treiben lassen und sehen, wo ich lande.
Hi black_white,

dazu (Zitat von Dir oben) wollte ich Dir noch was sagen: Also diesen Perfektionshang, den habe ich noch immer in mir. Und ich habe auch in all den Jahren der Überwindung sehr viel an mir gearbeitet und arbeiten müssen. Allerdings nicht, weil ich besser werden wollte (um generelll irgendwie und bei irgendwas besser zu sein), sondern weil ich zu mir selbst finden wollte, und das war sehr harte Arbeit. Zudem wollte ich - weil es mir entspricht - in den Dingen, die ich mache (sehr) gut sein. Das war harte, harte Arbeit, auch psychisch, gegen Widerstände, hat mich aber zu dem gemacht, was ich heute bin und womit ich mich authentisch fühle.

Was ich damit sagen will: ich glaube diesen Druck kannst Du Dir nicht ganz nehmen, aber du kannst a) die Latte erst mal tiefer hängen, kleinere Schritte gehen (nicht gleich alles auf einmal) und b) Miserfolge nicht als allzu dramatisch sondern als allzumenschlich ;-) bewerten. Also dir darüber klarwerden, dass es nur ein Weg ist, dass du weder schnell, noch sofort und überhaupt perfekt sein musst usw.

Aber ich jedenfalls habe wahnsinnig viel und hart an mir gearbeitet. Manches Mal dachte ich: Warum nur tue ich das?! Warum tue ich mir das an?! Aber heute kann ich sagen: das war für mich ganz genau richtig, weil ich anderenfalls gar nie so wirklich richtig glücklich geworden wäre.

Andere, die u.U. nichts von meiner Krankheit wissen, aber auch solche, die davon wissen, beschreiben mich heute als sehr gebildet. Und diese "Bildung" ist aber nur aus dem 'Kampf' mit mir und dem Leben enstanden. Ich habe keine x Bücher gelesen, aber ich habe über sehr vieles nachgedacht, um mich, um die krankheit, um meine Situation, meine Wünsche, meine Träume, meine Hoffnungen usw. zu verstehen. Das war keine Bildung, das war Leid. Aber heute ist es wohl und aus der Perspektive anderer Bildung. Und ich bin insofern froh darüber als dass ich das Gefühl habe, dass mich nichts so schnell umwerfen kann und dass ich alles erdenkliche schaffen kann, wenn ich es schaffen möchte. - Wenn Leute z.B. über Püfungen oder so stöhnen, denke ich: Hach, also es gibt doch wirklich schlimmeres (z.B. eine Bulimie...) Oder ich beruhige mich selbst damit, wenn mich mal eine Prüfung in Stress bringt. Dann sage ich mir: Hallo, daran muss ich mich doch wirklich nicht messen! Ich habe diese Krankheit überwunden, ich kann alles, selbst für den Fall, dass irgendein Prüfer das nicht erkennen sollte. - Was wirklich und wie ich denke in sehr, sehr vielen Bereichen zäht, ist das Leben und Kenntnis davon. Wenn man das hat, kann man mit sehr vielen Dingen und Problemen relatvi locker umgehen, insofern man eine Orientierung hat: das Leben.

Naja, ich jedenfalls bin ein großer Verfechter von dieser 'Idee' und bei mir funktionieren die meisten Dinge auch so :-)

Liebe Grüße
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#138
Hallo zusammen,

manchmal denke ich darüber nach, was aus mir geworden wäre, wenn ich diese Krankheit nicht gehabt hätte. Würde ich dann jetzt vielleicht etwas ganz anderes machen als das, was ich mache? Hätte ich einen Freund, würde ich woanders leben usw.? Würde ich andere Leute kennen, hätte ich andere FreundInnen?

Aber ich lerne gerade, Dinge lockerer zu nehmen. Nicht immer so ernst zu sein und das Leben gewissermaßen als einen einzigen Kampf zu sehen. Vielleicht hängt das aber auch einfach mit meinem Alter zusammen, dass man einfach mit den Jahren Dinge lockerer nimmt und sieht. Denn früher hatte ich auch mal die Vorstellung, groß, berühmt usw. zu werden. Das möchte ich inzwischen nimmer...

Ich glaube, dass ich durch die Krankheit manchmal mehr vom Leben weiß als andere. Ich weiß, dass das Leben sehr hart und schwierig sein kann. Dass es Probleme geben kann, die man nicht so einfach löst. Dass es schwierig ist, sich selbst durchzusetzen ohne andere dabei zu verletzten, ohne ein Arschloch zu werden oder sowas in der Art.

Die Jugend ist glaub für viele Leute sehr schwierig. Aber mit Bulimie ist sie in jedem Falle ätzend. Und v.a. auch krank.

Keinen Freund zu haben, das macht mich irgendwie traurig. So gerne hätte ich Familie. Aber zugleich finde ich es einfach wahnsinnig schwierig, den 'richtigen' zu finden. Ich denke oft, dass ich den auf irgendeiner privaten Party oder so kennenlernen müsste, da die in meinem Arbeitsumfeld für mich nicht so gut passen. Ich hätte gerne jemanden, der etwas anderes macht als ich, damit nicht alles so einseitig ist. Naja.

Es ist jedenfalls ein großer Traum von mir, Familie zu haben. Und momentan ist seine Realisierung nicht in Sicht. Aber ich glaube auch, dass ich bislang dazu immer die falschen Männer im Auge hatte, solche die (innerlich) viel zu jung, um nicht zu sagen unreif waren. Wegen meiner Krankheit hinke ich in allem ein wenig hinterher, was dazu führt, dass ich gerade zumeist jüngere Männer um mich habe. Aber in ca. einem Jahr wird sich das ganz sicher ändern. :-)

LG
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#139
... Man kann jeden Tag ein neues Leben beginnen. Man kann jeden Tag beschließen, Dinge anders zu sehen, Dinge anders anzugehen, eine andere Einstellung zu machem zu haben usw.

Und ich will mir wirklich, wirklich Männer vom Hals halten, von denen ich nichts will. Weil sonst verwirre und irritiere ich mich selbst!!! Und es ist komplett verlorene Zeit.

Vielleicht war es nicht immer das beste, aber ein intensives Leben (die Vergangenheit).

Re: Es wird aufhören! :-)

#140
Hi,

ich träume wahnsinnig viel zurzeit. Jeden Tag ein anderer Traum über Dinge, die mir total wichtig sind. Sowas wie Verarbeitungsträume. Und heute hatte ich einen Traum, der so schön war, dass ich gar nicht mehr aufwachen wollte: ich war erfolgreich per Zufall bzw. komplett ungeplant und unerwartet, und ich sagte wohl dann irgendwelche coolen Dinge, woraufhin mein Leben bzw. ein Teil davon verfilmt wurde, und dann war ich mit einem Mal total beliebt und alle Leute sprachen mich an, mit mir zu reden war etwas besonderes für sie, allle begegneten mir mit einem Lächeln, weil sie wussten: Moment mal, die kenne ich doch, ach ja, das ist diese total coole und Sympathische, deren Leben verfilmt wurde!, und dann wollten sie alle zumindest zwei Sätze mit mir tauschen.

Tja, die Realität ist das leider nicht. Needless to say. Aber es war ein wunderbarer Traum, mit so wundersamen und positiven Lebensgefühlen. Und: es kam kein Mann darin vor! :-) Also jedenfalls kein explziter, es ging nicht um Liebe und Beziehung. Und das sagt mir irgendwie, dass das auch nicht mein Weg oder mein Glück ist, nicht das, wonach ich suche, nicht das, was ich wirklich "brauche" oder mir (aktuell) wünsche.

LG
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#143
Ich war nicht immer so verkopft wie ich es heute bin. Ich bin - auch durch die B. - verkopft geworden. Und jetzt habe ich lauter verkopfte Leute um mich. Und dabei will ich das gar nicht.

Denken will ich, ja, aber verkopft sein nicht.

Re: Es wird aufhören! :-)

#144
Morgen,

die Einsamkeit frisst mich auf. Bzw. die Beziehungslosigkeit. Und ich weiß aber genau, dass die Männer, die ich bslang so treffe, nichts für mich sind. Und mal wieder habe ich so viel gegessen, dass ich mich darüberhinaus aktuell in meiner eigenen Haut nicht sonderlich gut fühle - "Teufelskreis".

Die Leute um mich herum sind oftmals - wie gesagt - sehr verkopft, und ich mag das im Grunde nicht, weil ich das weltfremd finde. Also muss ich Leuten an anderen Orten begegnen, und darum werde ich mich in Zukunft irgendwie auch wieder mehr bemühen.

V.a. abends, nach der Arbeit finde ich es schwierig, da merke ich am meisten, dass mir ohne Beziehung einfach etwas fehlt. Aber vielleicht wird es sich bald ändern, vielleicht begegne ich jemandem, der mich nett findet usw.

LG
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#145
Hallo! :)
V.a. abends, nach der Arbeit finde ich es schwierig, da merke ich am meisten, dass mir ohne Beziehung einfach etwas fehlt. Aber vielleicht wird es sich bald ändern, vielleicht begegne ich jemandem, der mich nett findet usw.
Gehst Du manchmal mit Freunden weg? Vllt. kannst Du da ja jemanden kennenlernen, den jemand mitgebracht hat usw. ;)

Auch wenn Du vllt. nicht so der Fortgeh-Mensch bist (bin ich auch nicht :D ), aaaab und zu könntest Du doch mal irgendwo mit, oder? ;)

LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Es wird aufhören! :-)

#146
Hi CoCoRiCo,

danke für Deine Antwort! Ja, das mache ich sogar... :-)

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Ansonsten ist heute einer der Tage, an dem ich das Gefühl habe, ich müsste mein ganzes Sein komplett umkrämpeln. Und ich fange vielleicht mal damit an, dass ich Kleider ausmiste... Ich möchte mein Leben mal vom rein Geistigen und Gedanklichen (was meine Arbeit impliziert) wegbringen und praktische und alltägliche Aspekte mehr herausholen. Aber ausmisten ist jedenfalls schon mal gut, um wieder Luft zu bekommen.

LG
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#147
Ich will versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören. Vielleicht schaffe ich das jetzt. Könnte mir vorstellen, dass mich das dann dazu bringt, mehr Aktivität zu entwickeln, weil ich Langeweile und Co. dann nicht mehr damit überbrücke. Dann muss ich mir anderes überlegen und dieses andere könnte z.B. der Haushalt sein oder auch mal einen Roman lesen usw. Sport sowieso.

Ich will also versuchen, mir keine weiteren Zigaretten zu kaufen. Ein paar wenige habe ich noch, danach soll schluss sein. Denn auch Rauchen ist irgendwie Verdrängen, ein Subsituent für Besseres, wie jede Droge. Das Leben bietet sehr viele Möglichkeiten, die Drogen verstellen sie nur alle.

Und schon jetzt merke ich, wie erleichtert ich vermutlich sein werde, wenn ich das schaffe, und welche neuen möglichkeiten sich - alleine schon aufgrund des eingesparten Geldes - dann ergeben. Irgendwo muss ich mit dem Ändern ja anfangen, und ich finde das ist ein sehr, sehr guter Anfang: absolut bescheuerte Gewohnheiten aufgeben. Und das wird mich auch sehr stolz machen, und ich werde bei meinem Sporthobby zudem sicherlich auch besser werden, wenn die Lunge nicht mehr dieses gaze Zeug, diesen Mist, diesen Müll mit sich herumschleppt. Und vielleicht werde ich dadurch auch einfach selbstzufriedener mit mir werden.

Und es wird nicht mehr alles nach Rauch stinken. Und vielleicht entdecke ich neue oder alte Seiten an mir!!! Zeiten bevor dieser ganze Mist und mit ihr die Essstörung begann. Back to basics; sozusagen.

Außerdem ist das gut für die Haut. Ich werde also auch besser aussehen, was auf Männer bestimmt gut wirkt. Aber v.a. wirkt es auf mich selber gut... :-) Das ist jedenfalls ein Erfolg, den ich mir ganz alleine schenken kann. Vollkommen unabhängig von irgendwelchen anderen, und alleine dafür lohnt es sich ja schon.

Ich bin Kettenraucherin; das muss man vielleicht dazu wissen... Zwar kann ich auch ganze Wochen ohne Zigis klarkommen, aber wenn ich alleine bin, rauche ich eine nach der anderen. Das macht das Alleinsein "angenehm", wo ich doch vielmehr versuchen sollte, dem alleinsein zu entgehen...!!! Eine einzige Lüge also.

Ich werde das schaffen, und ich bin mir sehr sicher: damit wird es mir dann schon mal sehr viel besser gehen.

LG
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#148
Hallo,

noch heute denke ich daran, was für ein glückliches und neugieriges Kind ich von natur aus war. Das ging verloren, weil ich permanent unter (Leistungs-)Druck gesetzt wurde. Und ich habe mich nie dagegen gewehrt, weil man das als Kind nicht kann, und weil ich später dann die Bulimie hatte, von der ich dachte, dass sie hilft, indem sie aufmerksam macht und Leute, Eltern dann vielleicht etwas einsehen.

Heute wünschte ich, ich hätte ein anderes Leben, und kann zugleich nicht so einfach aus dem ausbrechen, was es aber geworden ist. Dafür versuche ich, es lockerer zu nehmen.

LG
Laona

Re: Es wird aufhören! :-)

#149
Hallo Laona,

diesen Leistungsdruck kenne ich. War es bei dir auch so, dass du den Druck von außen irgendwann internalisiert hast? Also, ihn zu deinem eigenen Druck gemacht hast?
Die Bulimie ist in dem Zusammenhang natürlich "superpraktisch": Druckablassventil Numero uno!
Es ist sehr schwer, sowohl die kognitiven Strukturen des sich unter Druck setzen, als auch die der Bulimie zu verändern, und in andere, gesunde Bahnen zu lenken.
Aber ein Therapeut meinte mal zu mir: "Sie haben Disziplin, sie können hart arbeiten. Nutzen Sie das nicht gegen sich, in dem sie sich kaputtmachen, sondern nutzen Sie das gegen die Bulimie, die Sie kaputt macht."

Ich wünsche dir einen schöne Tag *wink

Re: Es wird aufhören! :-)

#150
Hey Christie,

schön, von Dir zu lesen! Na klar, ich habe das vollstens internalisiert. Dass dieses Leistungsdenken und der dadurch produzierte Druck gar nicht von mir selber stammen, habe ich erst nach Jahren kapiert. Und wie Du sagst: es ist unheimlich schwierig, das wieder sozusagen aus sich herauszubekommen. Wege, die ich gegangen bin, waren davon geleitet, ich habe es immer erfüllt, und damit wird das nun auch von mir erwartet. Das ist eine Art Lawinen-Prinzip: Leistung erfordert noch mehr Leistung. Es wird einem vermittelt, dass man noch viel mehr erreichen könnte, und es ist dann unglaublich schwierig, von diesem Zug abzuspringen, weil es einem so vorkommt, als würde man sein Potenial und quasi überhaupt sein Leben nicht nutzen, wenn man nicht immer mehr Leistung produziert. Also bei mir jedenfalls ist das so.
Und dann erwirbt man sich Abschlüsse usw., die dazu führen, dass andere Leistung von einem erwarten. Jemand der Abschluß xy hat, muss doch vz können! usw.

Aber ich habe schwer vor, diese Kette zu unterbrechen, weil ich sonst niemals glücklich werde. Allerdings wäre es dumm, das gerade jetzt zu tun, weil ich nur noch ca. ein Jahr brauche, um meine Promotion zu beenden. Und damit will ich mir dann eine wenig anspruchsvolle Arbeit suchen... Am liebsten wäre es mir persönlich, Hausfrau und Mutter zu werden, die nebenbei kreativ tätig ist.

Mein Problem ist, dass ich in der Berufswelt erfahren habe, dass Titel ungemein viel zählen und dass man es mit ihnen leichter hat, sich durchzusetzen. Man wird anders wahrgenommen. Und da ich tatsächlich intelligent bin, mache ich das also, um es - so wie es eben die Merheit der Menschen braucht - via bescheuertem Titel zum Ausdruck zu bringen. Ich will, dass ein späterer Chef, nicht beliebig mit mir umspringen kann, davor soll mich so ein Titel gewissermaßen schützen.

Alles sehr abgefahren, aber die Welt tickt so. Und ich muss sagen: wenn ich diese "Scheiße"...sry... hinter mir habe, dann habe ich das, bei der Arbeit und Qual, die das bedeutet, irgendwo auch verdient. - Aber das ist eben alles Leistungsdenken. ... :-(

LG & auch dir einen schönen Tag noch!
Laona