Hallo Bye Bee,
mache Di nichts aus Egal - die ist immer so. Der Ansicht, dass sie die kränkste, traumatisierteste Person weit und breit ist - und so richtig trampeltiermäßig zu allen, deren Einstellung ihr nicht in den Kram passen. Muss man dran vorbei gucken und abhaken.
Nach zwei Monaten "etwas mehr essen und zunehmen" kannst Du zugegebenermaßen nicht erwarten, dass sich Deine Gesundheit groß erholt. Zumal du ja selbst dazu schreibst, dass Du weiter versuchst, wenig zu essen, und kotzt, wenn Deine Familie Dich doch mal zum Essen bringt.
Ich denke, Du steckst in der üblichen Zwickmühle, in der Essgestörte stecken: Einerseits willst du gesund werden und normal essen. Andererseits willst Du abnehmen und die Kontrolle haben und lügst Deiner Freundin was vor. Und Du willst garantiert nicht beim Essen bevormundet werden von der Familie. Dass das nicht alles unter einen Hut geht, ist ja klar.
Ich würde mal versuchen, zu ergründen, welche Schwierigkeiten im Leben Du mit Essen kompensierst. Zweitens solltest Du versuchen, mit Deinen Eltern eine Vereinbarung zu treffen: Du machst eine Therapie und arbeitest an Dir - und sie zwingen Dich nicht zum essen. Oder etwas anderes, womit ihr leben könnt. Ich habe nämlich nicht den Eindruck, dass es gut läuft, wie es momentan läuft.
Sind nur so Anregungen, Du musst selbst schauen, was Dir gut tut. Versuche, die Signale Deines Körpers ernst zu nehmen. Ich weiß, man kommt gerne in eine "Das-Leben-ist-scheiße-und-mir-ist-alles-egal"-Stimmung. Ich habe mittlerweile ein kleines Buch, da notiere ich jeden Tag mindestens eine positive Sache von dem Tag. Heute z.B. hat mir eine Frau angeboten, mir beim Tragen meiner Taschen zu helfen, was ich sehr liebenswert fand. Das steht also für heute drin. Wenn ich depressiv werde, lese ich mir das Büchlein durch. Ist Teil von meinem Notfallkoffer.
Buddymäßig tauge ich leider nicht, dazu habe ich zu wenig Zeit zum Schreiben.
LG
Sophie